Hund abgeben, wenn er jemanden anderen lieber mag?

Neulich habe ich die Sendung ''Knallhart verpackt'' von TerraX geschaut und dort wurde unter anderem auch gezeigt, wie man Tiere sichert und ''verpackt'', die mit dem Flugzeug fliegen müssen. Gezeigt wurden Fische, Pferde und auch Hunde. Das interessante war, dass darunter auch ein Hund aus Deutschland war, den die Frau angeblich nach Australien ausfliegen lies, da dort eine Bekannte oder Verwandte von ihr wohnen würde, die der Hund angeblich deutlich lieber mögen würde.

Die Person wäre wohl mal zu Besuch gewesen und der Hund hätte sie sehr gemocht. Deswegen hätte die Frau sich dazu entschieden den Hund abzugeben. Das verstehe ich persönlich irgendwie gar nicht, denn man kauft sich doch keinen Hund um ihn dann abzugeben, wenn er jemanden anderen lieber mag. Außerdem kann man das so objektiv wahrscheinlich gar nicht sagen, vielleicht freut sich der Hund über andere Personen nur mehr, da er sie seltener sieht.

Könnt ihr nachvollziehen wieso man seinen Hund abgibt, nur weil dieser angeblich jemanden anderen lieber mag? Ist das nicht eher eine Ausrede dafür, dass man den Hund eigentlich sowieso abgeben möchte?

Für mich hört sich das eher wie eine Ausrede an, weil man den Hund loswerden will und man sein Gewicht wahren möchte. Viele schaffen sich ja auch ein Haustier an und haben gar keine Vorstellung davon welche Verantwortung damit verbunden ist. Gerade Hunde wollen ja auch mindestens zweimal täglich ausgeführt werden, am besten morgens und abends. Hinzu kommt, dass Hunde sich zu Hause langweilen und schlecht zur Arbeit mitgenommen werden können. Man sollte auch die Kosten nicht unterschätzen in Bezug auf Hundefutter und Zubehör wie Hundeleine oder Spielzeug, Tierarztkosten etc.

Viele Menschen schaffen sich leichtfertig ein Haustier an und stellen sich alles so locker und flockig vor, dass sie hinterher total überrascht und überfordert sind und das Tier dann irgendwann aussetzen oder ins Tierheim abgeben. Gerade in solchen Fällen kommt das ja im Bekanntenkreis nicht unbedingt gut an, sodass ich das schon für eine Ausrede halte, den Hund einfach abzugeben, nur weil er jemand anderen lieber mag. Ich glaube, dass diese Frau einfach unterschätzt hat wie viel Arbeit so ein Tier sein kann und jetzt nur einen geschickten Weg aus der Situation sucht, ohne dass sie vor ihren Bekannten und Freunden direkt als böse Hexe dasteht.

Crispin hat geschrieben:Außerdem kann man das so objektiv wahrscheinlich gar nicht sagen, vielleicht freut sich der Hund über andere Personen nur mehr, da er sie seltener sieht.

Ich denke auch, dass das eher eine Ausrede ist und nicht wirklich der Wahrheit entspricht. Für mich ist so etwas ein absolutes No Go und ich würde das auch nicht machen. Mein Hund freut sich natürlich auch, wenn meine Freunde zu Besuch kommen oder auch Verwandte. Die sieht sie ja auch nicht immer und da freut sie sich natürlich wie eine Wilde, aber deswegen mag sie mich ja nicht weniger.

An eine Ausrede glaube ich nicht. Wieso sollte man sich dann die Mühe machen den Hund nach Australien zu verfrachten? Als ich noch im Tierschutzverein war hatten wir mal eine Esoterikerin, welche mit Tieren reden konnte und ihre Meerschweinchen zu uns gebracht hat, da sie ihr gesagt haben, dass sie sich nicht bei ihr wohlfühlen. Ich denke da eher an solche Spinner.

Oder die Frau hat vielleicht beruflich einfach nicht mehr so die Zeit sich um den Hund zu kümmern und denkt, dass er es woanders besser hat.

Ich habe zwei Hunde und würde auf keinen Fall einen abgeben, weil ich meine, dass er eine andere Person lieber mag. Ich halte das auch eher für Blödsinn und eine Ausrede dafür, dass die Frau den Hund vielleicht nicht mehr haben wollte. Meine Hündin mag meinen Schwiegervater unheimlich gern. Man sieht dann einfach, dass sie sich mehr freut, wenn er zu Besuch kommt. Dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, meine Hündin an meinen Schwiegervater abzugeben.

Immerhin bin ich die Bezugsperson für meine Hunde und wir sind ein Rudel. Sie freuen sich auch über andere Besucher und auch über mich oder meinen Mann. Anders ist es natürlich, wenn sie sich die Lebensumstände ändern. So habe ich einen Fall erlebt, bei dem die Tochter des Hauses auszog und ihren Hund mitnehmen wollte, der bis dahin mit den beiden Hunden der Eltern zusammen gelebt hat. Die Eltern haben den Hund der Tochter auch immer mit spazieren genommen und sich sehr viel um ihn gekümmert.

Als die Tochter dann auszog, war ihr Hund sehr unglücklich und verhielt sich ganz anders als früher. Das Ende war dann, dass die Tochter den Hund doch wieder zu ihren Eltern gegeben hat, wo er nun wieder mit den zwei anderen Hunden zusammenleben kann. Seitdem ist er auch wieder ganz der Alte. Aber ich denke, dass das auch einfach andere Umstände sind.

Wie soll man denn sowas einschätzen können? Also ich kann nicht beurteilen wen mein Hund lieber mag. Klar wedelt er mit dem Schwanz bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger, aber im Endeffekt mag er beide Menschen gerne.

Für mich klingt das ganz klar nach einem einfachen und schnellen Weg den Hund loszuwerden. Denn der Hund kann schließlich nicht reden und wird sich mit Sicherheit auch freuen wenn die zweite Person ihn dann am Flughafen abholt. Aber er würde sich wahrscheinlich auch freuen wenn ihn eine andere Person abgeholt hätte. Erstmal allgemein weil sich Hunde zu 90% immer freuen und zweitens weil sie dann den langen Flug über eingesperrt sind, und über jeden Kontakt nach außen dankbar sind.