Hattet ihr schon mit Konkurrenzdruck im Studium zu tun?

vom 08.03.2015, 18:10 Uhr

Ich habe recht viel Glück, da ich in meinem Studium tatsächlich noch nie Konkurrenzdruck gespürt hatte. Ich wüsste auch gar nicht, wie das überhaupt gehen sollte, da es in meinem Studium eher so ist, dass man auf sich allein gestellt ist.

Man ist in jedem Kurs mit völlig anderen Menschen zusammen, die in völlig unterschiedlichen Semestern sind, einen anderen Studiengang haben oder Bachelor oder auch Master studieren. Somit kennt man die meisten Menschen eben auch nicht und so ein Gemeinschaftsgefühl gibt es da auch nicht, so dass man quasi einfach nicht so sehr auf die anderen achtet. Ich wüsste gar nicht, wie da überhaupt ein Konkurrenzdruck aufkommen sollte.

In meiner Uni geht jedoch das Gerücht umher, die Jura-Studenten hätten extrem mit Konkurrenzdruck zu tun, weshalb sie sich auch gegenseitig die Gesetzesbücher in der Bibliothek verstecken würden, damit niemand anderes diese zum Lernen nutzen könnte, außer sie. Ob das nun aber wahr ist, kann ich natürlich nicht sagen.

Hattet ihr bei euch im Studium schon einmal mit Konkurrenzdruck zu tun? Wie seid ihr damit umgegangen?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:In meiner Uni geht jedoch das Gerücht umher, die Jura-Studenten hätten extrem mit Konkurrenzdruck zu tun, weshalb sie sich auch gegenseitig die Gesetzesbücher in der Bibliothek verstecken würden, damit niemand anderes diese zum Lernen nutzen könnte, außer sie. Ob das nun aber wahr ist, kann ich natürlich nicht sagen.

Ganz ehrlich? Genau so ein Gerücht gibt es an unserer Universität auch. Es gibt sogar Dozenten, die uns darauf hinweisen, dass wir keine Jura-Studenten sind und wir doch eher als Teamplayer zusammen arbeiten sollen und nicht gegeneinander. Ich kenne aber leider keinen Jura-Studenten, den ich persönlich fragen könnte, ob etwas an den Gerüchten dran ist oder ob das nur so erzählt wird. Vorstellen könnte ich mir das aber ehrlich gesagt schon.

Ich kenne so einen Konkurrenzkampf auch überhaupt nicht, obwohl sehr viele Veranstaltungen gemeinsam stattfinden, wie beispielsweise Grundvorlesungen. Auch Tutorien, Übungen oder Seminare werden meistens mit den Leuten besucht, die man eben als Ersti kennen gelernt hat. Bei mir ist das ein bisschen was anderes, da ich auf mich alleine gestellt bin. Ich bin ja auch Hochschulwechslerin, sodass es durchaus normal ist, dass ich in einer Stunde mit jemandem aus dem dritten Semester zu tun habe und in einer anderen Stunde mit jemandem aus dem fünften oder siebten. Das kommt eben ganz darauf an, was genau anerkannt wurde und was nicht.

Ich finde den Teamwork hier aber total klasse. Es hat so eine familiäre Atmosphäre. Man arbeitet zusammen, bevorzugt über Dropbox. Man lädt dort Altklausuren hoch, damit alle aus dem Jahrgang darauf Zugriff haben, es werden auch Lösungen diskutiert und man hilft sich auch in der Freizeit.

Für meine Abschlussarbeit muss ich mit einem Programm zusammenarbeiten, mit dem ich hin und wieder leichte Anlaufschwierigkeiten habe. Ich habe auch schon einen Kommilitonen gefragt, ob der mir bei Problemen helfen würde und der ist begeistert total bei der Sache, obwohl wir später nach dem Abschluss beruflich in die gleiche Richtung gehen wollen. Hier ist es echt so, dass man sich gegenseitig hilft und auch Gefallen tut in der Hoffnung, dass sich dadurch irgendwelche Vorteile in Zukunft ergeben.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich hatte auch das große Glück, dass an meiner Uni so gut wie kein spürbarer Konkurrenzdruck geherrscht hat. Im Gegenteil: im Kreis meiner Studienfreunde und Seminargruppenmitglieder, die ich besser kennengelernt habe, hat wirklich jeder jedem geholfen. Altklausurfragen wurden gesammelt und über Dropbox zur Verfügung gestellt, Dozententipps und eigene Mitschriften aus Vorlesungen und Seminaren wurden geteilt, und wer eine Lerngruppe gesucht hat, der wurde immer schnell fündig. Das hat die Atmosphäre und das Studieren an sich wirklich extrem angenehm gemacht.

Allerdings kenne ich Gerüchte wie die von versteckten Büchern in der Bibliothek von anderen Universitäten auch. Wenn da etwas Wahres dran ist, dann kann ich ein solches Verhalten beim besten Willen nicht verstehen. Wer meint, sich gegenüber seinen Kommilitonen hervorheben zu müssen, der soll dies doch gefälligst durch eigene Leistungen und konsequentes Engagement erreichen, aber nicht durch miese Tricks und Aktionen, die anderen einen Nachteil verschaffen. Muss man auf solche Methoden zurückgreifen, dann ist das in meinen Augen ein Zeichen für niedriges Selbstbewusstsein, charakterliche Schwäche und nicht gerade hohe Kompetenz.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^