Schlangenlinien fahren um Drängler loszuwerden hilfreich?

vom 14.02.2016, 21:39 Uhr

Da ich meistens mit einem älteren Kleinwagen unterwegs bin, der jetzt nicht wie ein Rennwagen den Berg hochdüst und ich, wenn ich es nicht eilig habe, auch nicht mit 120 über die Landstraße rase, habe ich öfters mal mit Dränglern zu tun. Als ich mich bei meiner Heimfahrt vergangene Woche nachts mal wieder sehr über jemanden geärgert habe, der gedrängelt hat, habe ich mal online etwas recherchiert.

Es gibt ja verschiedene Tipps, was man machen kann. Bewusst langsamer fahren, Fotografieren, Drängler vorbei lassen, kurz bremsen, Nebelschlussleuchte anschalten, Scheiben intensiv putzen usw. Wenn man kurz bremst - nicht so, dass man langsamer wird, sondern nur so, dass das Bremslicht leuchtet - dann soll der Drängler Angst bekommen, weil er ja denkt, man würde wirklich bremsen. Das habe ich auch schon probiert, funktioniert manchmal, aber nicht immer. Wenn man die Nebelschlussleuchte anmacht, dann leuchtet hinten auch was Rotes und dann denkt der Hintermann auch, man würde bremsen.

Wenn man die Scheibenwischanlage anmacht, bekommt der Hintermann bei voller Fahrt auch was ab. Das habe ich auch schon probiert, aber es brachte gar nichts. Fotografiert habe ich den hinter mir auch mal. Gerichtlich verwertbar sind solche Fotos nicht, aber der andere soll dann denken, man würde ihn noch anzeigen und erschrickt. Das sind natürlich auch alles Methoden, wo der andere weiß, dass man das gerade aus Rache mit Absicht macht. Je nachdem, auf welchen Charakter man trifft, kann das auch dazu führen, dass der andere erst recht weiter macht, um sich seinerseits wieder zu rächen. Vorbeilassen wäre defensiv, also wenn man mal an einer Bushaltestelle rechts ran fährt, aber irgendwie finde ich es auch blöd, immer nachzugeben.

Ich habe nun aber einen tollen Tipp gefunden und den heute gleich mal ausprobiert und zwar Schlangenlinien zu fahren. Als jemand gedrängelt hat, habe ich bewusst Schlangenlinien gefahren und schlagartig hielt der hinter mit mehr Abstand. Beim Nächsten hat das auch geklappt. Dann denken die, man wäre betrunken und somit nicht zurechnungsfähig. Ich denke, es ist generell besser, wenn der „Gegner“ einen für verrückt hält anstatt dass er denkt, man würde ihn mit Absicht ärgern. Eine Weile fuhren die dann mit Abstand hinter mir und haben irgendwann überholt.

Habt ihr es auch schon mal probiert, bewusst Schlangenlinien zu fahren, wenn hinter euch jemand drängelt? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 14.02.2016, 22:23, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich würde das mit den Schlangenlinien bleiben lassen. Mich erinnert das an eine Geschichte, die ein damaliger Bekannter aus meiner Berufsschulklasse mal erlebt hat. Er war damals auf einer Landstraße unterwegs und das Auto vor ihm fuhr sehr langsam. Weil er sich langweilte, begann er Schlangenlinien zu fahren. Er dachte sich da gar nichts bei und vergaß die Sache auch recht schnell wieder.

Er war dann auch bald zu Hause, als es plötzlich an seiner Tür klingelte. Vor seiner Tür stand die Polizei. Er wurde gefragt, ob er der Halter des Autos xx-xx-xx sei und ob er vor ca. xx Minuten auf der Landstraße unterwegs gewesen sei. Als er dieses bejahte, wurde er gefragt, ob er Drogen genommen oder Alkohol getrunken hätte.

Natürlich schaute mein Bekannter ziemlich verwirrt drein und verneinte dieses, da es der Wahrheit entsprach. Die Beamten klärten ihn dann auf und meinten, sie hätten einen Anruf erhalten, dass er mit Schlangenlinien auf der Straße unterwegs gewesen sei. Er musste in diesem Moment herzhaft lachen und erzählte den Beamten, warum er das getan hatte. Danach hat er es nie wieder getan. Zum Glück bekam er nur eine mündliche Verwarnung.

Genauso würde ich persönlich niemals versuchen, einen Drängler zu irritieren. Sobald ich auf der Autobahn sehe, dass ein Raser von hinten angebrettert kommt, wechsel ich sofort auf die andere Spur. Wenn ich ihn erschrecken würde, könnte das fatale Folgen haben. Er könnte auch plötzlich bremsen und dadurch ins Schleudern geraten. Oder hinter ihm könnte jemand sein, der sich dann auch erschreckt und dann ist eine Karambolage eventuell nicht mehr weit.

Ich habe Ende vorletzten Jahres auf der Autobahn einen Autounfall mitbekommen, wo ein Raser sich zwischen die Autos auf der Überholspur gedrängelt hatte. Der Wagen vor ihm musste plötzlich abbremsen, er konnte es nicht mehr und krachte mit voller Wucht hinein. Die Wagen hinter ihm ebenfalls und da sich ein Auto halb auf unsere Spur stellte, fuhr mein Vordermann auch mit voller Wucht in ein Auto. Ich konnte gerade noch ausweichen.

Dieser Unfall hat mich sehr geprägt und ich versuche nun, Gefahrensituationen so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Ich halte sehr viel Abstand zu meinem Vordermann, erst recht auf Autobahnen, und allen Dränglern, die von hinten kommen, versuche ich sofort den Weg freizumachen. Ich möchte mein Leben nicht riskieren, nur um diesen Leuten eine Lektion zu erteilen. Genauso möchte ich auch nicht Schuld daran sein, wenn jemand einen Unfall baut.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Genauso möchte ich auch nicht Schuld daran sein, wenn jemand einen Unfall baut.

Auf der Autobahn würde ich auch nach rechts fahren und zur Not auf die LKW-Spur wechseln. Ich bezog mich in meinem Beispiel auf die Landstraße, da kann man nicht schnell weg. Zudem habe ich ehrlich gesagt mit Drängler kein Mitleid, wenn die sich erschrecken, dann sind sie selbst Schuld. Die sind die Täter, nicht anders herum.

Mich hat die Polizei auch schon mal herausgewunken, weil ich einen Sperrbereich überfahren habe, also so ein Stück Straße, wo man nicht drüber fahren darf, was mit parallelen Linien versehen ist. Das hatte überhaupt keine Folgen, man muss halt mal ins Röhrchen blasen und seinen Verbandskasten vorzeigen, mehr nicht. Was sollen die machen, wenn man 0,0 Promille hat?

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