Was ist und bedeutet ein Gleichgewichtspreis?

Im Handel oder auch der Wirtschaft spielt ja die Preisgestaltung bestimmt eine übergeordnete Rolle. Neben allmöglichen Namen für Preise trifft man mitunter auch auf den Begriff vom Gleichgewichtspreis. Aber was bedeutet denn dieser genau? Wann und wo spielt ein Gleichgewichtspreis eine Rolle und wie könnte man denn dessen Bildung beschreiben?

Der Gleichgewichtspreis ist ein theoretisches Modell aus der Volkswirtschaftslehre (kurz VWL). Im folgendem erkläre ich wie der Gleichgewichtspreis zustande kommt. Die Anbieter möchten die Ware zu einem möglichst hohen Preis verkaufen. Die Kunden wiederum möchten die Ware zu einem möglichst günstigen Preis erwerben. Aus diesem Zielkonflikt ergibt sich dann schließlich der Gleichgewichtspreis.

Der Gleichgewichtspreis kann auch grafisch in einem Koordinatensystem veranschaulicht werden. An der Hochachse kann man den Preis und auf der Rechtsachse die Menge ablesen. Die Angebotskurve ist ein nach oben ansteigender Graph. Das heißt je höher der Preis, desto mehr Anbieter sind bereit für diesen Preis zu verkaufen. Logischerweise muss die Nachfragekurve ein nach unten verlaufender Graph sein. Das bedeutet je niedriger der Preis, desto mehr Kunden sind bereit für diesen Preis zu kaufen. Dort wo sich die Angebotskurve und die Nachfragekurve schneidet ist der Gleichgewichtspreis.

In der Praxis kommt es äußerst selten zur Bildung des Gleichgewichtspreises. Das liegt daran, dass der Gleichgewichtspreis nur unter gewissen Bedingungen entsteht. Wichtige Bedingungen sind zum Beispiel eine vollständige Markttransparenz und die völlige Gleichheit der Produkte (keine Qualitätsunterschiede). Das ist in Wirklichkeit jedoch nicht der Fall.

Auch die Kunden verhalten sich nicht so, wie es das Modell des Gleichgewichtspreises beschreibt. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass ein Kunde die gute Beratung des Verkäufers schätzt und deshalb das Produkt kauft, obwohl es woanders etwas günstiger angeboten wird. Außerdem haben die Kunden in der Praxis noch weitere persönliche, räumliche und zeitliche Vorlieben, die das Kaufverhalten beeinflussen und die Kunden dazu veranlasst auch teurere Waren zu kaufen.

Auch wenn der theoretisch berechnete Gleichgewichtspreis in der Praxis wahrscheinlich fast nie exakt erreicht wird, beschreibt er dennoch in groben Zügen das Verhalten der Anbieter und Käufer. Wenn zum Beispiel der Preis einer Ware zu hoch ist und sich deshalb nur wenig Kunden finden, wird der Anbieter vermutlich einmal oder mehrmals den Preis senken. Der Preis nähert sich damit dem Gleichgewichtspreis an und es werden mehr Leute die Ware kaufen.

Letztlich handelt es sich bei einem Gleichgewichtspreis um ein Preisniveau, bei dem sich Angebot und Nachfrage treffen. Es ist also praktisch der ideale Preis für einen Ware oder eine Dienstleistung.