Warum gibt es keine Rote Liste bei Mikroben?

vom 28.02.2016, 14:49 Uhr

Ich habe vor kurzem einen sehr interessanten Artikel über einen Mikroben-Forscher gelesen. Dieser Forscher hat die Mikroben im Stuhl von afrikanischen Ureinwohnern untersucht, die keinen Kontakt zur westlichen Zivilisation hatten und auch die Ernährung und Verhaltensweise nicht an den Westen angepasst hatte. Die haben also im Prinzip genauso gelebt wie man es von Jägern und Sammlern so erwarten würde. Dieser Forscher meinte dann auch, dass er herausgefunden hätte, dass diese Ureinwohner doppelt so viele Mikroben im Darm haben als wir "zivilisierte" Menschen.

Er kritisierte dann auch, dass es zwar eine rote Liste von bedrohten Tierarten geben würde, aber keine für Bakterien. Irgendwo hat er ja auch Recht. Bakterien können schon nützlich sein, beispielsweise im Fall von Krankheiten. Manche Bazillen im Darm sorgen nämlich dafür, dass der Träger kein Diabetes entwickeln kann, aber da die "zivilisierten" Menschen ihre Biodiversität von Mikroben im Darm durch Medikamente zerstört haben, sterben bestimmte Bazillen eben auch aus.

Bei gefährlichen Krankheitserregern finde ich das auch gar nicht so schlimm, wenn diese aussterben, bei Pocken beispielsweise oder dem Pesterreger. Aber bei nützlichen Bakterien finde ich das schon schade. Sollte es eurer Meinung nach eine rote Liste für Bakterien geben oder ist das Schwachsinn?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



In meinen Augen ist das Schwachsinn weil essentiell notwendige Mikroben nicht absterben, denn dann sterben wir auch aus. Je nach Ernährung braucht der Mensch eine unterschiedliche Darmflora. Der Mensch versucht sich optimal an seine Bedingungen anzupassen. Ich brauche nicht die Mikroben die die von dir genannten Ureinwohner im Verdauungstrakt haben, weil meine Ernährung anders abläuft.

» maja2003 » Beiträge: 20 » Talkpoints: 4,10 »


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