Wie gut könnt ihr das Ärztelatein entschlüsseln?
Auf Überweisungsscheinen von Ärzten oder auch speziellen Arztberichten wird ja oftmals ein kaum definierbares Ärztelatein verwand. Ich versuche zwar immer zu verstehen was da drauf steht, aber wirklich gelingen tut mir das nur in den wenigsten Fällen. Könnt ihr das Ärztelatein ganz gut entschlüsseln oder tut ihr euch auch sehr schwer damit? Habt ihr euch schon mal erklären lassen, was da alles so drinsteht?
Da ich keinen Hausarzt habe, müssen mir die Fachärzte ihre Berichte geben und da formulieren sie es schon so, dass man es verstehen kann. Manchmal taucht ein Fremdwort auf, aber das google ich dann und es findet sich online eine Erklärung. Von daher verstehe ich das meiste schon.
Arztberichte lese ich seit Teenagertagen flüssig und ohne Verständnisprobleme. Aber ich bin sozusagen im Krankenhaus aufgewachsen und habe das immer gehört und gleichzeitig auch gesehen, was gemacht wird.
Ich bin immer durch alle Schwesternzimmer gestreift und habe dort mitgehört, Ärzte haben mich mitgenommen und immer viel erklärt, während sie den Babysitter spielten. Daheim lagen die Rote Liste, der Psychrembel und zig Fachbücher und Abhandlungen herum, in denen ich bei Langeweile schon mit 6 Jahren gestöbert habe.
Jetzt mit Ausbildung und Studium ist es noch leichter geworden, aber die entsprechenden Seminare haben mich damals schon gelangweilt, weil ich den Vorsprung aus Kindertagen hatte. Problematisch ist eher die unmögliche Schrift auf manchem Kurzbericht.
Ich finde das nicht so wahnsinnig schwer, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass ich noch nie einen Arzt erwischt habe, der mir nichts erklärt hat und sich auf meine Nachfragen nicht eingelassen hat. Wenn ich dann eine Überweisung oder einen Befund in die Hand gedrückt bekomme weiß ich eigentlich schon gut Bescheid.
Und es gibt auch Sachen, die mich nicht wirklich interessieren. Ich hatte vor ein paar Monaten zum Beispiel ein ganzes Blatt mit Blutwerten in meinen Unterlagen aus dem Krankenhaus. Natürlich könnte ich dann nachschauen, was das alles genau bedeutet, aber wichtig ist für mich eigentlich nur, dass kein Wert markiert war, also, dass alles im Normalbereich liegt.
Dummerweise ist es manchmal nicht ganz unwichtig. Das merkt man dann, wenn man die Verantwortung für einen alten Menschen hat und der Apparat von medizinischem Dienst und Sozialdienst sich in Bewegung setzt.
Das hatte ich bei meiner Mutter nach einem Schlaganfall. Sie konnte nicht mehr sprechen und war halbseitig komplett gelähmt. Die Ärzte und der Sozialdienst haben viel Zeit gehabt und alles erklärt. Leider war deren kommunizierte Meinung, dass eine Rehabilitation sinnlos sei und eine direkte Überleitung ins Heim erfolgen muss.
Die Berichte waren tatsächlich aber gar nicht so schlecht. Nur gab es keinen Platz in der Rehabilitation und für eine zwischenzeitliche Kurzzeitpflege war die Prognose knapp. Es hat sich gelohnt, alles haarklein zu verstehen und damit sauber argumentieren zu können.
Denn Mutter hat wieder gehen und sprechen gelernt und noch 15 Jahre komplett eigenständig gelebt. Im Heim wäre sie dagegen unglücklich geworden. Abgesehen von der Lebensqualität waren 3 Wochen Pflege, 6 Wochen stationäre Rehabilitation und ein Jahr ambulante Termine sicher auch billiger als Jahre im Heim mit Pflegestufe 3.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2383mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?