Müllreste in Pflanzenerde vom Discounter?

vom 26.02.2016, 08:40 Uhr

Ich habe mir neulich im Internet Erfahrungsberichte über Pflanzenerde durchgelesen, denn ich finde das es da starke Qualitätsunterschiede gibt. Interessanterweise habe ich mehrere Berichte von Menschen gefunden, die stark von Pflanzenerde aus Discountern abraten. Diese würde quasi aus den Resten vom Restmüll hergestellt und deswegen würde man dort auch allerlei Sachen finden.

So schrieben beispielsweise viele Leute das sie Plastikreste, Alufolie, kleine Kunststoffteile und dergleichen in Erde vom Discounter gefunden hätten. Das übelste war aber eine Injektionsnadel. Das hat mich schon sehr überrascht. Ich trage beim Umtopfen nicht immer Handschuhe und selbst die retten einen vermutlich nicht, wenn man einmal beherzt in die Erde greift und dort eine Injektionsnadel lauert.

Habt ihr auch schon mal Müllreste in Pflanzenerde gefunden? Könnt ihr bestätigen das man in günstiger Erde vom Discounter generell mehr Müllreste findet als in Erde vom Baumarkt? Wo sind die Unterschiede bei der Herstellung und wie kann es sein, dass man tatsächlich noch Injektionsnadeln in Pflanzenerde findet?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Vielleicht ist das Problem besser nachvollziehbar, wenn man sich klarmacht, wie diese Erden hergestellt werden. Es gibt Kompostieranlagen, in denen tatsächlich nichts anderes stattfindet, als Kompostieren. Es gibt aber auch Kompostierabteilungen auf ganz normalen Müllkippen oder Müllumladestationen. Allein dort kann es schon einmal dazu kommen, dass in dem zu kompostierenden Material nicht ausschließlich das landet, was dort reingehört.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Frage, wer das zu kompostierende Material zusammenstellt. In allen Fällen ist die menschliche Hand irgendwo am Werk. Und genau die macht eben auch Fehler. Wenn ich beispielsweise sehe, wie mein Nachbar seinen Müll sortiert, da bin ich mir ziemlich sicher, dass in dieser Komposttonne nicht nur Kompost landet. Trotzdem wird eben dieser Inhalt dieser Komposttonne genauso wie der aller anderen in der Straße in dem entsprechenden Abfuhrwagen landen und auf der Deponie in der entsprechenden Abteilung abgekippt werden.

Das Ganze wird dann noch gut gemischt mit dem, was die Stadtwerke aus den Stadtparks liefern, in denen sich Süchtige auch gerne mal im Schutze des Blattwerks ihren Schuss setzen. Dass da auch (wenn auch vermutlich eher selten) eine Injektionsnadel dabei sein kann, ist verständlich.

Wenn man nun einfach das Kompostierergebnis zerkleinert und in Tüten abfüllt, ist das ein sehr preiswertes Verfahren und es entsteht sehr preiswertes Material, das sicherlich gut als Discountererde zu verkaufen ist. Wenn ein Wirtschaftsunternehmen sich die Mühe macht, diese Erden erst zu sieben, um Fremdstoffe zu entfernen, kostet das eben Geld. Die Erden, die von einem solchen Wirtschaftsunternehmen verkauft werden sind zwangsläufig teurer, als Discountererde.

In einem Kindergarten habe ich es schon einmal erlebt, dass alle von den Kindern gepflanzten Pflänzchen entsorgt werden mussten, weil die verwendete billige Erde nicht nur Fremdstoffe enthalten hatte, sondern auch mit irgendwelchen Schädlingseiern verseucht war. Ob das aber tatsächlich nur bei den Billigeren passiert, kann ich natürlich nicht beurteilen.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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