Was haltet ihr vom Schachverbot in Saudi-Arabien?

Der Großmufti von Saudi-Arabien hat das Schach spielen untersagt. Was uns Westler eher kurios ist, dürfte dort eine sehr ernste Angelegenheit sein. Schließlich ist der Islam dort die Grundlage des Rechts. Ich kann allerdings nicht erkennen, wie bindend dieser Ratschlag des Großmuftis ist. Findet ihr diese Aussage des Großmuftis auch kurios? Soll der Westen dagegen etwas unternehmen?

Also zum einen stellt so eine Aussage des Großmuftis kein Gesetz dar, sondern nur eine Empfehlung. An die wird sich in der Regel gehalten, aber man muss es nicht. Aber es kann natürlich gut sein, dass es nun zum Gesetz gemacht wird und das geht in so einem Land natürlich schnell.

Aber warum der Westen da eingreifen sollte, verstehe ich beim besten Willen nicht. Nur, weil wir das kurios finden oder es auch ablehnen, wenn eine Religion die Grundlage für einen Staat bildet, bedeutet das doch nicht, dass wir das Recht haben, da irgendetwas zu unternehmen.

Was sollen wir denn auch machen? Bomben abwerfen oder Sanktionen? Weil man dort nicht mehr Schach spielen darf? Wenn 10-jährige Mädchen verheiratet werden, sehe ich ja ein, dass man daran Kritik übt und seine eigenen Konsequenzen daraus zieht. Beispielsweise die diplomatischen Beziehungen abzubrechen.

Aber wenn dort nicht mehr Schach gespielt werden darf, muss niemand eingreifen. Wenn es den Saudis nicht gefällt, muss das Volk selber etwas unternehmen. Aber es ist ein souveräner Staat. Der Westen hat nicht das Recht, wegen jedem Kinkerlitzchen einzugreifen.

Ich bin völlig erschrocken, dass es dort noch jemanden gibt, der offensichtlich nur durch seine "Empfehlungen" einen realen Wert in der Gesellschaft Saudi Arabiens hat. Soweit ich doch weiß, herrscht dort ja der König, der auch die Gesetze macht. Der Großmufti, wo ich vorhin erst dachte, dass Du so den König nennst , sagt nun also, dass Schach "haram" sei und die meisten halten sich dann daran?

Nun gut, wenn sie ihm glauben schenken, dann bitte. Das Problem ist doch eben, dass Menschen glauben, dass der Koran oder die Bibel so oder so ausgelegt werden kann. Dadurch kommen Dinge wie Verbote zu stande oder Dinge, die angeblich nicht mit den heiligen Schriften des Glaubens ( welcher Glaubensgemeinde auch immer) vereinbar sind.

Wer sich daran hält, selber schuld. Ich halte die Bibel sowie den Koran für Humbug. Man darf eben nicht vergessen, dass diese Schriften Jahrzehnte alt sind. Was damals galt, muss für mich eben zwangsläufig nicht heute gelten, aber das denken fanatische Gläubiger ohnehin nicht!

Denke aber im Allgemeinen nicht, dass der Westen da was tun soll. Ist ja kein Gesetz und wenn, dann geht es niemanden etwas an! Ich glaube aber auch, dass der Großmufti da offensichtlich eigene Interpreationen nutzt, um seine Macht des Wortes zu nutzen. Das kommt ja auch bei vielen anderen rüber. Der Papst nutzt seine Macht des Wortes auch und ihm wird immer geglaubt, weil er ja sozusagen, Gott am Nächsten ist.

Menschen, die fest den Glauben haben, die werden wohl auch dem Großmufti glauben, auch wenn es lächerlich ist. Das ist bestimmt nicht "haram", weil Perser es doch erfunden haben und die leben doch auch als Muslim oder bin ich da falsch informiert?

Die Perser oder auch die Aleviten, denen Asad entstammte, sind Schiiten und aktuell sind die Sunniten insbesondere in Saudi-Arabien und Syrien sowie Irak relativ schlecht auf alles zu sprechen, was nicht ihrer Glaubensrichtung angehört.

Finde es schon sehr kurios, was in Saudi-Arabien mittlerweile alles verboten ist. Bei solchen "kleinen" Dingen, sollte jedoch der Westen nichts unternehmen, da in Saudi-Arabien die "Gesetzte" halt so sind. Anders sehe ich die Situation bei den Menschenrechtsverletzungen. Da sollte der Westen und die UN schon etwas dagegen unternehmen.