Wer will Krieg in Syrien?
Talkturner hat geschrieben:Aber nicht doch! Bitte keine Phrasen. An allem ist niemand schuld, das ist doch klar, aber der Krieg in Syrien, der wurde von den USA schon lange geplant. Dafür gibt es Belege bis hin zu der Darstellung des indischen Botschafters. Wie ich die Regeln hier verstanden habe, ist das Posten von Links unzulässig, aber wer hieran Zweifel hat, der kann sich im Netzt sehr schnell schlau machen.
Diese Links führen dann wohl zu den gleichen Websites, wo auch etwas über Aliens steht. Der indische Botschafter wäre auch der erste, den ich als US-Amerikaner einweihen würde, wenn es um streng geheime Verschwörungen gehen würde.
Die USA hätten in Bahrein wie in den Irak einmarschieren sollen. Meines Wissens nach gab es dort noch nicht einmal Tote. Aber für einen Vergleich mit den 400.000 Toten und 12 Millionen Flüchtlingen in Syrien reicht dies natürlich locker.
Du kannst es drehen und wenden, wie du willst: Niemand in Deutschland wäre auf die Schnapsidee gekommen, an der Seite Assads in den Krieg einzutreten.
Leider kann ich mich des Eindruckes nicht ganz erwehren, wonach Sie mangelndes Wissen und fehlende Sachkenntnis mit Arroganz und Überheblichkeit kompensieren möchten. Das Interview mit dem indischen Botschafter, einem damaligen Zeugen vor Ort, wurde in den 'Deutsche Wirtschafts Nachrichten' veröffentlicht. Spekulative Quellendiffamierung sollte bitteschön also nicht an die Stelle eigener Recherche treten.
Leider scheint Ihr Wissen über das Massaker am Perlenplatz eben auch sehr lückenhaft, aber was denken Sie, warum die Monarchie in Bahrain den Nachbarn Saudi-Arabien um Militärhilfe bat? Etwa damit diese das gute Zureden der bahrainischen Sicherheitskräfte mit sanften Tönen unterstützen?
Und zu Anfang gab es in Syrien auch nur sehr wenig Tote und keine Flüchtlinge. Also bitte! Wenn das Gegenargument nur noch "Trotz um jeden Preis" bedeutet und Konventionen offensichtlich auch keine Rolle spielen, dann entstehen Zweifel an der Diskussionsreife.
Assad ist auch nicht in den "Krieg gezogen", Assad hat Aufstände, die durchaus mit ausländischer Unterstützung angefacht wurden, in seinem Land niedergeschlagen, so wie das Bahrain und Saudi-Arabien auch gemacht haben. Nur Assad hatte das Pech, dass diese Länder das mit Billigung der USA taten, ja der Westen hat sogar die Waffen dafür geliefert, nur Assad, der wurde dafür dämonisiert.
Bitte schauen Sie nicht nur darauf, was Sie aus Ihrer Sichtweise gerne so hätten, sondern bemühen Sie sich um eine differenzierte Betrachtung. Das ist das beste Mittel, den eigenen Stil zu verbessern.
Wer will denn eigentlich anzweifeln, dass in Syrien nicht schon seit Jahren Krieg herrscht? Die Menschen fliehen schon seit Jahren aus diesem Häufchen Elend, das von dem einst so schönen Land übrig blieb. Es ist ungeheuerlich, dass jetzt ständig in den Medien postuliert wird, dass Putin den Krieg nach Syrien bringt. Der war schon längst da. Ich sage ja nicht, dass Putin ein Engel ist. Er ist ein verdammter, arroganter und gefährlicher Mensch. Aber er versucht wenigstens etwas zu unternehmen. Über den Weg sei mal geschwiegen.
Aber ernsthaft: Warum ist es legitim Geschäfte mit einem despotischen Erdogan zu machen, der im Übrigen den IS unterstützte und mittlerweile den Krieg instrumentalisiert, um (mal wieder) sämtliche Kurden an den Pranger zu stellen und auszuräuchern. Selbst mit den Taliban können wieder Geschäfte gemacht werden, weil die plötzlich als "gemäßigte Dschihadisten" gelten sollen. Israel darf Krankenhäuser, die von Ärzte ohne Grenzen betrieben werden, zerbomben.
Aber, wenn Putin das Gleiche macht, dann ist das plötzlich alles ganz schlecht und kriegstreiberisch?! Klar ist Krieg scheiße, aber er ist längst da und Diplomatie hilft ja ganz offensichtlich nicht mehr. Die Amis haben es vergeigt, der nahe Osten brennt seit Jahren und der große Knall rückt immer näher an Europa heran.
Und nochmal klar und deutlich an alle Putinversteher: Kein normaler Mensch in Deutschland will den Diktator Assad. Was ich hier lese, kann ich bestenfalls für einen schlechten Witz halten. Putin bombt gerade die moderate Opposition weg, während der IS in Palmyra in Ruhe gelassen wird. Nachdem die USA mit ihrem Demokratisierungsversuch im Irak gescheitert ist, wird der Versuch, die Assad-Diktatur mit russischer Hilfe am Leben zu halten, wohl auch nicht viel Erfolg haben. Assad war nie der harmlose Staatschef und nach 400.000 Bürgerkriegstoten sind die Fronten sicher noch mehr verhärtet.
Im Irak konnten die Leute frei wählen. Trotzdem war vielen Sunniten der IS lieber. In Afghanistan gibt es trotz freier Wahlen eine riesige Fangemeinde für die Taliban. Aber in Syrien gibt es nun 4 Wochen Bürgerkrieg mit russischer Hilfe und alle lieben hinterher Assad? Landet Putin dann auch in einem Jet und erzählt uns, dass die Mission beendet sei? Bekommen die Kurden ihren eigenen Staat unter Assad?
Was ich hier herauslese, ist der kindische Wunsch, es den Amerikanern mal so richtig zu zeigen. Alles was die Amerikaner gemacht haben, ist schlecht und alles was Putin macht, ist gut. Man denkt hier immer noch in den Kategorien des Kalten Krieges und toppt die Fehler der Amerikaner auch noch. Ich frage mich auch, wie die Friedensstrategie der Russen in Syrien aussehen soll? Können die Flüchtlinge dann auch wirklich heimkehren?
Juri1877 hat geschrieben:Und nochmal klar und deutlich an alle Putinversteher: Kein normaler Mensch in Deutschland will den Diktator Assad.
Um es mal ganz klar zu sagen, Ihre permanente polemische Diffamierung zeigt keine konstruktiven Tendenzen sondern scheint mir bestenfalls einem recht begrenzten und polarisierten Weltbild zu entspringen. Anstatt differenzierter Betrachtung oder gar fundierter Sachkenntnis erscheinen mir Ihre Beiträge zunehmend wie ein Sprachrohr der Nato-Propaganda, was den Verdacht nahelegt, dass dies letztlich Ihre Absicht sein könnte.
Sie behaupten etwas von einer "moderaten Opposition". Mal abgesehen davon, dass diese selbst für den Westen bis zum Eingreifen Russlands nicht mehr existierte und erst nach den russischen Erfolgen wieder zum Leben erweckt wurde ist doch die Frage "Wer soll das sein"? Al Nusra, die Islamische Front, die Mudschaheddin-Armee, Al-Kaida-Rebellen, die alle sind Islamisten und die, die die Amerikaner für "moderat" hielten, ausbildeten und bewaffnet haben sind gleich nach dem Grenzübertritt von der Türkei zur Nusra-Front übergelaufen und haben ihre Waffen übergeben.
Eine moderate Opposition, so es sie denn geben sollte, sollte die Waffen niederlegen oder an der Seite Assads erst einmal die fremden Söldner aus dem Land treiben. Oder sollen die etwa weiter gegen Assad kämpfen ohne Aussicht auf militärischen Erfolg? Es gibt keine "moderaten Rebellen" in Syrien. Als Russland die USA um die Koordinaten für "moderate Rebellen" bat, damit diese nicht versehentlich angegriffen werden, konnte Amerika die nicht nennen!
Allerdings vermute ich bei Ihnen auch deshalb weiterhin als bestmöglichen Fall den Trotz des unbelehrbaren Rechthabers, denn dass der völkerrechtswidrige Krieg gegen Irak ein "Demokratisierungsversuch" gewesen sein sollte, das würden wohl selbst die Amerikaner nicht mehr behaupten, das war damals Teil der Kriegspropaganda, tatsächlich aber nie die Absicht.
Auch Ihre Einschätzung der Gegebenheiten bezüglich Russlands Einsatz in Syrien mit denen der USA im Irak zu vergleichen habe ich Ihnen in einem anderen Thread schon als unzulässig dargelegt. Sie erinnern sich? Der Unterschied liegt im Völkerrecht!
Hier helfen auch keine Phrasen wie " Assad war nie der harmlose Staatschef" weiter. Wer oder was ist denn ein "harmloser Staatschef"? Der saudische König? George W. Bush? Netanjahu vielleicht? Wieso belasten Sie die Diskussion mit solch leeren Worthülsen? Assad ist der legitime Staatschef Syriens, der in seinem Land sich gegen terroristische Angriffe islamistischer Gruppen wehren musste. Die Mehrheit der Bürger Syriens stehen hinter Assad, der Der Bischof von Aleppo Georges Abou Khazen meinte, dass "die Mehrheit der Syrer die russischen Militäreinsätze positiv sieht".
Und da kommt dann dauernd ein Juri daher und meint mit seiner persönlichen Wunsch-Sichtweise die Realität in Syrien erfasst zu haben und fühlt sich dadurch dann berufen, andere Sichtweisen diffamieren zu können? Natürlich stellt eine solche Subjektivität im Denken sich dann auch Putin so vor wie einen George W. Bush und fängt an, sich seine Wunschvorstellungen herauszulesen die dann in der Artikulation eines so grobschlächtigen Schwarz-Weiss-Denkens sich ergeht. Aber mal ehrlich, was davon können Sie eigentlich 'sachlich' begründen?
Die Friedensstrategie für Syrien ist doch prinzipiell klar. Die islamistischen Söldner und Dschihadisten, die mit Unterstützung der Türkei und der Golfmonarchien den syrischen Staat bedrohen müssen von der syrischen Armee und Russland eliminiert und vertrieben werden. Danach sind dann politische Lösungen erst möglich. Wenn kein Krieg mehr herrscht in Syrien, dann werden die syrischen Flüchtlinge auch zurückkehren müssen, um sich am Aufbau des Landes und dann nach den vorgesehenen Wahlen an der ergebenden Entwicklung der neuen Staatsform in Syrien zu beteiligen.
Was Sie insinuieren ist, dass Assad gestürzt werden muss, um die Menschen zur Rückkehr zu bewegen. Die Erfahrung lehrt aber das Gegenteil, damit würde man in Syrien dasselbe Chaos anrichten wie in Libyen oder im Irak. Das zu verhindern ist übrigens russische Absicht, wenn auch nicht ganz uneigennützig. Allerdings ist Syrien schon seit Jahrzehnten ein Verbündeter Russlands, noch aus Sowjetzeiten.
Der Frieden in Syrien findet nur mit, nicht gegen Assad statt, das beginnen sogar die vernünftigeren Strategen in den USA zu begreifen.
@ talkturner: Sie übernehmen hier offenkundig die Rolle des unfreiwilligen Spaßmachers, der genau die selben Fehler wie die Amerikaner im Irak begehen will. Die haben damals auch gedacht, dass sie einfach nur einzumarschieren brauchen und dann freudig vom Volk begrüßt werden. Für mich ist diese Unterhaltung ein DejaVu. 2003 habe ich die gleichen "Argumente" gehört. Daher bin ich hier bestenfalls sehr amüsiert.
Die wirklich wichtigen Fragen werden ausgeklammert. Wie lange wird Russland als Besatzungsmacht dort stationiert bleiben? Wie sieht es mit der Flüchtlingsrückführung aus? Kann man die Leute wirklich in eine Diktatur zurückschicken? Zahlt Russland auch die Kosten für den Wiederaufbau? Was geschieht mit den Milizen, die auf Seiten von Assad kämpfen? Darf die Hisbollah ihre Waffen behalten? Hat Monsieur Talkturner darauf auch Antworten oder weicht er wieder aus?
Werter Juri, mein Verständnis für Ihr Unterhaltungsbedürfnis mit lukrativer Komponente habe ich ja schon bekundet. Von daher kann ich auch nachvollziehen, dass Sie mir Ähnliches unterstellen und meine Sachargumente für meine Sicht der Dinge als Spaß begreifen.
Es ist von daher ermüdend und aussichtslos, Ihnen nun zum 3. Mal den Unterschied zwischen Irak und Syrien zu erklären, da Sie der Aspekt des Völkerrechtes offensichtlich nicht interessiert und Sie den Wesensunterschied zwischen dem Schutz und Machterhalt einer legitimen Regierung (Russen in Syrien) zu dem völkerrechtswidrigen Zerschlagen bestehender staatlicher Strukturen Amis im Irak) in Ihrem Bewusstsein anscheinend gar nicht erfassen können.
Vielleicht sollten Sie Ihr Unterhaltungsbedürfnis mit Gewinnaussicht auf seichteres Terrain verlagern, für diese Art von politischer Diskussion fehlt Ihnen meines Erachtens schlichtweg die nötige Grundlage. Das zeigen auch Ihre aktuellen Fragen. Die Russen sind nicht als Besatzungsmacht in Syrien, sondern als Verbündete der Regierung. Das sind sie übrigens schon seit Sowjetzeiten. Die Rückführung der Flüchtlinge ist hierbei auch kein russisches oder syrisches, sondern ein europäisches Problem, das durch die Wiederherstellung der staatlichen Ordnung in Syrien möglich wird.
Dafür kämpft die syrische Regierung mit Hilfe des verbündeten Russland. Hören Sie endlich auf mit Ihrem dauernden Geschwätz von einer Diktatur in Syrien. Dass arabische Staaten nicht unseren Demokratievorstellungen entsprechen ist eine Binsenwahrheit, allerdings leben die Menschen im arabischen Raum teilweise noch in weit schlimmeren Diktaturen wie einer Feudalmonarchie in Saudi-Arabien oder Bahrain, in einer Militärdiktatur wie in Ägypten, einer Chaos- und Stammesdiktatur wie in Libyen oder Religionsdiktaturen wie im Iran.
Es ist Sache der Menschen dort, dies zu ändern und in keinem der genannten Länder ist die Perspektive dafür im Moment so gut wie in einem vom Krieg befreiten Syrien (dafür sorgen die Russen) und deswegen müssen die Flüchtlinge nach Kriegsende auch umgehend zurückkehren. Die Frage nach der Kostenübernahme für den Aufbau Syriens wird durch dessen Rohstoffpotentiale erklärt, vor allem durch die großen Erdöllager im Levantebecken vor der syrischen Küste, die wohl von russischen Experten erschlossen werden.
Im Gegensatz zu den Söldnern und Dschihadisten, die von der USA und Saudiarabien über die Türkei nach Syrien geschickt wurden, haben die Hisbollah-Milizen ihre Heimat im Libanon, wohin sie zurückkehren, die iranischen Kampfgruppen werden als Teil der iranischen Armee auch wieder nach Hause gehen.
Und wenn Sie nur ein wenig, ein ganz klein wenig Ahnung vom nahen Osten hätten, dann hätten Sie erst gar nicht gewagt, die Frage danach zu stellen, ob die Hisbollah ihre Waffen (die sie zum größten Teil selbst mitbrachten) behalten darf. Wissen Sie was passiert ist, als die libanesische Regierung auf Drängen der USA und Israel versucht hatte, das autonome Kommunikationsnetz der Hisbollah unter staatliche Kontrolle zu bringen? Sie wissen leider gar nichts!
Im Irak gibt es auch Öl im Überfluss und der Ölpreis ist im Keller. Ich frage mich auch, warum dieses Potential nicht schon längst erschlossen ist Dafür sollte natürlich auch echter Frieden herrschen, wonach es nicht aussieht.
Seit Dezember ist Hama offiziell in Hand der Regierung und gerade erst heute gab es wieder einen Doppelanschlag mit vielen Toten im Alevitenviertel dieser Stadt. Dies lässt bei mir wirklich sehr starke Erinnerungen an den Irak unter amerikanischer Besatzung wach werden. Immerhin müssen noch gut die Hälfte des Landes zurückerobert werden. und ich zweifle stark an dem Rückhalt Assads in der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit in diesen Gebieten.
Warum wurde mein letzter Absatz mit meinem Angebot an Juri zensiert? O.k. halb so schlimm, da die vorherigen Versionen doch offensichtlich auch für ihn einsehbar sind. Das Angebot habe ich ernst gemeint!
Wie ich sehe, kneift Talkturner inzwischen vor der Realität. So haben George Bush und seine Befürworter damals auch reagiert, als es im Irak nicht mehr geklappt hat. Die Situation in Syrien ist nicht zum Witze machen. Die Bombenanschläge in Damaskus und Aleppo zeigen, dass es dort wohl eher in Richtung Irak geht und diesmal sind die Russen die Besatzungsmacht.
Ich sehe auch weiterhin keinen Gegensatz zwischen Ost und West, sondern nur 2 Großmächte, die sich beide verrannt haben. Das Problem in Syrien liegt für mich auf allen Seiten, weshalb es eben keine einfach Lösung geben wird. Mir tun die Syrer wirklich leid. Jeder zehnte Syrer ist verletzt oder tot.
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