Finden, dass manche Bücher falschem Genre zugeordnet sind?

vom 03.01.2016, 22:16 Uhr

Ich habe vor einiger Zeit einmal ein Buch gelesen, welches ein Thriller sein sollte. Würde das nicht auf dem Cover drauf stehen, wäre mir das aber ehrlich gesagt gar nicht aufgefallen. Es war nicht besonders spannend geschrieben und auch von der Handlung an sich, hätte ich eher auf einen Familenroman getippt, da ein Familienkonflikt im Mittelpunkt der Geschichte stand, den ich aber auch eher langweilig fand.

Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass man bestimmte Bücher besser einem anderen Genre zugeordnet hätte, beziehungsweise ist es bei euch auch manchmal so, dass ihr mit der Genre-Zuordnung mancher Bücher nicht ganz zufrieden seid?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich suche mir Bücher nun nicht unbedingt nach dem Genre aus, aber ich kenne genug Bücher, bei denen ich die Zuordnung fragwürdig bis total daneben finde. Ich bin deshalb nicht zwangsläufig enttäuscht, aber man fragt sich halt schon, was sich der Erfinder dabei gedacht hat.

Das krasseste Beispiel finde ich das "young adult" Genre. Diese Bücher werden in der deutschen Übersetzung gerne mal als "Jugendbuch" verkauft, dabei geht es bei dem Genre eigentlich nur darum, dass die Charaktere sich in dieser Altersgruppe befinden. Steampunk unter "Science Fiction" einzuordnen finde ich auch nicht ganz passend, was aber für alles gilt, was sich mit alternativen Realitäten beschäftigt. Oder auch immer wieder lustig - Highschool-Vampir Schnulzen unter "Horror".

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich lese ja sehr gern Fantasy im groben Rahmen. Aber was da einfach unter diesem Genre abgekippt wird, finde ich mitunter sehr übel. Da wünsche ich mir ein wenig mehr Differenziertheit. Ich finde einfach, dass Tolkien nichts neben Lara Adrian zu suchen hat. Beides gehört natürlich irgendwo in den Fantasybereich, trotzdem wünsche ich mir für Knutsch- und Knuddelfantasy gern eine separate Einordnung. Vor allem weil man da dann auch gern noch Jugendbücher drin findet.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich kenne das auch, allerdings ist es bei vielen Büchern vielleicht auch nicht so ganz einfach, diese entsprechend zuzuordnen, weil sie in mehrere Genres passen würden. Aber manchmal frage ich mich auch, warum dann gerade dieses Genre für die Zuordnung genutzt wurde, weil ich finde, dass ein anderes besser gepasst hätte. Aber da ich auch die verschiedensten Genres lese, muss ich sagen, dass ich das nicht so schlimm finde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich glaube, dass die Zuordnung zu einem bestimmten Genre oft auch was mit Marketing zu tun hat. sie kann auch von Land zu Land unterschiedlich sein. Die Outlander-Bücher (Highlandsaga auf deutsch) zum Beispiel wurden in Deutschland hauptsächlich als Fantasy und Liebesroman wahrgenommen. In den USA und Großbritannien wurden sie oft als historische Romane charakterisiert.

Gerade bei übersetzten Büchern oder Büchern, von denen sich Verlage viel versprechen, habe ich oft den Eindruck, dass hier die Marketing-Abteilung beim Verschlagworten das sagen hat. :) Zu Science Fiction und Fantasy, hier habe ich den Eindruck, dass in den USA doch genauer auf die Subgenres geachtet wird.

» bikabran » Beiträge: 24 » Talkpoints: 8,83 »


Ich denke auch, dass es oft Marketing Gründe sind, warum Bücher ungenau einsortiert werden. Wenn der Markt zum Beispiel gerade nicht gerade gutes Wetter für Science Fiction vorhersagt, werden solche Bücher gerne auch mal in die Ecke Fantasy oder Thriller eingeordnet. Ob das im Einzelfall wirklich das Beste ist, weiß ich nicht. Denn dann finden auch die wenigen, die ein Nischengenre gerne lesen auch nicht das, was sie suchen. Aber die Verlage beschäftigen Marketing Fachleute, die da vermutlich mehr Ahnung haben, als die Leser.

Ich muss zugeben, ich war da auch schon oft irritiert. Manchmal ist es aber auch wirklich nur eine Ermessenssache, denn wenn in einem Fantasyroman auch romantische Elemente auftauchen ist es sicher auch eine Frage des Standpunktes, ob das Fantastische oder das Romantische das wichtigere stilgebende Element ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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