Haustiere mit einer kurzen Gassirunde bestrafen?
Die Hunde von meiner Freundin haben richtig Mist gebaut, auf jeden Fall war sie stinksauer auf die Hunde, weswegen sie nicht ausgiebig mit ihnen spazieren gegangen ist. Normalerweise gewährt sie ihren Hunden viel Auslauf und ist dann auch mal eine oder zwei Stunden im Wald. Aber diesmal gab es nur eine fünfminütige Runde, damit sie ihre Notdurft verrichten können, aber mehr auch nicht.
Funktioniert diese Art der Bestrafung tatsächlich bei Hunden und merken sie das? Oder bringen sie diese kurze Runde um den Block nicht mit sich selbst in Verbindung?
Ich würde das nicht mit meinem Hund machen. Wenn man etwas bemerkt, was falsch gelaufen ist, muss man den Hund dann verbal dafür bestrafen. Wobei es oftmals daran liegt, dass die Hunde nicht ausgelastet sind, wenn sie Mist bauen, deswegen hat man auch nichts davon, wenn man dann weniger rausgeht.
Ich gehe mit meinem Hund, auch wenn ich mal einen miesen Tag habe oder sie mal wieder bockig ist genauso lange raus. Wirklich etwas Schlimmes hat sie noch nie angestellt, aber ich denke auch nicht, dass man einen Hund wirklich effektiv damit bestrafen kann weniger rauszugehen. Der Hund verknüpft das doch nicht miteinander.
Woher soll ein Hund wissen, dass ein kurzer Spaziergang die Folge von meinetwegen einem ausgeräumten Mülleimer ist? Die Hunde merken, dass ihr Mensch sauer ist. Aber ohne direkten Zusammenhang mit dem Ereignis haben sie keine Ahnung warum.
Das ist häufig ein menschlicher Fehlschluss. Das ist wieder der Mülleimer ein gutes Beispiel. Viele Hunde zeigen ein sehr zurückhaltendes Verhalten, wenn der Müll in der ganzen Wohnung verteilt ist und der Mensch die Wohnung betritt. Der Mensch folgert, der Hund wüsste, dass er Mist gebaut hat.
Genau das weiß er aber nicht. Er weiß, dass es ein Donnerwetter gibt, wenn der Müll überall in der Hütte rumliegt, wenn der Mensch nach Hause kommt. Das heißt aber nicht, dass er weiß, dass er den Müll nicht hätte verteilen dürfen. Dass er die Situation verursacht hat, das weiß der Hund schon lange nicht mehr.
Als Bestrafung taugt das überhaupt nicht. Das wurde hier ja schon erklärt. So weit kann ein Hund gar nicht denken. Entweder man erwischt ihn wirklich in flagranti und tadelt ihn verbal oder der Zug für Erziehungsmaßnahmen ist abgelaufen.
Aber für den Halter kann es durchaus Sinn machen, die Gassirunde abzukürzen. Wenn er sich dadurch besser fühlt und seine Wut verraucht. Ich geh auch nicht so wahnsinnig gern spazieren und bin froh, wenn ich es mal ausfallen lassen kann. So würde ich also etwas Gutes daraus ziehen, dass mein Hund etwas angestellt hat.
Wenn es also dabei hilft, dass man nicht den ganzen Tag sauer auf den Hund ist, ist das eine gute Maßnahme. Denn dadurch würde man den Hund nur verunsichern.
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