Homo Ehe in Italien wegen Papst nicht möglich?
Es ist ja schon seit einiger Zeit im Umlauf, dass in vielen Ländern Europas die Homoehe akzeptiert, geduldet oder sogar gleichgestellt wird. Darunter ist das streng katholische Irland natürlich als Vorzeigereiter allen Ländern gegenüber, leider auch Deutschland, her ausgestochen. Diese damalige Entscheidung war ein Meilenstein des Landes und zeigt auf, dass durchaus auch konservative Länder in der Lage sind, die neue Zeit nicht mit den alten Gedankengut der Biebel und veralteten Gesetzen zu vergleichen.
Auch in anderen Ländern ist eine Homoehe, wie in Spanien anerkannt. Durchaus also auch in Ländern, wo strenge katholische Übermächte an der Bürgerzahl und Glaubenseinrichtungen bemessen sind. Mittlerweile reden auch viele in Italien darüber, dass die Homoehe endlich anerkannt werden soll, aber ist das in diesem konservativen und von Papst geprägten Land eigentlich denkbar?
Vor wenigen Tagen haben ohnehin 10.000 Italiener gegen die Homoehe demonstriert, aber es gibt, wenn man möchte auch genau so viele Befürworter. Natürlich ist der Papst komplett dagegen, müssen wir ja gar nicht weiter ausführen wieso! Immerhin hat er nach dem Volksentscheid in Irland auch verlauten lassen, dass es der Untergang der Menschheit sei!
Ich bin wirklich nicht kleinlich, aber mir geht es wirklich total auf den Senkel, dass man die Liebe zweier Menschen so biblisch ablehnt. Es geht hier um ein Buch, welches Jahrtausende alt ist und zu einer Zeit geschrieben wurde, welche heute nicht mehr aktuell ist. Zumal in der Bibel steht, dass wir alle Menschen lieben sollen und das widerspricht sich mit den Aussagen mancher Glaubensrichtungen total.
Zumal man fair sagen muss, dass zur Römerzeit Homosexualität allgegenwärtig war. Das steht in vielen Schriftstücken geschrieben und Geschichtsbüchern, dass sich die Römer ihrer sexuellen Untriebigkeit mit gleichgeschlechtlichen Menschen hingegeben haben. Nun, ob Notstand oder Mangel an Frauen, sei dahin gestellt!
Fakt ist, doch das viele Italiener und soweit ich informiert bin, die Mehrheit die Homoehe und deren Anerkennung fordert. Doch ist das in einem Land mit dem strenggläubigen Papst überhaupt denkbar? Was glaubt ihr, ob Italien da jemals auf den Vormarsch rutschen wird oder weiter eher das konservative Gedankengut herrscht?
Was hat der Papst mit Italien zu tun? Diese Entscheidung liegt einzig und allein im Ermessen der Landesregierung, wie Du ja in Deinem Text auch mehrfach aufgezählt hast.
Kirchlichen Segen wird es, zumindest in der katholischen Kirche, nicht geben, wenn jemand gleichgeschlechtlich heiraten möchte. Dabei ist es aber egal, ob in Italien oder sonst wo,
Natürlich ist es so, dass die Regierung das selber entscheidet. Das weiß ich auch, aber ich habe irgendwie den Verdacht, dass womöglich die Regierung beeinflussbar wäre, weil dort der Papst residiert, welcher für gläubige Italiener und Bürger dieser Welt wohl als "Gottes Sohn" gesehen wird und all dem glauben schenkt, was er sagt, dem ganzen befürwortet usw.
Wäre es da nicht denkbar, dass man sagt, dass der Papst da keinen Segen erlaubt, nicht jetzt für die Ehe in Form von kirchlicher Hochzeit, dass die italienische Regierung sagt, "nein lass mal" um nicht von allen Kirchengängern in Verruf gebracht zu werden?
Gibt ja genug Menschen, die mit einer einfachen Meinung einen gewissen Einfluss auf Regierungsentscheidungen haben oder auf die Menschen, sodass ich mir eben auch die Frage im Bezug auf den Papst und der Homoehe in Italien stelle.
Der Papst ist nicht Italien und Italien ist nicht der Papst. Noch vor wenigen Jahren hätte man Italien in Bezug auf Homosexualität für sehr fortschrittlich gehalten. Schließlich war Homosexualität in Italien seit 1889 nur unter Mussolini zwischen 1943 und 1945 strafbar.
Ansonsten gab es keine gesetzliche Einschränkung, 14 Jahre alt musste man noch sein. Wenn der Papst an dieser Stelle einen so großen Einfluss hätte, dann wäre das doch in die Gesetzgebung des Landes eingeflossen, oder?
Dabei hatte Deutschland in Preußen schon lange Gesetze gegen die widernatürliche Unzucht, die interessanterweise nicht im katholischen Bayern verfolgt worden ist. Erst 1813 übernahm Bayern die strengeren Gesetze aus dem Norden.
Und während in Italien Homosexualität nur kurz verfolgt worden ist, wurde die Luft hier unter den Nazis, die die Kirche ablehnten, erheblich verschärft. Und der verschärfte Paragraph 175 hatte unverändert bis 1957 Bestand. Und da wurde es nur im Osten besser, der Westen zog später nach.
Mittlerweile ist Italien in Bezug auf Homosexualität rückständig. Aber das ist erst seit wenigen Jahrzehnten so, davor war es ausgerechnet am Sitz des Papstes entspannter als im Rest Europas. Es sind eher die sozialen Spannungen im Land und große Landstriche mit konservativer Bevölkerung, die Änderungen blockieren.
Egal wie die Rechtslage aussieht es kann doch wohl niemand ernsthaft leugnen, dass die christliche Homophobie, die vom Papst vertreten wird, einen starken Einfluss auf die italienische Gesellschaft und Politik hat. Ohne christliche Parteien hätten wir in Deutschland inzwischen wahrscheinlich auch schon eine vollständige Gleichstellung aller Ehen.
Aber keine Sorge die Mitgliederzahlen der Kirchen gehen ständig zurück und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis die Politiker merken, dass es eine verdammt schlechte Idee ist sich weiterhin so von den Kirchen beeinflussen zu lassen, weil deren Mitglieder nicht mehr die Mehrheit der Bevölkerung stellen.
Wenn es die Schuld der katholischen Kirche sein soll, warum waren dann immer ausgerechnet sehr katholisch geprägte Gegenden besonders liberal? Wenn es so sehr an der katholischen Kirche liegen sollte, warum war Großbritannien nicht erheblich schneller als Irland? Brasilien ist vorwiegend katholisch und erlaubt die gleichgeschlechtliche Ehe ebenfalls.
Die Abstimmung in Irland hat im letzten Jahr statt gefunden, in England gab es schon lange civil partnerships für gleichgeschlechtliche Paare und vor etwa zwei Jahren hat das Parlament dann die völlig Gleichstellung beschlossen. Irland war also nicht schneller als Großbritannien.
Ganz davon abgesehen habe ich nicht ein einziges mal die katholische Kirche genannt, denn ich halte alle christlichen Kirchen für mehr oder weniger gleich homophob. Und in Großbritannien haben andere christliche Kirchen eben einen größeren Einfluss als die Katholen.
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