Soll man mit den Taliban verhandeln?

Bisher hieß es immer: Mit Terroristen verhandelt man nicht. Die Taliban wurden bisher immer in diese Ecke gestellt. Dabei ist der Widerstand der Taliban recht vielfältig und lässt sich nicht nur auf den Terrorismus beschränken. Vielfach spielen hier Stammeskonflikte eine größere Rolle als die Religionszugehörigkeit. So sind die Taliban vor allem Paschtunen. Doch inzwischen wollen sogar die USA eine Verhandlung zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung. Haltet ihr dies für eine gute Idee? Was spricht für solche Verhandlungen? Wertet man die Taliban nicht damit zu sehr auf?

Wenn man diese Region mal wirklich befrieden möchte, dann halte ich das durchaus für eine praktikable und gute Idee. Natürlich bedingen solche Gespräche auch einige Zugeständnisse. So sollte man es meiner Meinung nach unbedingt vermeiden, den Afghanen mit Macht eine westliche Demokratievorstellung aufzwingen zu wollen. Solch ein Wandel und Umbau in der Gesellschaft braucht Zeit und sehr viel politisches Feingefühl.

Ich persönlich bin gegen Gespräche mit den Taliban. Wir reden hier von einer Gruppierung einer Terrorvereinigung, die unter Bin Laden über 3000 Menschen getötet hat, wie am 11.September 2001. Derweil töten sie auch in ihren eigenen Ländern weiter. Sie scheinen auf dem "Weltgeschehen" als solches keinen großartigen Einfluss mehr zu haben, weil dafür zu viel verloren ging, aber in Afghanistan & Co, da ist die Taliban durchaus verstärkt anzutreffen.

Sie kümmern sich offensichtlich inner Orts mit Anschlägen und kommen wenn nur sehr verhältnismäßig voran, im Gegensatz zur IS, die International durchaus mittlerweile die Überhand zu halten scheint. Ich persönlich würde mit ihnen eben nicht verhandeln, weil es denen sowieso nur um Macht und Geld geht. Sie wollen nichts westliches annehmen, sondern ihr Ding durchziehen!

Zudem würde ich glauben, dass man der Taliban dadurch ein wenig mehr Macht bietet, wenn man seit neustem auch mit Terroristen verhandelt. Was wäre das für ein Bild für andere Gruppierungen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so gut ist, aber ich kann mich auch irren!

Die Taliban unter Mullah Omar hatten fast ganz Afghanistan besetzt und dem Treiben der Warlords ein Ende gemacht. Bin Laden hat nur Al Quaida aber nicht die Taliban geleitet. Die Taliban sind auch nur auf Afghanistan und Pakistan beschränkt, da sie zumeist Paschtunen sind. Al Quaida ist international und beinhaltet fast alle Nationalitäten aber hauptsächlich Araber.

Kätzchen14 hat geschrieben:Sie wollen nichts westliches annehmen, sondern ihr Ding durchziehen!

Erst einmal verwechsel ich offensichtlich gerade, die Taliban mit der Al Qaida. Wobei man sagen muss, dass die Al Qiada zum Zeitpunkt der Anschläge am 11.September 2001 mit den Taliban verbündet waren und auch an den Ausführungen der Taten verantwortlich waren.

Darüber hinaus ist die Taliban eine Miliz die die Lehre Deobandis praktiziert, was bedeutet, dass sie alles ablehnen, was westlich ist, alles ablehnen, was nicht dem Islam zugewandt ist. Wozu also mit jemanden sprechen, der sowieso alles in der verbohrten Steinzeit halten möchte? Die Taliban kann damit offensichtlich nicht leben, dass viele Gebiete in der arabischen Welt Veränderungen wollen. Wenn auch nur Schrittweise.

Die USA kann denen erzählen, was immer sie wollen. Das interessiert niemanden! So sehe ich das. Denn wer die westliche Welt so ablehnt und alles, was nicht Islamisch ist, der will auch nicht mit einem der westlichen Nationen philosophieren und schon gar nicht ihnen in den "Hintern" kriechen. Was soll ein solches Gespräch also bringen?

Ich will im Grunde auch gar nichts von der Taliban. Ich bin der Meinung, dass man eben nicht mit Menschen verhandelt, die Menschen der Reihe nach töten, Anschläge verüben, irgendwo mal verbündet waren usw. So etwas hat keine Verhandlungsmacht zu erhalten. Sie tätigen regelmäßige Massaker, im Moment liefern sie sich (so war es vor Kurzem in den Medien genannt worden) einen Machtkampf mit der IS, weil sie beide zeigen wollen, wer der "bessere" ist.

Ich bin einfach der Meinung, dass man nicht mit fundamentalistischen Islammilizen reden sollte. Doch was soll man sonst tun? Kriege führen? Macht es auch nicht besser. Womöglich liegt die Lösung wohl leider darin, das geredet werden muss, aber ich persönlich finde es eben nicht gut. Genau so wenig würde ich es befürworten, wenn jemand mit der IS reden will. Eigentlich geht so etwas eben gar nicht. Die Frage ist halt, wo wäre die Alternative und gibt es die? Wahrscheinlich nicht!

Glaube jedoch nicht, dass die Taliban irgendwas anders machen wird. Was sollen also Gespräche bringen. Wollen wir alle oder die USA auf einmal mit dem Zeigefinger sagen "böse, böse"? Wir verstehen die islamistische und fundamentalistische Lebensweise der Taliban nicht mal. Wer nicht nach dieser Nase pfeift, der wird in Zukunft immer weiter von der Taliban geopfert, massakriert und mehr. Ich glaube eben nicht, dass man ihnen so viel Aufmerksamkeit des "Sprechens" zuwenden sollte, weil sie nicht zum reden in der Vergangenheit wirklich bereit waren.