Wann über den Tod von einem Elternteil hinweggekommen?
Mein Vater ist vor wenigen Wochen verstorben und im Moment tausche ich mich öfters mit einer jungen Frau aus, die nur einige Straßen von mir weg wohnt. Sie ist nur ein Jahr älter als ich, also noch Anfang zwanzig und verlor ihre Mutter vor drei Jahren.
Sie erzählte mir, dass man nicht wirklich über den Tod von einem Elternteil hinwegkommen kann, stattdessen tut es irgendwann nicht mehr so weh, wobei ein Schmerz zurückbleibt. Ihrer Meinung nach ist es auch okay, da es eben ein Elternteil ist, den man sehr liebt.
Ich kann mir das ganz gut vorstellen und ich bin froh, dass ich mich mit ihr über meine Trauer austauschen kann. Es ist auch immer etwas komplett anderes, wenn man ein direktes Elternteil verliert. Die Mutter meiner besten Freundin weint noch zehn Jahre nach dem Tod von ihrem Vater
Seid ihr über den Tod von eurer Mutter oder eurem Vater hinweggekommen oder funktioniert das nicht wirklich? .
Ich glaube es kommt eher darauf an, welche Beziehung man zu dieser Person hatte und wie nahe man sich stand. Nur weil es das Elternteil ist, steht man ihm ja nicht automatisch nah wie ich finde. Ich kann das zumindest aus eigener Erfahrung bestätigen. So habe ich persönlich keinen wirklichen Bezug zu meiner Mutter und wenn sie plötzlich versterben würde, wäre mir das offen gesagt so ziemlich egal.
Ich sehe jedoch an meinem Vater, dass es auch anders laufen kann. Seine Mutter ist nämlich gestorben als ich 8 Monate alt war. Mittlerweile bin ich 26 und ich habe das Gefühl, dass er ihren Tod immer noch nicht wirklich verarbeitet hat.
Was ihm jedoch sehr hilft ist, dass ihr Geburtstag (nicht ihr Todestag) jedes Jahr zelebriert wird. Früher sind wir da immer als Familie ins Restaurant gegangen und haben über sie gesprochen. Ich habe ihn dann mit Fragen gelöchert wie seine Mutter so war, was sie so gemacht hat und dergleichen. Ich hatte das Gefühl, dass ihn das ein wenig tröstet und hinweg hilft. denn so ist sie immer noch präsent und vielleicht tut der Verlust dann nicht mehr so weh, weil man so die Erinnerung lebendig halten kann.
Er kommt zum Beispiel nur sehr schwer damit klar, dass mein Großvater seit 20 Jahren eine zweite Ehefrau hat. Diese Frau ist alles andere als angenehm und das ist mein subjektives Empfinden. Sie ist auch schon so taktlos und will dann am Geburtstag meiner verstorbenen Oma dann sich selbst zelebrieren lassen möchte, dabei hat sie da gar nicht Geburtstag. Auch ist sie sehr streitsüchtig und provoziert gerne meinen Vater und dessen Geschwister untereinander. Das macht den Verlust dann noch schlimmer kann ich mir vorstellen.
Meine Eltern leben noch, aber bei mir ist mein Opa gestorben vor ein paar Jahren, was ich auch heute noch als sehr schlimm empfinde, da er mir ein sehr wichtiger Mensch war. Ich kann das also in gewisser Weise auch verstehen.
Meiner Meinung nach darf man sich aber nicht zu stark in diese Trauer flüchten. Wenn man nur noch traurig ist und man sein Leben nicht mehr leben kann, dann hätte dass das verstorbene Familienmitglied auch nicht gewollt. Man kann traurig sein, aber sollte nicht sein Leben davon kontrollieren lassen. Irgendwann muss man ins Leben zurück finden.
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