Kein "Grüß Gott" mehr an Schulen?
Soeben habe ich einen Beitrag gelesen, wo es scheinbar an einigen Schulen in Oberösterreich untersagt ist, dass die Kinder mit "Grüß Gott" grüßen. Ich musste zunächst gleich einmal an eine Lehrerin aus meiner Schulzeit denken. Da war es genau umgekehrt. Ich hatte damals eine Phase, warum auch immer, wo ich statt "Grüß Gott" "Guten Tag" sagte. Ich wurde von dieser Lehrerin regelmäßig zurecht gewiesen, dass wir in Österreich sind und deswegen grüßt man sich hier mit "Grüß Gott".
Ich verstand das damals nicht wirklich und es nervte mich gewaltig, dass sie mich da ständig zurecht gewiesen hat. Auch heute sehe ich das noch so, dass doch bitte jedem selber überlassen bleiben sollte, wie man grüßt. Bis heute ist es mir egal, ob jemand mit "Grüß Gott" oder "Guten Tag" grüßt.
Die Begründung der oberösterreichischen Schule liegt darin, dass sich sonst womöglich muslimische oder andersgläubige SchülerInnen in ihrer Kultur angegriffen fühlen. Dennoch finde ich, dass im eigenen Land man doch durchaus mit "Grüß Gott" grüßen dürfen sollte, oder? Diese Begrüßung ist eben auch ein Teil der österreichischen Kultur, die ja ebenso respektiert werden sollte. Wenn ich in ein anderes Land fahre, respektiere ich deren Kultur ja auch. Also ganz nachvollziehen kann ich es ehrlich gesagt nicht. Wie seht ihr das? Sollte man wirklich auf eine eingebürgerte Grußformel wie "Grüß Gott" verzichten?
Ich finde das Schwachsinn. Gerade in Österreich, aber auch schon in Bayern ist das eine gängige Form der Begrüßung und auch wenn man einen anderen Glauben hat und den Gott anders nennt, sollte man sich mit so einer Grußformel nicht schlecht fühlen. Man sieht Gott ja auch nicht, könnte ihn den Glauben nach auch nur grüßen, wenn man tot ist, also wäre die Grußform auch für Christen nicht schön, wenn man sie auseinander nimmt. Generell finde ich solche Verbote blöd, sehe nicht den Sinn dahinter. Tolerant wird man nicht weil man irgendwelche Grußformeln nicht verwendet, sondern im Alltag.
Ich finde es immer albern, wenn man meint politisch korrekt sein zu müssen, aber dafür das Hirn ausschaltet. Ich denke, dass gewisse Dinge einfach Teil der regionalen Kultur sind und dort auch hingehören, weil es kein Fehler ist Traditionen zu pflegen. Ferner verfügen auch Moslems, Juden und Andersgläubige in der Regel über einen Gott, also was soll das? Und wer den Gruß selbst nicht benutzen möchte, kann es ja auch lassen.
In manchen Gegenden ist es halt so, dass man sich so begrüßt. Ich weiß noch, dass ich von meiner Mutter mal eine schallende Ohrfeige bekommen habe, weil ich auf ein "Grüß Gott" einer Nachbarin gesagt habe "Mache ich wenn ich ihn sehe". In unsere Gegend passte es auch nicht. Ich komme von Niederrhein und da sagt man es eigentlich nicht.
Ich denke zwar, dass man Traditionen nicht abschaffen sollte, aber den Sinn dieses Grußes habe ich nie verstanden und ich weigere mich auch diesen zu verstehen und ich würde auch in Österreich nicht mit diesem Gruß antworten, wenn ich so begrüßt werde. Aber jeder sollte das machen, was er gelernt hat. Und für jemanden, der absolut nicht an Gott glaubt, der kann ja "guten Tag" sagen.
tournesol hat geschrieben:Die Begründung der oberösterreichischen Schule liegt darin, dass sich sonst womöglich muslimische oder andersgläubige SchülerInnen in ihrer Kultur angegriffen fühlen.
Die einzigen, die sich dadurch irgendwie angegriffen fühlen könnten, sind ja wohl Atheisten oder Anhänger von atheistischen Religionen, wie zum Beispiel den meisten Formen des Buddhismus. Wenn die SchülerInnen einer Religion angehören können sie das doch auf ihren persönlichen Gott beziehen, es sagt schließlich niemand "ich grüße dich ausschließlich im Namen des christlichen Gottes", oder?
Wenn man empfindlich und spitzfindig ist könnte man sich schon über die soziale Norm aufregen, die damit ausgedrückt wird. Man nimmt einfach an, dass die Person, die man grüßt, auch einen Gott anbetet - und zwar den eigenen - und kommt überhaupt nicht auf die Idee, dass sie vielleicht nicht Teil der Schafherde ist. Und generell ist es natürlich gut, wenn Religion aus der Alltagssprache gestrichen wird, weil das ein ganz kleiner Schritt hin zu einer säkularen Gesellschaft ist.
Aber mal ehrlich - "grüß Gott" ist eine Floskel genau wie "guten Tag", mehr nicht. Es denkt doch auch keiner beim "guten Tag" darüber nach, ob er dem Gegenüber tatsächlich einen guten Tag wünschen möchte. Wenn ich in Bayern oder Österreich unterwegs bin und jemand "grüß Gott" sagt erwidere ich diesen Gruß selbstverständlich auch. Ich fände es völlig übertrieben die Person zu korrigieren oder mit einem dummen Spruch zu antworten.
Oh weh schon wieder ein Fall von politischer Korrektheit. So langsam wird das echt lächerlich. Ich habe keine Ahnung und will auch keine falschen Sachen in die Welt setzen, aber machen sich andere Länder auch so viele Gedanken darum? Das kann doch jeder selbst entscheiden, wie er einen anderen Grüßen möchte. Wenn ein Moslem mich nicht mit "Grüß Gott" grüßen will, dann soll er eben "Guten Tag" sagen.
Wo ist das Problem? Zumindest in einer christlich geprägten Region sollte das wirklich kein Problem darstellen. Selbst bei Moslems sollte das kein Thema sein. Denn auch sie haben einen Gott, er heißt nur anders. Von daher könnten sie das auch ruhigen Gewissens sagen. Sie grüßen dann ja "ihren" Gott.
Der Fall mit dem Verbot von Grüß Gott ist so nicht passiert, sondern wurde von rechten Verbänden aus dem Zusammenhang gerissen und für ihre Propaganda missbraucht. Dazu gibt es auch einen schönen Bericht bei Mimikama (ZDDK).
Generell finde ich, dass jeder so grüßen darf wie er möchte und es dem Anlass angemessen ist. Natürlich kann ich mir ein innerliches Grinsen nicht verkneifen, wenn man mich mit Grüß Gott anspricht. Da hatte ich schon öfter einen Spruch auf der Zunge, der mir glücklicherweise nicht herausgerutscht ist.
Ramones hat geschrieben: Man sieht Gott ja auch nicht, könnte ihn den Glauben nach auch nur grüßen, wenn man tot ist, also wäre die Grußform auch für Christen nicht schön, wenn man sie auseinander nimmt.
Na ja, "Grüß Gott" bedeutet ja nicht, dass der Angesprochene Gott einen Gruß ausrichten soll, sondern ist eine verkürzte Form von "Grüße dich Gott" und beinhaltet somit im weiteren Sinne einfach den Wunsch, dass Gott die andere Person begleiten oder schützen soll.
Selbst wenn die Geschichte so nicht stimmt, wie mein Vorredner angemerkt hat, fände ich es schon sehr übertrieben, von einer solchen Begrüßung irritiert zu sein oder sich gar beleidigt zu fühlen. Ich selbst sehe mich als Atheist, aber wenn jemand "Grüß Gott" zu mir sagt, was einem auch hier im nördlichen Baden-Württemberg mal passieren kann, dann denke ich mir nichts dabei und antworte ganz normal mit "Guten Tag/Morgen" oder "Hallo".
Warum Muslime ein Problem damit haben sollten, ist mir auch nicht klar, denn auch die glauben an Gott, auch wenn sie ihn Allah nennen. Und letztendlich ist heutzutage ohnehin nur eine Floskel, wie ja bereits jemand gesagt hat.
Meiner Meinung nach sollte das "Grüß Gott" auf keinen Fall abgeschafft werden. Ich bin zwar Atheist und sage daher immer "Guten Tag", da ich keinen Gott zum Grüßen habe, jedoch respektiere ich es, wenn jemand anderes Grüß Gott sagt. Wenn er einen Gott grüßen möchte, dann soll er, daher sollten sich Andersgläubige auch nicht angegriffen fühlen. Sie können ja Grüß was weiß ich was sagen, wenn sie wollen.
Ich bin zwar Atheist, aber ich bin der Meinung das diese Grußform in keinster Weise abgeschafft werden sollte. Das wäre im Grunde genau so wie wenn man uns im Norden verbieten würde zur Begrüßung "moin" zu sagen. Gerade in Bayern wird seit jeher so gegrüßt. Das merkt man wenn man die Menschen am Telefon hat, oder sie persönlich trifft. 90% grüßen immer mit "Grüß Gott" und so soll es bitte auch bleiben.
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