Wie rechnen Apotheken ab?

vom 22.08.2011, 22:25 Uhr

Mir ist schon öfters aufgefallen, dass Apotheken billigere Medikamente herausgeben, als die, die auf dem Rezept stehen. Erst neulich hat mein Mann ein Medikament aufgeschrieben bekommen und wir haben erst später gesehen, dass es von einer anderen Firma war. Uns ist das auch nur aufgefallen, weil unser Hausarzt einen Medikamentenplan mitgegeben hat, wo genau drauf steht, was er verordnet hat.

Mir ist das schon öfters passiert und wenn ich das sehe, dann frage ich auch, warum ich nicht das Medikament bekommen, was der Arzt verordnet hat. Die Apothekerin meint dann, dass das Medikament, was aufgeschrieben wurde teurer ist. Aber ich kann auch das teurere bekommen. Zuzahlen muss ich das Gleiche. Mir ist aber auch schon passiert, dass ein Apotheker mir nicht das verordnete Medikament geben wollte, sondern eine billigere Alternative. Ich bin dann mit dem Rezept in eine andere Apotheke, weil mir das komisch vorkam.

Nun habe ich letztens gelesen, dass wohl die AOK den Apotheken Rezeptbetrug vorwirft klick . In dem Artikel geht es wohl um was anderes, aber daran sieht man ja, dass die Apotheken doch nicht immer richtig abrechnen.

Rechnen die Apotheken das Medikament ab, was aufgeschrieben wurde? Wie wird dann das Rezept verändert? Die Apotheken müssen die Rezepte ja der Krankenkasse weiterleiten. Kann man wirklich darauf bestehen das teurere Medikament zu bekommen? Kann und darf ein Apotheker es verweigern? Was rechnet die Apotheke ab, wenn sie immer ein billigeres Medikament herausgibt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Das Problem sind an sich weniger die Apotheken, eher die Krankenkassen. In der Apotheke wird dein Rezept eingelesen und das System kennt dann auch deine Krankenkasse und dann sagt das System, dass der Apotheker dir bitte das Medikament von der und der Firma geben soll. Die Krankenkassen haben da irgendwelche Rabattverträge.

Wenn man das Medikament nur von einer bestimmten Firma möchte, kann der verschreibende Arzt einfach ein Kreuzchen auf dem Rezept machen, damit du genau das Medikament von Firma X bekommst. Wobei man dafür mittlerweile triftige Gründe braucht und ein einfaches, man mag das lieber, leider nicht ausreicht.

Auf der anderen Seite, die meisten von uns kaufen doch auch eher die billigen Medikamente. Ob die Kopfschmerztabletten nun von der einen Firma sind oder von einer anderen, aber billigeren Firma, ist den meisten von uns doch egal, so lange der selbe Wirkstoff drin ist.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Das liegt in erster Linie daran, dass das gleiche Medikament als Re-Import meist günstiger ist, als das eigentlich aufgeschriebene. Manche Krankenkassen bezahlen eben nur den Preis für diesen Re-Import. Und wenn man darauf nicht achtet, zahlt man als Patient letztendlich drauf. Dies habe ich schon häufiger gehabt und wenn man hier nicht eplizit nach einem Re-Import fragt, stellt sich die Krankenkasse irgendwann quer, wenn es um die Abrechnung geht.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Die Krankenkassenkosten steigen jährlich und darum versuchen die Kassen, die Kosten für Arzneimittel gering zu halten, indem die Apotheker Generika aushändigen. Mir ist das nun schon mehrmals aufgefallen und ich habe dann auf die originalen, vom Arzt verordneten Medikamente bestanden, welche die Apotheken auch immer auf Vorrat hatten.

Ich meine als Kunde kann man danach schlecht nachprüfen, ob man wirklich die richtigen Medikamente erhalten hat. Klar, eine zweite Apothekerin prüft das nochmals nach, aber auch dort können Fehler passieren, daher bestehe ich oft auf die originalen Produkte.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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