Project Better Place demonstriert Batteriewechselstation
Project Better Place ist eine Unternehmung, die versucht in mehreren Ländern (unter anderem Israel und Dänemark) eine Infrastruktur für Elektroautos aufzubauen. Eines der wesentlichen Konzepte ist, dass die Batterien, die ja noch wahnsinnig teuer sind, nicht vom Autokäufer mitgekauft werden, sondern verleast werden.
Um die Elektroautos zu laden gibt es zwei Konzepte. Zum einen natürlich die klassischen Ladestationen, an die das Auto angeschlossen werden kann und innerhalb einiger Stunden der Akku vollgeladen wird. Das ist natürlich für lange Reisen untauglich. Wer will schon jede 3 Stunden eine Pause von 5 Stunden für das Laden der Akkus einplanen?
Daher auch der zweite Ansatz von Project Better Place: die Akkus sollen austauschbar sein. Hierfür sollen dann automatische Batteriewechselstationen gebaut werden. Man fährt also auf eine Art Hebebühne und innerhalb weniger Sekunden wird der Akku getauscht. Das geht also sogar wesentlich schneller als ein Tankvorgang beim Benziner.
Die Batteriehersteller und die Öffentlichkeit war natürlich skeptisch. Jetzt hat allerdings Project Better Place in Japan die erste Batteriewechselstation demonstriert. Ein Wechsel des 250 kg schweren Akkus soll tatsächlich in unter 60 Sekunden möglich sein. Dabei ist der Kapitalaufwand für eine solche "Tankstelle" mit 500000 Dollar sehr niedrig.
Ich finde das schon ein interessantes Konzept und bin gespannt auf die Autos, die ja zusammen mit namhaften Herstellern produziert werden. Es ist sicherlich keine schlechte Idee, die Autos zusammen mit der Infrastruktur aufzubauen und zu verzahnen. Somit dürfte das Henne-Ei-Problem nicht auftreten. Dafür ist natürlich ein riesiger Kapitalaufwand notwendig. Hinter dem Projekt steckt jedoch Shai Agassi, der zu den 100 einflussreichsten Menschen auf der Erde gehört. Er besitzt also auch genügend Geld, um ein solches Projekt durchzuziehen.
Die Idee ist wirklich nicht schlecht. Aber es gibt einfach noch zu viele ungelöste Fragen. Die Batterie als solche ist sehr schwer. Die Batteriewechselstationen für den Austausch der Batterien werden in etwa so sein, dass der Wagen in eine Halle fährt, ein Roboter wird die untere Platte lösen, die Batterie herausnehmen und gegen eine volle tauschen. Dann kann der Wagen nach Anbringung der unteren Wagen-Platte nach höchstens fünf Minuten wieder herausfahren.
Womit wurde aber die Austausch-Batterie aufgeladen? Ist es gewährleistet, dass nur erneuerbarer Strom hier verwandt wird? Davon konnte ich nichts lesen. Das Aufladen an sich soll nichts kosten. Dafür zahlt der Kunde dann je 10.000 Kilometer 200 Euro monatlich.
Die Batterie für das Elektroauto kostet etwa 15.000 bis 20.000 Euro beim Kauf. Sie soll ein Drittel der Anschaffungskosten ausmachen und etwa 10 Jahre halten. Nun muss man davon ausgehen, dass die Batterie anfangs voll aufgeladen werden kann. Aber sie nutzt sich auch ab und nach einigen Jahren sind es dann 90% und später 80%, die noch aufgeladen werden können. Das heißt, dass die anfänglichen Fahr-Kilometer auch weniger werden und man öfter an die Steckdose muss mit eigener Batterie. Sollte man das Elektroauto zehn Jahre fahren, braucht man eine neue, teure Batterie. Verkauft man ihn vorher, muss der Gebrauchtwagenkäufer nach kurzer Zeit diese kaufen. Oder man bleibt auf dem Auto sitzen und wird es nicht los.
Nimmt man das Projekt Better Place in Anspruch und zahlt monatlich 200 Euro, hat man in sechs bis acht Jahren ungefähr das bezahlt, was eine neue Batterie kosten würde. Zusätzlich konnte man aber durch die 200 Euro monatlich fahren. Die Batterien werden ausgetauscht. Das heißt aber, dass ein Wagen mit Batterie gekauft werden muss, sonst kann man keine Batterie austauschen. Es wäre also die einzige Möglichkeit, den Wagen mit einem Vertrag von Better Place zu verkaufen, falls man an einen neuen Wagen denkt.
Will man selbst aufladen, kostet der BMW i3 zum Beispiel für vier Stunden laden 16 Euro bei Eon. Er kann damit etwa 100 Kilometer fahren. Das kostet dreimal so viel wie am Hausstrom. Jeder Stromanbieter verlangt andere Preise.
Um zu demonstrieren, dass eine Batteriewechselstation nicht nur für kleinere Länder taugt, will Better Place auch in Australien jetzt Stationen bauen.
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