Zwei Hunde - lieber Hündin oder Rüde kastrieren lassen?
Ich habe zwei Hunde, einen 7 jährigen Rüden, dem wir einen Kastrationschip setzen ließen, als wir unsere Hündin bekamen. Die Hündin ist nun gerade Läufig und die erste Läufigkeit wollten wir sowie so abwarten. Nun hat sich mein Rüde durch die chemische Kastration nicht sonderlich verändert. Daher überlege ich nun, ob ich lieber den Rüden kastrieren lasse. Der Eingriff geht ja schnell und ist auch kleiner, als bei der Hündin. Und natürlich auch um einiges günstiger was die Kosten angeht.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich wirklich zweimal im Jahr möchte, dass meine Hündin läufig ist und ich dann aufpassen muss, dass keine Rüden in ihre Nähe kommen. Aber unser Grundstück ist eingezäunt und sie selbst versucht keines falls abzuhauen. Es wäre natürlich keine Frage, wenn sie plötzlich Scheinschwanger werden würde. Da sie aus dem Tierschutz ist, steht im Vertrag auch, dass angeraten wird, sie kastrieren zu lassen. Aber nicht ausdrücklich, dass ich es muss. Das ist soweit ich weiß, auch rechtlich nicht gültig. Könnte der Tierschutz sie mir wieder wegnehmen, wenn sie nicht kastriert wurde und mal eine Nachkontrolle gemacht wird? Würdet ihr lieber die Hündin oder den Rüden kastrieren lassen?
Die Kastration ist bei männlichen Tieren generell, soweit ich weiß, ein "leichteres" Unterfangen, als beim weiblichen Tier. Der Eingriff ist wesentlich komplizierter als beim Rüden, da hier "lediglich" etwas beschnippelt wird, ohne einen zu großen Aufwand. Gefallen wird es beiden nicht aber um deine Frage zu beantworten, ist die Kastration des Rüden für mich die bessere Lösung. Wünsche Dir dahingehend alles gute und dem Hund gute Besserung.
Darüber gibt es schon einige Threads hier im Forum. Aber ich denke, dass man die Hündin kastrieren sollte. So kann sie auch durch andere Hunde nicht mehr gedeckt werden, die Kastration hat auch direkten Erfolg, wobei der Rüde immer noch nach der Kastration einige Wochen zeugungsfähig ist, wenn er dann Interesse hat. Die Hündin wird nicht mehr läufig und es ist für den Besitzer schon alles wieder einfacher.
Der Kastrationschip beim Rüden ist nicht immer auch wirklich wirkungsvoll. Der Rüde verhält sich zwar wie ein kastrierter Hund und wird ruhiger, aber die Hormombildung ist nicht ganz ausgeschlossen und da wäre es mir auch zu gefährlich, dass immer anzuwenden und die Kastration beim Rüden ist zwar einfacher, aber dennoch kann ja die Hündin noch bestiegen werden und man muss weiter aufpassen, auch wenn der eigene Rüde nicht der Vater sein kann.
Dadurch das mein Rüde im Moment den Kastrationschip hat, sind seine Hoden auch nur noch ganz wenig zu sehen, so dass der Eingriff wahrscheinlich sogar noch leichter durchzuführen wäre. Dennoch mache ich mir meine Entscheidung nicht so leicht. Da gibt es ja doch einiges zu beachten.
Da du auch die Hündin aus dem Tierschutz hast, wird es doch wahrscheinlich schriftlich festgehalten sein, dass die Hündin kastriert werden muss, damit man mit ihr auch ungewollt nicht vermehrt. Schon aus diesem Aspekt ist eine Kastration neben den oben genannten Argumenten von mir, schon wichtig.
Diamante, zu dem Tierschutzvertrag habe ich oben im Text bereits etwas geschrieben. Das scheinst du überlesen zu haben. Es ist keine feste Klausel im Vertrag, dass sie kastriert werden muss. Es wird aber dazu geraten.
Sorry, das habe ich wirklich überlesen. Aber schon der Rat ist meines Erachtens ein Grund. Denn man weiß nicht, was der Hund alles erlebt hat und was ihn geprägt hat und welche Krankheiten seine Vorfahren hatten. Und wenn auch eine Hündin ungewollt gedeckt wird, bleibt dabei immer ein Risiko, wenn man von der Hündin gar nichts weiter weiß. Auch wenn es einfacher ist einen Rüden zu kastrieren, so wäre für mich keine Frage, ob man lieber die Hündin kastriert. Denn es überwiegen die Vorteile bei einer kastrierten Hündin.
Tierschutzrelevant ist es in dem Sinne aber, dass man kein gesundes Tier aus Bequemlichkeitsgründen der Halter kastrieren darf, sondern nur, wenn eine sogenannte medizinische Indikation vorliegt. Dies ist der Fall, wenn die Hündin scheinschwanger wird oder sich im Laufe der Zeit eine Gebärmuttervereiterung entwickelt. Auch hormonelle Imbalancen können ein Grund sein oder wenn die Läufigkeit für die Hündin Stress bedeutet. Das Argument "Ich möchte nicht auf meine Hündin aufpassen müssen." zählt also hier nicht dazu.
Wenn ich allerdings zwei Hunde habe - Rüde und Hündin - dann ist ja ein Stressfaktor gegeben, das rechtfertigt also auch ohne eine Erkrankung des Geschlechtsapparates eine Kastration. Hier würde ich dann aber eher die Hündin kastrieren lassen, da diese eine lebensbedrohliche Gebärmuttervereiterung bekommen kann. Diese wird meist erst sehr spät entdeckt und endet nachher in einer Not OP, die mit höheren Risiken verbunden ist, als eine "normale" Kastration.
Grundsätzlich muss aber immer individuell, am Besten in Absprache mit einem Hundetrainer und/oder eines Tierarztes eine Entscheidung getroffen werden, da man dem Tier Hormone weg nimmt und dies auch mit Nebenwirkungen betroffen sind. Häufig leiden unsichere Hunde noch mehr darunter, wenn ihnen das Testosteron oder das Östrogen fehlt.
Ich würde gar keinen kastrieren lassen, die wenigen Tage im Jahr kann man problemlos so überstehen. Wenn es unbedingt eine Kastration sein muss, dann käme der Rüde unters Messer. Das hat weniger negative Folgen.
Bei der Hündin riskiert man Inkontinenz und Diabetes, dazu steigt das Risiko für einige sehr schlecht behandelbare Krebsarten immens. Dann kommt noch das höhere Risiko bei der Operation dazu. Das würde ich nicht wollen. Rüden haben weniger Nachteile ohne Keimdrüsen.
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