Was tun, wenn die eigenen Kinder in den Dschihad ziehen?

Wie in diesem Artikel beschrieben, hat die Familie nun die traurige Botschaft übermittelt bekommen, dass ihre beiden Söhne in Syrien ums Leben kamen. Dabei hat der Vater nun wirklich alles in seinen Händen liegende getan, um seine Söhne wieder zur Heimkehr zu bewegen und war dafür selbst 15 Mal in die Türkei gereist um sie zu suchen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Familie und speziell der Vater insgeheim Vorwürfe macht, ob man wirklich alles versucht und was man falsch gemacht hat. Wie würdet ihr denn reagieren wenn ihr in solch einer Situation wärt? Welche Hebel hat man denn überhaupt in der Hand, um seine Kinder wieder heimzuholen?

Ich habe viele Reportagen gesehen, wo Kinder in den Dschihad ziehen und deren Eltern, Verwandte sowie Freunde erst davon erfahren haben, als sie die Nachricht bekamen, dass ihre Kinder möglicherweise getötet wurden, gesichtet usw.

Ich kann mir nicht im geringsten vorstellen, was das für ein Gefühl sein muss. Auffällig ist bei sehr vielen Eltern zum Beispiel, dass sie perfekt integriert sind und die Kinder hingegen schon eher schlecht in der Schule usw. Sie werden von der Propaganda der IS förmlich aufgesogen. Andere wiederum haben irgendwann einfach sich berieseln lassen und sind zum IS nach Syrien und anderen Regionen geflogen, damit sie sich dem Krieg anschließen können. Gerade Al Raqqa ist da wohl nennenswert mit dran Schuld. Von der Türkei dauert es hier ja nur wenige "Minuten", ehe man in der IS-Hochburg ist.

Ich habe mal eine Reportage gesehen, wo die Reporterin sich selber als "IS-Frau" anwerben ließ. Sie flog in die Türkei und war dort mit Kopftuch usw. ausgestattet. Sie hat genaue Anweisungen bekommen, wie sie sich anziehen soll, um als Touristin zu gelten, damit ja niemand erfährt, dass sie auf den Weg zur IS ist. Direkt von heiraten war ebenso die Rede.

Im Hotel traf sie dann ein Mädchen, glaube sie war 14 oder 15. Sie ist ebenso auf dem Weg zum IS und wartete nur auf den entscheidenden Anruf, wo man sie abholt und nach Al Raqqa bringt. Das Mädchen war so verblendet und glaubte, dass der Mann sie lieben würde, sie ihm Kinder schenkt, welchen in Sicherheit aufwachsen, das der IS nur Gutes im Sinne habe usw. Sie hat jeden Einwand der Reporterin nicht kapiert.

Sie sollte auf die Reporterin warten bis abends, aber war dann schon weg. Man erfuhr später, dass sie bereits in Syrien ist und verheiratet sowie schwanger. Später hieß es, dass vermutet wird, dass sie ebenso bereit tot ist.

Ich glaube nicht, dass Eltern wirklich etwas tun können. Sie müssten durchgehend kontrollieren, mit wem die Tochter befreundet ist oder der Sohn. Sie müssten den Zugang zum Internet bewachen und mehr. Ich glaube jedoch, wenn die Kinder schon in den Sumpf der IS sind, dass sie dann das erst recht als Anlass sehen würden, sich von der Familie weiter zu entfernen.

Es ist grausam, wie viel Einfluss dieses Terrormiliz hat! So viele Kinder sterben für nichtige Gründe, weil die IS ihnen glauben machen will, dass der islamische Staat das Einzige sei, was zähle. Sie machen ihnen glauben, dass der Westen böse ist, den Islam ausrotten will und das die einzige Macht der Islam sei. Sie empfinden den Koran auch als Aufforderung zu töten usw. Dazu rufen die Suren nicht direkt auf, aber einige sind deutlich so zu interpretieren.

Wenn man darüber hinaus mal bedenkt, dass der Prophet Mohammed ein Warlord war, Unzucht trieb und mehr. Dann würde der ganze Koran teilweise auf Lügen aufgebaut sein, aber das sehen einige verblendete Korananhänger leider nicht.

Ist eben doch ein Stück weit, wie die Bibel, wo Leute wirklich das glauben, was dort drin steht, Absätze für die kranke Gedankenwelt entsprechend deuten und mehr. Grausam sind diese Religionsfanatiker, die ihre eigenen Interessen eigentlich damit nur rechtfertigen wollen.

Von ganz alleine werden die beiden Söhne nicht auf den Gedanken gekommen sein, sich dem Dschihad anzuschließen. Das ist ja im Grunde für sie eine ihnen fremde Sache. Gerade wenn sie beide studierten, muss es einen Anlaß gegeben haben. Und der kann eigentlich nur in der Uni liegen. Wie viel Werber, die ganz raffiniert vorgehen und sich als Studenten eingetragen haben, mag es an jeder Uni geben? Vielleicht empfanden es auch beide so wie ein Abenteuer, das man einfach erleben musste.

Mit ihrem Tod haben sie bestimmt nicht gerechnet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der islamische Glaube so schnell in ihnen verwurzelt war, dass sie aufgrund dieses Glaubens an Allah und das Leben nach dem Tode in Herrlichkeit diesen Schritt getan haben.

Vielleicht wissen Freunde an der Uni, mit wem sie dort intensiven Kontakt hatten. Immerhin wäre es eine Möglichkeit, andere junge Menschen vor dem gleichen Schicksal zu bewahren. Mehr als er getan hat, konnte der Vater nicht tun. Höchstens hätte er noch mehr auf den Freundeskreis seiner Söhne achten sollen.

Wer sich etwas mit psychischen Störungen auskennt, dem fallen auch andere Dinge auf. Psychosen beginnen bei Männern normalerweise zwischen 18 und 23 Jahren und so wie es aussieht, hatten viele Jugendliche derartige Probleme. Deshalb werden die meisten deutschen Dschihadisten wohl auch bei regelrecht verheizt.

Meiner Ansicht nach muss man akzeptieren, dass die eigenen Kinder ab einem bestimmten Alter ein eigenes Leben führen und führen müssen und solche Dinge passieren eben leider nun mal. Andere verlieren ihre Kinder durch Unfälle oder Krankheiten.