Wurden Cameron zu viele Zugeständnisse gemacht?
Der britische Premierminister hat hoch gepokert und nach Ansicht vieler gewonnen. Die EU hat ihm eine Reihe von Zugeständnissen im Bereich Kindergeld, Sozialleistungen und Euro erreicht. Aber sind diese auch wirklich gerechtfertigt?
Beim Kindergeld muss Großbritannien nur noch die Summe auszahlen, die auch im Heimatland ausgezahlt wird. Dies finde ich annehmbar. Die Sozialleistungen sollen bei Neubürgern ganz oder teilweise gekürzt werden dürfen. Da Großbritannien einen Mindestlohn hat, geht dies auch noch meiner Ansicht nach. Was ich allerdings überhaupt nicht verstehen kann, ist die Tatsache, dass Großbritannien nicht mehr alle Gemeinschaftsaktionen mitmachen soll. Dies könnten nun auch andere Staaten zum Anlass nehmen, sich über Einzelmaßnahmen hinwegzusetzen.
Was ich auch überhaupt nicht verstehen kann, ist das Mitspracherecht beim Euro. Bei der Transaktionssteuer hatte Großbritannien auch nicht mitmachen wollen und beim Euro sind sie auch nicht dabei. Wie seht ihr die Einigung zwischen der EU und Großbritannien? Hat man Großbritannien nicht zu viel zugestanden? Könnten sich nicht andere Länder ein Beispiel daran nehmen?
Ich würde jedenfalls behaupten, dass Cameron alles und wirklich alles richtig gemacht hat. Er hatte von Anfang ein Vierling auf der Hand, um es beim Pokern zu belassen, welches die europäischen Nationen nur noch mit einem "Royal Flush" übertrumpfen hätten können. Das war jedoch von Anfang an nie gewollt, weil Großbritannien für die EU auch wichtig ist.
Wir müssen glaube ich nicht darüber streiten, dass jede Forderung nur Zähne knirschend von der EU angenommen wurde, aber es gab auch kaum Spielraum, was Cameron in seiner äußerst positiven Situation wusste. Deswegen konnte man auch ausgesprochen hoch pokern und eben nicht wirklich verlieren. Verlierer wäre, wenn man das Forderungspaket wirklich anschaut, eben die EU.
Das mit dem Kindergeld finde ich vollkommen richtig und so sollte jedes Land handeln. Eben nur das auszahlen, was im Heimatland auch üblich ist. Das Mitspracherecht im Bereich "EURO" gleichwohl die Briten den Euro nicht haben, kann ich noch nicht richtig beurteilen. Ich weiß jetzt nicht, was in Zukunft daraus resultiert und das müsste ich dann mal schauen.
Ich finde es aber gut, dass der Euro dort eben nicht herrscht. Ich bin mit dem Euro nie einverstanden gewesen. Gleichwohl es für Reisen innerhalb der EU sehr simple ist und man nicht ständig DM in Pesetas, Gulden & Co umtauschen musste. Aber ansonsten finde ich eben nicht, dass der EURO gut ist.
Ich denke, dass man Cameron sehr viel zugestanden hat und das könnte schon eine Signalwirkung für andere wichtige Länder sein. Schließlich könnten die auch an manchen Stellen versuchen zu pokern. Doch diese Wirkung wäre doch wohl höchstens auf Länder wie Spanien, Frankreich & Co zu zutreffen oder? Womit würde Rumänien oder Bulgarien schon punkten können, die Länder hätten meiner Meinung nach, nie in die EU gesollt und haben ohnehin nicht im geringsten eine Handlungsposition, die eine Signalwirkung wie bei Cameronsspielchen tragen würde.
Es könnte sein, dass andere Länder nun schauen, wo sie die Chance haben. Doch wenn, dann denke ich wirklich, dass dies von Ländern ausgehen würde, die eh eine wichtige Rolle in der EU einspielen, wie die Franzosen usw. Doch ich denke mal sehr naiv, dass dies nicht passieren wird.
Also Vorweg muss man sagen, dass die Briten bereits seit der konservativen Regierung unter Margaret Thatcher eine Sonderstellung haben - Ihre Aussage "I want my Money back" wurde dadurch legendär...
Zur Aktuellen Situation: Ich glaube der englische Premier, David Cameron, hat die Lage einfach zugunsten seines Volkes ausgenützt. Fast alle EU-Länder waren bemüht den sogenannten "Brexit" abzuwenden und so konnte Cameron noch mehr Zugeständnisse anderer EU-Länder erhalten.
Großbritannien hat nun schon eine sehr sehr klare Sonderstellung gegenüber allen anderen EU-Ländern! Dies finde ich nicht korrekt, da die Europäische Union gegründet wurde, um die europäischen Länder miteinander (politisch und wirtschaftlich) zu verbinden. Die Tatsache dass sich nun ein Land, so von den anderen abhebt, ist meiner Ansicht nach NICHT korrekt und wird auch noch zu großen Diskussionen führen.
Inzwischen scheint es so zu sein, als ob die Zugeständnisse eh für die Katz waren und sie nichts gebracht haben. Cameron hat sich meiner Ansicht nach ganz böse verzockt und sein Land sowie sein Karriere damit ruiniert. Die einzelnen Regelungen haben letztlich niemanden interessiert und für die Briten oder vielleicht auch nur die Engländer und Waliser war es das wohl vorerst.
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