Als Autor immer Angst vor doppelten Ideen haben?
Neulich habe ich im Fernsehen eine Reportage über einen bekannten britischen Fantasy-Autor gesehen. Dieser hatte sehr lange Zeit mit teilweise schweren Depressionen zu kämpfen. Die Depressionen hatte er aufgrund kreativer Schaffensprobleme.
Letztendlich konnte er wieder erfolgreich Bücher schreiben, die auch teilweise wochenlang die entsprechenden Bestseller-Listen angeführt haben. Er meinte jedoch, dass die größte Angst die war, dass seine Ideen bereits vorher in anderen Büchern verwendet wurden.
Somit wären seine später zu Papier gebrachten Ideen, von deren Vorhandensein er gar nichts wusste, nur als Kopie der ersten angesehen worden. Dies wollte er auf jeden Fall vermeiden, weswegen er teilweise sogar bewusst ganze Wochen an Arbeit in die Recherche steckte, ob solche Ideen bereits verwendet wurden.
Darüber hatte er, wie man nachvollziehen kann, irgendwann nicht mehr viel Zeit zum Schreiben. Auch beherrschte ihn die Angst, gewisse Ideen zu kopieren, so sehr, dass ihm mit der Zeit gar keine mehr eingefallen sind.
Könnt ihr solche Ängste nachvollziehen? Ging es euch, solltet ihr auch schon Geschichten oder gar Bücher geschrieben haben, auch schon so? Wäre es wirklich so schlimm, wenn man eine bereits vorhandene Idee, von der man aber nicht zwingend weiß, noch einmal auf Papier bringt und in seine eigene Geschichte einbaut?
Ich kann solche Ängste gut verstehen. Es ging auch oftmals den Erfindern und Forschern so, dass fast zeitgleich die gleiche Entdeckung von zwei verschiedenen Personen auf zwei verschiedenen Teilen der Welt gemacht wurde. Natürlich wurde immer diejenige Erfindung als Ursprung angesehen, die zuerst patentiert wurde. Kam man dann später, dann war es natürlich ein "Plagiat", oder wie man da sagt.
Natürlich ist es beim Schreiben eines Buches noch wahrscheinlicher, als bei einer neuen Erfindung, dass die Menschen dieselben Ideen haben. Wobei es ja nicht weiter schlimm ist, wenn jetzt nicht lauter gleiche Ideen im Buch vorkommen. Denn die Mischung der einzelnen Ideen macht ja den Plot eines Buches aus. Somit kann es schon sein, dass ein Element gleich ist, die anderen Elemente sich aber so unterscheiden, dass die beiden Bücher schlussendlich komplett verschieden sind.
Ich kann es aber auch verstehen, dass man als Schriftsteller auch manchmal Angst hat, einfach keine guten Ideen mehr zu haben, oder der Bestsellerfolge nicht mehr gerecht zu werden. Wie ein Musiker sollte ein Schriftsteller am besten ein Buch nach dem anderen schreiben, welches auf der Bestsellerliste steht. Kann man dem anfänglichen Erfolg nicht gleichkommen oder anknüpfen, ist man vielfach auf der Abschussliste. Das ist sehr dramatisch.
Ich kann diese Ängste auch sehe gut nachvollziehen. Wenn man sich nur einmal anschaut, wie viele verschiedene Bücher allein schon in der Buchhandlung ausliegen, dann wird einem allein schon bewusst, dass man aufpassen muss, keine Idee quasi zu wiederholen. Die Bücher, die in der Buchhandlung ausliegen, sind jedoch noch lange nicht alle Bücher, die es gibt. Es wurden einfach schon so unwahrscheinlich viele Bücher geschrieben und veröffentlicht, dass man sich dieses Ausmaß wahrscheinlich gar nicht einmal vorstellen kann.
Wenn man sich gerade die Liebesromane so anschaut, dann fällt einem auf, dass die Themen sich immer wieder wiederholen. Das betrifft aber natürlich nicht nur Liebesromane, sondern auch alle anderen Bücher. Ich habe schon unglaublich viele Bücher in meinem Leben gelesen, wobei sich viele davon aber inhaltlich schon sehr geähnelt haben. Es gibt ja auch nicht unendlich viele Themen und letztendlich muss man immer damit rechnen, dass jemand anderes diese Idee schon vor einem hatte. Man kann dann dennoch versuchen, diese Idee etwas umzuschreiben, aber etwas völlig Innovatives zu kreieren, ist einfach unwahrscheinlich schwer.
Ich habe in meiner Jugend auch zwei Bücher geschrieben und nun immer wieder mit dem Gedanken gespielt, es noch einmal zu versuchen. Die Ideen, die ich aber hatte, gab es dann aber in irgendeiner Form schon, was mich auch wieder demotiviert hat. Ich denke, dass es immer schwerer wird, etwas Einzigartiges zu schaffen, je mehr Bücher es auf dem Markt gibt. Wenn man aber wirklich talentiert ist und gut schreiben kann, dann wird man es auch schaffen, erfolgreich zu sein, auch wenn die Ideen nicht komplett innovativ und neuartig sind. Das sollte einen aber nicht davon abbringen, es nicht wenigstens einmal zu versuchen.
Das Gefühl kenne ich zum Teil auch und ich kann die Angst sehr gut nachvollziehen. Zwar schreibe ich keine Bücher und Geschichten, aber dafür Gedichte. Als ich noch meine aktive Phase hatte, habe ich mal ein Gedicht geschrieben und eben, weil ich andere Meinungen dazu hören wollte, es anderen Menschen gezeigt und sie um Feedback gebeten. Jemand meinte dann zu mir, dass ihm das Gedicht bekannt vorkommen würde und ob ich irgendwo abgekupfert hätte.
Dabei war mir das gar nicht bewusst in der Form. Ich halte nichts von abschreiben oder umschreiben und Ideenklau allgemein. Aber wie die User vor mir schon angemerkt haben, hat es vieles schon gegeben. Man kann das Rat nicht jedes Mal neu erfinden, auch wenn man sich natürlich bemüht und sein Bestes gibt.
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