Hochzeit und Scheidung gleichzeitig planen?
Eine Bekannte von mir ist zur Zeit schwanger und möchte vor der Geburt ihres Kindes noch schnell heiraten. Vor kurzem rief sie mich an und heulte sich bei mir aus, weil ihr Partner sich weigerte, die Katzenklos zu reinigen. Dabei kamen in dem Gespräch noch andere interessante Details zu Tage.
So stellte sich heraus, dass meine Bekannte nicht nur die Hochzeit im Mai plant und vorbereitet, sondern seit langem auch schon die mögliche Scheidung plant und sich darauf vorbereitet. So laufen beispielsweise Kaufverträge was Möbel und das Auto angeht, alle auf ihren Namen, während Kredite nur auf seinen Namen laufen. So würde sie - wie sie sagt - im Falle einer Scheidung keine Schulden abbekommen und nur profitieren während er auf Schulden im 5-stelligen Bereich sitzen bleiben würde und dann noch Unterhalt für das Kind zahlen müsste.
Könnt ihr verstehen, wie man seine Hochzeit und gleichzeitig seine Scheidung mehr oder weniger "planen" kann? Ich kann ja verstehen, dass man sich keine Illusionen macht und auch davon ausgeht, dass eine Beziehung scheitern kann. Aber direkt die Scheidung zu planen finde ich persönlich schon übertrieben. Da kommt mir doch gleich der Gedanke, dass in der Beziehung irgendetwas gewaltig schief läuft. Oder sehe ich das zu schwarz?
Wenn ich das Gefühl hätte, mich hinterrücks für den Fall einer Trennung absichern zu müssen, dann würde ich erst gar nicht heiraten. Das bedeutet nicht, dass mir ein mögliches Scheitern der Beziehung nicht bewusst ist.
Nur entweder sind die Verhältnisse ausgeglichen und bei einer Trennung kommen beide ähnlich gut oder schlecht weg oder man redet darüber. Mein Ex ist ein Beispiel dafür. Er hatte extrem viel, ich fast nichts. Gleichzeitig war viel Mitarbeit und Engagement gefragt, eine Anstellung in der Firma war nicht möglich.
Daher hat er den größten Teil der Kosten getragen und gleichzeitig für mich in die Rentenversicherung eingezahlt. Damit blieb das Verhältnis ausgeglichen, obwohl wir nicht verheiratet waren. Ich habe ebenso von meiner Arbeit profitiert wie er.
Das finde ich fair und verständlich. Hätte ich das Gefühl gehabt, ich müsste möglichst viel beiseite schaffen, damit ich bei einer Trennung nicht vor dem Nichts stehe, hätte man die ganze Geschichte von vornherein lassen können.
Wenigstens zu Beginn einer Ehe sollte man schon Vertrauen zueinander haben. Wie Cooper75 schrieb: beide sollten gleichermaßen gut oder schlecht daraus hervorgehen können, falls sie scheitert.
So ein Vorgehen, sich hinterlistig Geld zu sichern und ihm auch noch haufenweise Schulden zu bescheren, beweist doch, dass sie ihm nicht vertraut. Dass sie ihn für einen Menschen hält, der sich wiederum an ihr bereichern würde und sie mit nichts dastehen lassen würde. Warum heiratet man so einen Menschen?
Nur, wenn sich im Laufe der Ehe herausstellt, dass der andere nicht der Mensch ist, für den man ihn hielt. Wenn man erfährt, dass er einen schon eine lange Zeit hintergeht, beispielsweise. Dann könnte ich es verstehen, wenn man nicht mehr fair bleiben kann.
Die beiden tun mir gleichermaßen leid wie ich ihr Verhalten verurteile. Keiner von ihnen heiratet eine Person, die es wert wäre. Und dann ist auch noch ein Kind involviert.
Ich denke, dass man schon an so etwas denken kann und dementsprechend nicht alles auf den eigenen Namen macht, aber dennoch finde ich es auch wichtig, dass man ohne Bedenken heiraten kann und vor allem auch aus Liebe heiratet. Eine Scheidung schon vor der Hochzeit zu planen finde ich wahnsinnig schade und ich denke nicht, dass die Beziehung in der Form so super läuft. Eigentlich kann einem das Kind leid tun, wenn die Mama eigentlich gar nicht so sehr am Papa hängt, denn das kann man denke ich nicht, wenn man schon an Scheidung denkt.
Ich gehe mal davon aus, dass Du nicht zu viele schwangere Freundinnen hast, welche einen Mann haben, der das Katzenklo nicht macht oder? Dann ist das dieselbe Dame, aus dem anderen Thread, wo ich wahrscheinlich schon geantwortet habe!
Also das ist total doof, was Du dort geschrieben hast. Also nicht Du, sondern das, was die Frau dort plant. Ich heirate jemanden, weil ich glaube, dass er/sie für immer an meiner Seite ist. Das kann niemand garantieren, was jedem klar sein sollte. Doch direkt die Scheidung zu planen? Dann bin ich der Meinung, dass sie es auch gleich bleiben lassen kann.
Wenn Sie jetzt schon das Gefühl hat, für die Scheidung vorzuplanen, indem sie alles auf ihren Namen macht, dann ist sie sich auch gar nicht sicher. Das ist meine Meinung und deswegen finde ich das alles schon sehr nach dem Motto "Vertrauensbruch".
Man sollte abgesehen davon in der Lage sein, nach einer Ehe oder Beziehung, die angeschafften Klamotten fair aufzuteilen. Wenn das schon jetzt bezweifelt wird, weil man sich dort so absichert, dann finde ich das total lächerlich.
Ich würde sie jetzt schon nicht heiraten wollen. Gleichwohl ich ihn, aufgrund des anderen Threads, wo er sie der Gefahr von Katzenklos in der Schwangerschaft aussetzt, weil er zu faul ist, auch nicht heiraten wollen!
Sich für den Fall einer Scheidung abzusichern, das ist eine Sache. Es auf eine solch asoziale Art zu tun und dem Partner Schulden abzugeben, das ist eine andere Sache. Entschuldigung, es ist absolut asozial alle Kredite auf den Partner abzuwälzen und im Falle einer Scheidung auch noch alles mitzunehmen.
Man bunkert also schon, um später gut dazustehen. Während der Partner am Ende mit den Schulden dasteht. Ich hätte der Freundin die Meinung gesagt und sofort die Freundschaft gekündigt und wäre gegangen. Aber ich frage mich zudem auch, ob der Partner das nicht rafft, was da abgeht? Liebe macht blind, aber es würde mir doch auffallen, wenn ich für Kredite den Kopf hinhalten müsste.
Ich würde diese Frau nicht heiraten und wenn dann nur mit hartem Ehevertrag. Das täte mir zwar leid für das Kind, aber ich finde das Verhalten der Frau echt asozial dem Mann gegenüber und ich würde als Mann alles tun, dass es dem Kind gut geht, aber der Frau nur das Nötigste geben, falls es zur Scheidung kommen sollte. Aber die Beziehung scheint eh unter einem schlechten Stern zu stehen, ich würde die Heirat so sofort ablehnen.
Ich kann mich wirklich schwer in ihre Lage hinein versetzen, weil ich eine Ehe nicht als etwas sehe, das zwingend erforderlich ist. Bei ihr scheint es aber schon so zu sein, dass sie das als Muss empfindet weil sie ein Kind erwartet, auch wenn der Vater dazu anscheinend nicht der Mann ist, den sie unter anderen Umständen geheiratet hätte.
Ich finde einen Ehevertrag sinnvoll wenn jemand zum Beispiel eine Firma mit in die Ehe bringt. Da hängen ja unter Umständen auch Existenzen von ab, wenn man die Firma dann bei der Scheidung aufteilen müsste. Da ist es schon sinnvoll wenn man vorsorgt. Und getrennte Konten sind bei den meisten Leuten inzwischen wohl auch normal.
Deine Geschichte finde ich aber eh reichlich kurios, ich meine, wer ist denn so dumm und lässt den Partner nicht mit in den gemeinsamen Kreditvertrag schreiben? Und ist es bei einer Scheidung nicht egal, wer im Kaufvertrag von einem Auto steht, wenn es während der Ehe erworben wurde und keine Gütertrennung vereinbart wurde?
Mit solchen miesen Tricks liefert man dem Anwalt der Gegenseite ja auch schön viel Munition und steht am Ende dann vielleicht schlechter da als wenn man ehrlich gewesen wäre. Scheinen aber beides keine besonders schlauen Menschen zu sein, vielleicht werden sie ja gerade deshalb glücklich miteinander.
Wibbeldribbel hat geschrieben:Aber ich frage mich zudem auch, ob der Partner das nicht rafft, was da abgeht?
Also so wie sie ihn darstellt und beschreibt, ist er tatsächlich so naiv und checkt das nicht, was sie da abzieht. Sie macht sich irgendwie sogar über seine Naivität lustig, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Freunde sind wir nie gewesen, wir sind nur ehemalige Klassenkameraden, die ab und zu mal Kontakt haben, nicht mehr und nicht weniger.
Ich wünsche ihr wirklich nichts schlechtes, aber ich bin da eher realistisch. Ich bin der Meinung, dass die Beziehung schon ein schlechtes Fundament hat und deswegen gar nicht lange halten kann und selbst wenn, dann wahrscheinlich qualitativ schlecht sein wird. Ich bin da eher realistisch und Kätzchen hat Recht. Das ist dieselbe Bekannte, über die ich in diesem Forum häufiger schreibe. Sie gibt aber auch sehr viel Diskussionspotential, wie ich finde.
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