Inwieweit wirkt sich die Fächerwahl auf das Berufsleben aus?
Ich musste mich für die Oberstufe zwischen Kunst und Musik entscheiden. Für mich war das eine schwierige Entscheidung, ich habe aber letztendlich Kunst gewählt, obwohl ich lieber beides gehabt hätte.
Was ist denn, wenn ich irgendwann doch merke, dass ich Musik studieren will? Steht die Möglichkeit noch offen, oder ist das für mich schon erledigt? Und kann ich nur das studieren, was ich im Abi habe? Oder gibt es da noch andere Möglichkeiten?
Wenn du Musik studieren möchtest, dann wäre Musik im Abi zwar nicht schlecht. Aber viel wichtiger ist, dass du mindestens ein Musikinstrument wirklich gut beherrscht. Viele Hochschulen verlangen auch zwei Instrumente oder ein Instrument und Gesang.
Um in den Aufnahmeprüfungen zu überzeugen, sind viele Jahre Unterricht und Übung nötig. Nicht jeder kann Musik im Abitur wählen, das kann man erklären. Die jahrelangen Übungen dagegen holt man nicht mehr auf, wenn man sich erst spät entscheidet.
Also gerade bei dem von dir genannten Beispiel hat das doch überhaupt keine Auswirkungen. Ich kenne das auch nur so, dass man bei einem Musikstudium mindestens 1 Instrument wirklich perfekt spielen können muss. Eine Bekannte von mir spielt sogar zwei Instrumente, hat Musik studiert und ist mittlerweile Musiklehrerin. Da spielt die Fächerwahl in der Schule doch gar keine Rolle.
Sogar, wenn man Richtung Design oder Gestaltung studieren möchte, braucht man diese Fächer nicht in der Schule gehabt haben, weil man da ja normalerweise eine ganze Mappe mit eigenen Werken einreichen muss und erst wenn die für gut genug befunden wird, wird man zugelassen. Da spielt es auch keine Rolle, ob man die Sachen vorher in der Schule gelernt und gemacht hat oder das eher als Hobby nebenher betrachtet.
Ich habe bisher kein Unterrichtsfach gehabt, bei dem ich es hinterher bereut hätte und irgendwelche Chancen verbaut haben mir bestimmte Fächerkombinationen auch nicht. Gerade in der Oberstufe muss man ja seinen Stundenplan selbst zusammenstellen und im Endeffekt zählt nur, dass du das Abitur hast und damit dann beruflich weiter kommst, egal ob jetzt durch Studium oder Ausbildung.
Ich hatte in der Oberstufe beispielsweise mehr einen sprachlichen und keinen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt und mittlerweile studiere ich in den Naturwissenschaften. Meiner Erfahrung nach interessiert es kein Schwein, was man für Fächer in der Schule hatte.
Soweit ich weiß, kann man mit dem Abi alles studieren, was man nur möchte. Mit der allgemeinen Hochschulreife hat man ja auch eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Allerdings sind natürlich viele Studiengänge zulassungsbeschränkt, so dass man da gute Noten haben muss, um angenommen zu werden. Viele Unis legen auch noch wert auf außerschulische und soziale Leistungen, so dass man sich da auch etwas anstrengen sollte.
Ich denke, dass es deinem potentiellen Arbeitgeber recht schnuppe sein wird, ob du nun Kunst oder Musik hattest. Ich hatte beispielsweise nichts von beidem in der Oberstufe, wobei ich das nicht als hinderlich ansehe. Da ist schon die Wahl der Schule wichtiger. Ich war beispielsweise auf einem biotechnologischen Gymnasium, so dass ich da nicht so schlechte Chancen gehabt hätte, wenn ich mich nach der Schule in dieser Richtung beworben hätte, was einen Arbeitsplatz angeht. Ich denke, dass meine Chancen da vielleicht auch besser gewesen wären, als wenn sich jemand nach einem sozialpädagogischen Gymnasium in dem Bereich beworben hätte.
Im Endeffekt habe ich dann nach dem Abitur aber eine völlig andere Richtung eingeschlagen und möchte beruflich auch nichts mit Biotechnologie am Hut haben. Aber das ist ja wirklich egal und unwichtig. Solange ich mein Abitur habe und in dem Bereich studiert habe, in den ich gehen möchte, wird mich niemand ablehnen, weil ich ein biotechnologisches Profil in der Schule hatte. Das interessiert ja auch keinen mehr und ich wurde da auch noch nie danach gefragt, weshalb ich mich für diese Schule entschieden hatte.
Prinzessin, alles kann man mit Abitur nicht studieren. Sport, Musik, Kunst, Design und Grafik stellen Anforderungen, die weit über das in der Schule vermittelte Wissen hinausgehen. Da entscheiden die Leistungen in der Aufnahmeprüfung oder die Bewerbungsunterlagen über die Zusage.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Soweit ich weiß, kann man mit dem Abi alles studieren, was man nur möchte. Mit der allgemeinen Hochschulreife hat man ja auch eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung.
Prinzessin, das ist absoluter Quatsch und wenn du dich näher mit der Thematik beschäftigt hättest, dann wüsstest du das auch und würdest nicht solche Irrlehren verbreiten. Wie cooper und ich schon sagten, braucht man für gewisse Studiengänge schon eine Zugangsberechtigung in Form von einer Zugangsprüfung oder man muss Leistungen einreichen, die dann überprüft werden. Erst wenn man dadurch für talentiert und würdig befunden wird, wird man zugelassen, vorher nicht. Da reicht das Abitur an sich gar nicht aus.
Ich weiß das deswegen, weil ich mich in der Oberstufe damit beschäftigt habe. Damals wusste ich noch nicht so richtig, was ich werden möchte und spielte auch eine Zeit lang mit dem Gedanken, Innenarchitektur zu studieren. Da bekam ich dann auch mit, was da für so eine Mappe alles verlangt wird. Man muss echt alles mögliche an eigenen Werken zusammenstellen und einreichen und erst wenn das gut genug ist und man für talentiert gehalten wird, wird man weiterhin gefördert und darf studieren.
Bei einigen anderen Fächern wie Musik (wie schon genannt) ist das auch so. Aber auch bei Modedesign oder generell alles was mit Gestaltung zu tun hat. Bei Gestaltung geht es schließlich um Kreativität und Talent, welches weiter gefördert werden soll. Das kann man nicht lernen, entweder man hat es oder man hat es nicht.
Dann habe ich mich wohl einfach falsch ausgedrückt. Natürlich ist mir schon klar, dass das Abi in vielen Studiengängen allein nicht ausreicht, um irgendwo angenommen zu werden. Aber man ist mit dem Abi dazu berechtigt, sich im Prinzip für alle Studiengänge zu bewerben, wobei man natürlich je nach Studiengang noch durch weitere Verfahren muss.
Aber nur weil man kein Abi in Musik gemacht hat, heißt das natürlich noch lange nicht, dass man deshalb nicht Musik studieren kann. Und nur weil man auf dem wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium war, heißt das noch lange nicht, dass man deshalb studientechnisch nicht eine völlig andere Richtung einschlagen darf.
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