Wegen Küssen anfälliger für Löcher in den Zähnen?
Eine Bekannte von mir macht derzeit eine Ausbildung als Zahntechnikerin und manchmal überrascht sie mich mit neuen Infos. So meinte sie beispielsweise neulich, dass Menschen in einer Beziehung oftmals anfälliger für Löcher wären, als andere Menschen. Der Grund wäre der, dass man beim Küssen eben auch viele Bakterien der Mundflora überträgt und der eigene Mund damit erstmal überfordert ist.
Die Bakterienstämme die fremd sind breiten sich dort dann gerne erstmal ungehemmt aus und das würde man auch daran merken, dass man nach dem Küssen manchmal einen sauren Geschmack im Mund hat. Das kann ich so jetzt nicht bestätigen, aber vielleicht ist das bei manchem Menschen so. Deswegen würden Menschen in einer Beziehung wegen einer größeren Bakterienvielfalt mehr Löcher bekommen.
Denkt ihr das da was dran sein kann? Ich halte das ehrlich gesagt nicht für sonderlich logisch. Die neuen Bakterien müssen sich ja nicht direkt ansiedeln und falls doch, müssen sie doch nicht schlechter sein als die, die man eh schon im Mund hat oder? Bekommt ihr mehr Löcher in den Zähnen als vorher, wo ihr vielleicht noch Single wart?
Nach dieser Logik bekommt man den gefährlichsten Erreger für Karies nur durch Küssen. Aber normalerweise hat jeder Mensch den problematischen Streptococcus mutans schon lange im Mund, bevor er das erste Mal richtig küsst.
Nur hat man den und Hunderte andere Bakterien schon lange durch abgeleckte Schnuller oder Löffel und gemeinsam genutzte Gläser oder Flaschen. Nur weil man den Erreger im Mund hat, bekommt man keine Karies. Allerdings stärkt der Austausch beim Küssen das Immunsystem, sofern man sich nicht eine Erkältung holt.
Ich finde die Erklärung etwas zu stark verallgemeinert. Tatsächlich ist der andere Mensch für den Menschen das größte Viren- und Bakterienreservoir und damit auch die größte Ansteckungsquelle. Wenn man also mit einem anderen Menschen Körperflüssigkeiten, egal welcher Art, austauscht, dann tauscht man zwangsläufig auch Viren und Bakterien aus.
Dass der eigene Körper mit dieser Erregerflut im ersten Moment oft überfordert ist, mag ja richtig sein. Trotzdem wird er gegen diese neuen Erreger Antikörper bilden. Somit ist der eigene Körper bald darauf auch gegen diese Erreger gewappnet.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ein Mensch (Kontinuität in der Partnerschaft vorausgesetzt) tatsächlich dauerhaft schlechtere Zähne haben soll, weil er in einer Beziehung lebt. Wenn man diese Logik verfolgen möchte, dann müsste man davon ausgehen, dass einer von beiden Partnern oder gar beide ständig ein neues, relevantes Erregerspektrum mitbringen. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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