Sparen und Vorsorgen bei euch auch Fehlanzeige?

Laut neuesten Trenderhebungen, spart ja jeder vierte Deutsche gar nichts mehr und beim Vorsorgethema klinken sich derzeit auch schon 40% der Bundesbürger aus. Man geht davon aus, dass sich dieser Trend sogar noch fortsetzt und die Zahlen noch steigen werden. Was könnten denn eurer Meinung nach die Ursachen für diese Trends sein?

Hat gerade bei den Deutschen ein Umdenkprozess eingesetzt und was könnte denn der Auslöser dafür gewesen sein? Gehört ihr denn auch zu den Spar- und Vorsorgeverweigerern oder spielt mit diesem Gedanken? Welche Für- und Widerargumente könnte man denn für solch ein Verhalten anführen?

Wir sparen auf jeden Fall unser Geld und haben auch schon ein bisschen angesammelt, obwohl wir erst im August eine hohe Summe für die Hochzeit ausgegeben haben. Wobei mein Partner auf Grundlage dieses ersparten Geldes wieder neues Geld an der Börse verdient. Ich finde es schon wichtig, dass man auch im Alter nicht vom Staat abhängig ist und auch nicht auf eine Rente bestehen muss, die man vielleicht gar nicht mehr bekommt.

Ich denke, dass viele Menschen aus Verzweiflung nichts mehr sparen wollen. Sie denken, dass sie im Alter eh keine Rente bekommen und dann alles anders sein kann und leben im Hier und Jetzt und nicht in ihrer Zukunft. Das ist natürlich sehr kurzsichtig und wird nach hinten losgehen.

Was könnten denn eurer Meinung nach die Ursachen für diese Trends sein?

Sparen nein, vorsorgen ja. Ich bin noch jung, finde es aber wichtig, dass alles für unsere Zukunft geregelt ist. Deswegen sind wir in ein eigenes Haus gezogen, damit wir in der Rente unser weniges Geld nicht für Miete raushauen müssen. Denn wenn das Haus erstmal bezahlt ist, ist definitiv sicher, dass wir uns dieses Geld sparen werden.

Sicher dagegen ist nicht, wie viel wir in der Rente überhaupt an Geld haben werden. Aus diesem Grund haben wir zusätzlich Vorsorgeverträge abgeschlossen, um in der Rente dann einigermaßen den gleichen Lebensstil leben zu können.

Sparen halte ich beim Thema Vorsorge für Blödsinn. Sparen ist ok, wenn man Geld zurücklegen möchte, sollte das Auto oder die Waschmaschine kaputt gehen. Aber nicht fürs Alter.

Ich denke, dass der Grund für's "Nichtsparen" nicht der mangelnde Wille, sondern eher das mangelnde Geld ist. Wenn am Ende vom Geld noch Monat übrig ist, kann man schlecht noch etwas zurücklegen. Und wenn man nur Kleinbeträge sparen kann, dann geht das Ersparte meistens wieder für die kleinen Gemeinheiten des Lebens (defektes Haushaltsgerät, Reparaturen am Auto) drauf.

Man muss auch schauen, was möglich ist und dann einen sinnvollen Kompromiss finden. Meiner Meinung nach bringt es auch nichts, wenn man monatlich 100 Euro in die Altersvorsorge steckt, um im Alter besser dazustehen, dann aber in der aktuellen Situation nicht über die Runden kommt und ständig am Pfennig-Umdrehen ist. Dann ist man besser dran, wenn man nur 50 Euro in die Altersvorsorge investiert und vom Rest sich das Leben etwas angenehmer macht bzw. das Sparschwein füttert.

Na ja, ich spare schon, in dem Sinne, dass ich sparsam lebe und nicht alles gleich ausgebe. Geldanlage ist zur Zeit aber wirklich schwierig bei den minimalen Zinsen. Börse ist mir zu stressig, mit Finanzprodukten von den Banken habe ich schlechte Erfahrungen gemacht (sehr undurchsichtig und hohe Gebühren). Immobilien sind in meiner Heimatstadt bei meinem Budget leider keine Option.

Wenn es mir möglich ist, dann lege ich auch jeden Monat einen gewissen Betrag beiseite. Ich versuche nach Möglichkeit, nicht immer alles auszugeben, sondern immer ein wenig Geld auf die Seite zu legen, auch wenn es nicht besonders viel ist. Allerdings möchte ich mir manchmal auch größere Anschaffungen oder auch einen Urlaub leisten können und von daher ist es natürlich notwendig, dass man nicht immer alles direkt ausgibt, sondern auch etwas spart. Von daher mache ich das auch immer so.

Da ich jedoch noch nicht richtig arbeite, sondern noch studiere, ist es mir natürlich nicht möglich, jeden Monat einen großen Betrag auf die Seite zu legen und mich groß um meine Altersvorsorge zu kümmern. Das ist mir im Moment eben nicht möglich, da ich dafür viel zu wenig verdiene. Von daher handelt es sich eher um kleinere Beträge, die ich immer nur sparen kann.

Gar nicht zu sparen und immer direkt alles auszugeben, käme für mich aber überhaupt nicht in Frage. Solange ich Geld habe, was ich auf die Seite legen kann, mache ich das auch. Alles andere fände ich unverantwortlich und auch kontraproduktiv, da ich mir auf diese Weise eben auch keine Urlaube leisten könnte.

Ich finde, sobald jemand regelmäßig und ausreichend Geld verdient, sollte er auch etwas sparen bzw. für später vorsorgen. Ich selbst handhabe das auch so. Letztlich ist es doch so, dass man sparen muss, sogar völlig unabhängig von Altersvorsorge und Co. Denn wie soll man sich ein neues Auto oder Ähnliches kaufen, wenn man keinen finanziellen Rückhalt hat? Von einer eigenen Immobilie usw. will ich hier erst gar nicht anfangen. Was das betrifft, ist Eigenkapital ja noch wichtiger. Immer nur per Kredit zu kaufen ist auf Dauer teurer - auch bei derzeit niedrigen Zinsen.