Aus Überforderung heraus einfach nichts tun

vom 13.02.2016, 17:04 Uhr

Ich wollte mal erfragen, ob ihr das auch kennt, dass ihr in manchen Situationen (zum Beispiel Stoff der Uni, aufräumen und so weiter) die euch etwas überfordern einfach nichts tut anstatt irgendwo anzufangen. Ich erlebe es gerade im Studium sehr oft, dass ich mir den Berg mit Stoff für ein Modul angucke und es mich einfach nur erschlägt, sodass ich anstatt irgendwo anzuknüpfen oder einfach mal den ersten Schritt mache und anfange einfach nichts mache.

Irgendwann, wenn der Zeitdruck kommt fange ich dann an und merke, dass es eigentlich nicht so viel ist beziehungsweise nicht so schwer. Es scheitert halt oft nur am Anfang. Vielleicht kann ja hier jemand seine Erfahrungen preisgeben und ein paar Tipps dagegen ausplaudern.

» majinvegeta » Beiträge: 158 » Talkpoints: 34,30 » Auszeichnung für 100 Beiträge



So ging es mir bei den Vorbereitungen für die Mathe-Abi-Prüfung. Ich war in Mathe noch nie eine besonders große Leuchte und hatte schon in der Grundschule ziemliche Probleme damit. Mir ist Mathe einfach zu abstrakt, ich muss Sachen sehen und anfassen können, sonst bekomme ich keinen Bezug dazu und für mich bleibt alles kryptisch. Ich weiß noch, wie mein Vater früher lange Abende verbracht hat, um mir geduldig die einfachsten mathematischen Grundlagen zu erklären.

In der Oberstufe konnte er mir aber nicht helfen und zwangsläufig musste ich Mathe als viertes Fach im Abitur nehmen. Ich weiß noch, dass wir Analysis und Stochastik hatten. Ich wusste, dass ich eine Analysis-Aufgabe würde vorrechnen müssen und in Stochastik musste ich zumindest die Grundlagen kapiert haben, weil dazu eben Fragen gestellt werden würden.

Ich sah damals in die Unterlagen rein und war heillos überfordert. Ich sah nur kryptische Zeichen ohne (subjektiv empfundene) Logik und war heillos überfordert. Ich hab echt angefangen zu heulen, es sah für mich total hoffnungslos und aussichtslos aus, dass ich das jemals würde packen können. Ich konnte da tatsächlich nichts machen und habe dann meinen (Ex)Freund, der auf diesem Gebiet sehr gut war, um Hilfe gebeten. Das nahm mir ein bisschen die Angst.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


In dem Maße habe ich das eigentlich nicht. Aber manchmal habe ich auch mehr zu tun und weiß dann nicht so recht, womit ich beginnen soll. Ich verschaffe mir dann meistens einen Überblick und entscheide danach, womit ich nun anfange. Manchmal hilft es auch, wenn man sich überlegt, was zuerst am wichtigsten ist und was man schon noch etwas liegen lassen kann.

Wenn es zu viel auf einmal wird, dann schreibe ich mir auch schon mal eine Liste mit den Dingen, die erledigt werden müssen. So verliere ich dann auch nicht den Überblick über die Aufgaben, die ich noch machen muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kenne es auch, dass man einfach total blockiert ist, weil man gar nicht weiß, womit man anfangen soll. Man fängt mit einem an, denkt dann, dass man anderes wichtiger ist und beginnt mit dem anderen. Dann kommt einem in den Sinn, dass man ja auch noch etwas anderes vergessen hat und lässt wieder alles liegen, um damit anzufangen. Und so dreht man sich dann immer mehr im Kreis und tut im Endeffekt nichts, bekommt nichts geschafft.

Und dieses Phänomen kenne ich auch als reines Gedankenspiel, wo ich noch nicht einmal dazu komme, irgend etwas in die Hand zu nehmen, weil ich nicht weiß, womit ich anfangen soll. Ganz schlimm hat es mich damit in der Vorbereitung auf meine mündliche Abiturprüfung in Biologie erwischt. Ich hatte keine Ahnung, was dran kommen würde. Wir hatten zwar einen Wunsch äußern dürfen, aber wir wussten nicht, ob es dran kommen würde, und außerdem kam noch ein zweites Thema aus einem anderen Thema dran, von dem wir gar nicht wussten, welches es sein könnte.

Mein Wunschthema kannte ich in und auswendig, darauf brauchte ich mich nicht vorbereiten. Das zweite Thema konnte aus drei Bereichen kommen und ich wusste absolut nicht, worauf ich mich vorbereiten sollte. Eines dieser Bereiche konnte ich zwar so gut wie gar nicht und da wäre es dringend nötig gewesen, aber jedes Mal, wenn ich mich daran setzte, fand ich keinen Anfang und sagte mir, dass es ja vermutlich eh nicht dran kommt. Also nahm ich etwas anderes dran, legte es dann aber gleich beiseite, weil es wohl auch nicht dran kommen würde und ich es ohnehin beherrschte oder in der kurzen Zeit auch nicht mehr lernen würde.

In den drei Wochen, die wir für die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung hatten, habe ich tatsächlich absolut nichts gelernt, weil mich meine Gedanken so blockiert haben. Ich habe die mündliche Prüfung dann zwar sehr gut bestanden, aber empfehlenswert ist diese Vorbereitung nicht. Ich fühlte mich total überfordert damit, was ich lernen bzw. wissen sollte für die Prüfung. Ich fand keinen Anfang, hatte absolut keinen Plan und habe infolgedessen gar nichts getan.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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