Wie Eltern das Abnabeln vom Kind erleichtern?

vom 29.02.2016, 17:20 Uhr

Eltern haben keine leichte Aufgabe. Wenn sie sich für Nachwuchs entscheiden, dann haben sie die Aufgabe, diesen Nachwuchs auf das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten. Wenn der Nachwuchs dann tatsächlich selbstständig und unabhängig ist und in die große weite Welt entlassen werden könnte, neigen viele Eltern jedoch zum Klammern und behindern den natürlichen Abnabelungsprozess nur unnötig wie ich finde.

Da ich aber noch nie Mutter war, kann ich gar nicht sagen, wie man Eltern helfen könnte, diesen Abnabelungsprozess so leicht wie möglich zu machen. Wie kann man Eltern helfen, seinen Nachwuchs schneller loszulassen? Ich habe schon von mehreren Eltern gehört, bei denen ein simples Gespräch gar nichts bringt. Sie klammern dann trotzdem, egal wie oft und ausführlich man mit ihnen darüber spricht.

Ich kenne dieses Problem aus der Sicht des Nachwuchses zu gut. Aber der Mann meiner Cousine ist schon fast 40 und er hat dasselbe Problem mit seinen Eltern. Er hat auch schon mehrere Gespräche geführt, jedoch ohne Erfolg.

Wisst ihr vielleicht gute Strategien und Tipps, wie man sich von seinen Eltern abnabeln kann und den Eltern diesen Prozess erleichtern kann? Es ist doch auch keinem geholfen, denn wenn die Eltern vermehrt klammern, will der Nachwuchs vermehrt weg und das stört doch nur die Beziehung.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass das für Eltern einfach schwer ist. Wenn das Kind so viele Jahre zu Hause war, dann will man es eben nicht schnell hergeben. Wobei ich da nicht wirklich einen Rat erteilen kann, was man da machen kann. Letztendlich muss man sich bewusst machen, dass das auch nicht gut für das Kind ist, wenn man mit 30 noch bei den Eltern wohnt. Gute Freunde sind da sicherlich viel Wert in so einem Moment.

Außerdem kommen Kinder, die glücklich zu Hause waren, auch gerne zu Besuch und so wird man sie öfter sehen als Kinder, die sich nicht wohlgefühlt haben. Mich würde es mit Stolz erfüllen, wenn mein Kind dann etwas geschafft hat und im eigenen Leben ankommt. Immerhin ist das ein wichtiger Schritt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Kommt von Anfang drauf an, wie das Verhältnis Zuhause war. Wenn sich das Kind dort wohl fühlt und in alles seine Eltern mit einbezieht, dann ist es auch für die Eltern schwerer sich abzunabeln. Gerade weil es die Eltern auch dazu verleitet, dass man für das Kind viele Aufgaben zusätzlich übernimmt auch über das normale Maß hinaus.

Auch ich kenne es im flüchtigen Bekanntenkreis, dass dort die Mutter immer noch die Arzttermine für ihren Sohn ausmacht der inzwischen 32 Jahre alt ist. Weil sie so an ihrem Kind hängt, hat sie ihm nie Selbstständigkeit beigebracht und macht ihn nun quasi von sich Abhängig. Da müsste erst jemand anderer kommen und ihm das noch beibringen, aber die Mutter schützt ihn ja auch vor anderen Frauen, dass es für ihn fast unmöglich ist überhaupt jemanden kennen zulernen der ihm das beibringen könnte. Und schon hat man den perfekten Teufelskreis.

Nachdem ich dieses absolut nicht möchte, dass mein Sohn von mir komplett Abhängig ist erziehe ich ihn seit seiner Geburt zur Selbstständigkeit. Er hat schon früh gelernt, dass er sich auch mal eine Zeit lang alleine Beschäftigen muss und hat das als Baby auch schon getan. Das hat auch bei der Eingewöhnung in der Krippe sehr geholfen, denn er hat dort nicht Stundenlang geheult und wollte zu mir sondern er hat sich mit der neuen Situation ziemlich schnell auseinander gesetzt und gefallen daran gefunden.

Aber mit was du recht hast, es bringt nichts mit den Eltern die klammern ein Gespräch zu führen und dann zu meinen, dass es besser wird. Viel mehr muss dann die Initiative vom Kind aus selbst kommen. Wäre ich in dieser Lage, dann würde ich zunächst ausziehen und den Kontakt für eine Weile komplett aussetzen. Denn so haben beide Parteien Zeit, sich mit der neuen Situation zu befassen und sich eine Alternative zu suchen. Danach kann man den Kontakt immer noch wieder aufnehmen und das ganze erklären, oder man erklärt das bereits im Vorfeld um unangemeldete Besuche von den Eltern in der neuen Wohnung zu vermeiden.

Gespräche von dritten bringen erst recht gar nichts. Das kommt bei den meisten Eltern so an, dass man neidisch auf das gute Verhältnis zum Kind ist und sie schalten auf Stur und hören gar nicht erst zu. Als Außenstehender kann man höchstens versuchen das Kind zu mehr Selbstständigkeit zu animieren, dass es seinen Eltern selbst zeigt wobei es noch Unterstützung braucht oder wo es sein eigenen Weg bereits bestreitet.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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