Sich selber Spritzen einfügen eine Zumutung?
Ich habe mir vor fast zwei Wochen einen Außenbandriss am rechten Fuß zugezogen. Ich habe mit meiner kleinen Schwester auf der Couch getobt, als ich mein Gleichgewicht verloren habe, bin ich von der Couch gefallen. Ich wollte mich mit meinem rechten Bein noch abfangen, habe den Druck allerdings unterschätzt und man hörte das klassische Knallen, wenn man sich ein Band reißt. Ich ging natürlich zum Arzt und ich wurde zu Krücken, einer Schiene und Spritzen, die gegen Thrombose helfen sollen verordnet.
Ich habe allgemein keine Angst vor Ärzten oder Behandlungen. Allerdings wurde mir beim Zahnarzt mal sehr schmerzhaft eine Spritze am Gaumen eingefügt, dass ich seitdem ein bisschen Angst vor Spritzen habe. Ich kann allgemein die Nadeln nicht sehen. Trotzdem habe ich nie ernsthafte Probleme, wenn mir die Spritze verabreicht wird. Ich gucke dann einfach nicht und damit hat sich das Problem auch schon erledigt. Allerdings musste ich mir die Spritzen, die ich vom Doktor bekommen habe, selber injizieren. Dies musste ich über den Bauch tun. Die Nadel war nicht so lang und nach ein paar Tagen hatte ich den Dreh auch raus und es war kein Problem für mich. Allerdings musste ich anfangs schon ein bisschen kämpfen, um diese Nadel in meinen Bauch zu rammen.
Mein Vater ist auch jemand, der Spritzen überhaupt nicht leiden kann. Er hat sich ziemlich darüber aufgeregt, dass ich das alleine machen muss und darauf geschworen, dass er das nicht könnte. Es sei eine Zumutung, dass man das die Patienten selber machen ließe. Ich kann ihn ein bisschen verstehen, da er es alleine wirklich nicht schaffen würde. Allerdings finde ich es auch praktischer, wenn man das als Patient selber tun darf, da man sich so den Weg zum Arzt spart. Und das finde ich auf jeden Fall vorteilhaft. Wie steht ihr zu diesem Thema? Empfindet ihr das auch als eine Zumutung oder seht ihr das wie ich? Musstet ihr euch schon mal selber Spritzen verabreichen?
Ich finde, dass man hier nicht von einer Zumutung sprechen kann, wenn man sich selber eine Spritze geben muss. Wenn man das selber nicht kann, kann man ja durchaus auch ein Familienmitglied oder einen guten Freund fragen und so ist das eben auch schnell erledigt.
Ich selber kann mir auf jeden Fall Spritzen setzen und habe da kein Problem damit, wenn es sein muss. Ich kenne das auch schon von Kindesbeinen an, weil meine Oma sich jeden Tag spritzen muss und ich das daher schon kenne, wobei ich auch keine Angst vor Spritzen habe.
Du hast dir sicherlich diese Thrombosespritzen geben müssen. Die sind genauso handhabbar wie Insulinspritzen und die habe ich schon mir und auch meinem Sohn gegeben. Der Arzt hat mir erklärt, wo die hinzuspritzen sind und dann kann man das auch leicht machen.
Diabetiker machen das schon seit Jahrzehnten und wenn man das als Zumutung sehen würde, würden wohl viele Diabetiker sterben. Denn so oft kann sich keiner zum Arzt begeben um gespritzt zu werden. Schon kleinen Kindern wird das beigebracht, wie sie das machen sollen. Diese dünnen Nadeln sind ja nun wirklich nichts weltbewegendes.
Ich könnte mir keine Spritze in die Vene geben. Aber das muss auch kein Laie machen. Denn dazu gehört schon mehr als eine dünne Nadel ins Fettgewebe zu spritzen.
Ich bin auch der Meinung, dass dein Vater hier ziemlich übertreibt. Mein Bruder musste sich auch mal diese Spritzen gegen Thrombose setzen und ich wollte dann auch unbedingt mal. Wenn es sein muss, muss es eben sein. Dann muss man sich überwinden. Es gibt wirklich Schlimmeres. Klar gibt es Menschen, die richtige Phobien gegen Spritzen haben, aber um ehrlich zu sein, klingt dein Vater nur nach einer Memme.
Wenn man es partout nicht selber machen kann, ist ein Arzt bestimmt froh, wenn er wochenlang für die zwei Sekunden gut bezahlt wird. Es ist ja nur ein Angebot, dass man sich den Aufwand, jeden Tag in die Praxis zu kommen (und am Wochenende ins Krankenhaus, oder was?!) sparen kann. Und die meisten nehmen das dankbar an. Weil es eben wirklich nur ein bisschen Überwindung bedarf und dann wunderbar funktioniert.
Wie schon gesagt wurde, Diabetiker machen es über Jahrzehnte. Und meiner Meinung nach ist das kein wirklich tragisches Schicksal, zumindest nicht hinsichtlich der täglichen Spritzen.
Ich musste mir auch eine ganze Zeit lang selbst Spritzen gegen Thrombose in den Bauch spritzen, als ich mir mein Sprunggelenk mehrfach gebrochen hatte. Da durfte ich etwa drei Monate nicht laufen, so dass die Thrombosegefahr natürlich recht hoch war. Wie lange ich mir diese Spritzen selbst geben musste, weiß ich gar nicht mehr, aber es waren schon einige.
Ich hatte und habe immer noch totale Angst vor Spritzen. Als es damals hieß, dass ich mir selbst die Spritzen geben muss, war ich natürlich auch total schockiert. Allerdings hatte ich eben die Wahl zwischen einer zweiten Woche Krankenhaus oder zwischen meinem zu Hause, wobei ich mich da eben selbst spritzen musste. Ich habe mich für Letzteres entschieden, wobei es dann doch gar nicht so schlimm war, wie ich erwartet hatte. Einmal hatte ich es falsch gemacht und hatte einen ziemlich großen blauen Fleck am Bauch, aber sonst hat es nie wirklich weh getan und es war doch nicht so schlimm.
So eine Spritze ist ja wirklich sehr schnell gesetzt und danach hat man es ja auch wieder hinter sich. Mehr als zwei Wochen muss man sich solche Spritzen normalerweise auch nicht geben, so dass man das auch aushalten kann. Natürlich gibt es wesentlich Schöneres, aber deshalb länger im Krankenhaus zu bleiben oder jedes Mal zum Arzt zu gehen, fände ich weitaus schlimmer. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als eben die Zähne zusammen zu beißen.
Ich könnte das auch nicht, da würde ich mich lieber krank schreiben lassen und jeden Tag zum Arzt gehen. Vor Spritzen habe ich ohnehin Angst und die sich selbst setzen zu müssen würde ich auch als Zumutung ansehen.
Gibt es denn das Thrombosemittel nicht auch als Tablette oder Kapsel? Ich habe mal gelesen, man kann das auch als Sirup oder Tablette nehmen, da würde ich dem Arzt gegenüber betonen, dass ich mir selbst keine Spritzen setzen werde und dass ich etwas anderes will.
Und was machst du, solltest du jemals Diabetiker werden? Am Morgen und zu jeder Mahlzeit eine Notaufnahme besuchen und das ein Leben lang? Oder lieber die Folgen der Krankheit hinnehmen und leiden? Blind ist es bestimmt angenehmer als sich einmal zu überwinden. Danach ist es leicht.
Ich bewundere die Diabetiker, dass sie sich immer wieder die Spritzen selbst injizieren müssen. Es ist schnell und leicht gesagt, dass man das nicht kann. Aber ist es mal so weit, dass man es muss, dann wird die erste Spritze zur Tortur und die weiteren gehen immer besser, bis es zur Normalität wird.
Ich hatte auch mal gesagt, dass ich das nicht kann. Als es dann so kam, dass ich mir selbst nach einer Operation Thrombosespritzen geben musste, da ging es doch plötzlich. Man sagt oft viel, gerade weil viele Spritzen auch sehr unangenehm weh tun können und man das aus eigener Erfahrung weiß.
Ich würde es ja eher als Zumutung empfinden, wenn ich jeden Tag zum Arzt müsste. Das geht vielleicht bei Leuten, die sonst nichts besseres zu tun haben, aber ich ziehe eine Sekunde Schmerz auf jeden Fall einer halben Stunde oder mehr im Wartezimmer plus Anfahrt und Parkplatzsuche vor. Und wenn ein Arzt eine Spritze setzt tut das auch nicht unbedingt weniger weh.
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