Stoffwindeln für schnelleres Trockenwerden bei Kindern?

Ich habe mich neulich mit meiner Tante unterhalten. Ihre Tochter, also meine Cousine hat ein 2 1/2 Jahre alten Sohn, der noch keine Anstalten macht auch mal auf die Toilette zu gehen. Meine Tante meinte, dass sie Stoffwindeln nehmen sollte. Das wäre für die Kinder dann unangenehm und die Kinder würden eher auf Windeln verzichten wollen.

Denkt ihr auch, dass die Windeln, die immer besser und trockener werden Schuld daran sind, dass manche Kinder erst mit 4 oder 5 Jahren völlig trocken sind? Meine Tante meinte, dass die Kinder früher, als die Windeln noch nicht so "gut" waren auch eher trocken waren und als die Windeln noch aus Stoff waren, waren sie noch eher trocken.

Ich weiß von meiner Oma, dass meine Mutter schon mit etwas über einem Jahr trocken war und das nur mit Stoffwindeln und meine Geschwister und ich waren mit knapp 2 Jahren trocken und dass mit Billigwindeln, die die Nässe nicht so aufgesaugt haben wie die Windeln heute.

Sollte man auf nicht saugstarke Windeln oder Stoffwindeln zurückgreifen, damit die Kinder früher trocken werden? Warum werden die Kinder heutzutage immer später trocken? Früher war auch kein Zwang dahinter. Die Kinder wollten einfach nicht mit den nassen Windeln herumlaufen.

Ich finde Stoffwindeln nur im Sommer sinnvoll, wenn ich ehrlich bin. Also wenn ich überhaupt welche benutzen würde meine ich. Mein Onkel hat einen Sohn, den er im Sommer sehr schnell trocken bekommen hat. Ich meine, der Junge war damals so 2 Jahre alt oder so.

Der Junge durfte dann damals im Garten herumlaufen mit simplen Schlüpfern, ohne Windeln. Es war eben heiß draußen und er durfte ein wenig herumlaufen und Spaß haben. So wirklich trocken bekommen hatten sie ihn bis dahin nicht. Er wollte sich einfach nicht regelmäßig aufs Töpfchen setzen, sodass die Eltern eben auf die Windel verzichteten und nur Schlüpfer an diesem Tag verwendet haben. Da das ja eh draußen war, bestand die Gefahr nicht, dass er sich mit nassen Hosen auf das Sofa setzt oder die ganze Wohnung schmutzig macht.

Fakt ist, er hat dann einfach in den Schlüpfer gekotet, wobei ihm das dann teilweise die Beine runter lief. Das fand er so dermaßen unangenehm, dass er seitdem trocken war. Er wurde danach natürlich sauber gemacht, das sind schließlich keine Rabeneltern. Aber ich finde diese Methode dennoch sehr effektiv. Durch diese "Lektion" lernt ein Kind das meiner Ansicht nach schneller.

Natürlich ist eine Stoffwindel nicht unbedingt angenehmer, aber ich denke nicht, dass man damit schnellere Ergebnisse bekommt. Früher hat man die Kinder eben lange auf ein Töpfchen gesetzt und die Kinder waren es dann eher gewöhnt dieses zu benutzen und das selber zu erkennen. Da sind die Mütter sicherlich mehr dahinter her gewesen, weil es eben nicht in war sein Kind so lange in der Windel zu haben.

Heute sieht man das lockerer und vor allem hat man erkannt, dass Kinder selber das gar nicht immer so schnell selber verstehen. Stoffwindeln machen eine Menge Arbeit und sehen auch nicht besonders gut aus, lassen auch mal was durch, ich würde das mit dieser Methode nicht versuchen.

Meine Schwiegermutter hatte nur mit Stoffwindeln gewickelt, und ihr Sohn also mein Partner, war erst mit 4 Jahren trocken. Meine Cousine hat auch nur mit Stoffwindeln gewickelt und ihre Tochter war erst mit 3,5 Jahren trocken. Bei meiner Freundin wickelt nur mit Pampers, und dort ist die Tochter mit 1,5 Jahren nun trocken.

Ich denke das kann man nicht verallgemeinern, jedes Kind ist unterschiedlich. Es kommt halt einfach drauf an, wann das Kind selbst merkt, dass es auf die Toilette muss und es hat auch etwas mit Schamgefühl zu tun. Kinder merken es sich auch, wenn sie ständig beschimpft werden weil die Hosen nass sind. Und so waren früher die Methoden, Kind wurde beschimpft wenn es sich in die Hosen gemacht hat, teilweise sogar vorgeführt vor anderen Eltern oder Kindern. Das Kind hat sich dann geschämt und entweder wurde es schlimmer oder es war danach trocken.

Diese Erziehungsmaßnahme finde ich alles andere als toll und auch dieses ständige auf Töpfchen setzen ist erzwungen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Mutter meine kleinste Schwester stundenlang gezwungen hat auf dem Töpfchen zu sitzen, damit sie trocken wird. Was ist das denn für eine Art jemanden etwas beizubringen?

Ich sehe es sehr locker, mein Sohn braucht solange wie er halt braucht. Ich werde ihn nicht Stundenlang zwingen auf dem Töpfchen zu sitzen oder anfangen ihn in Stoffwindeln zu wickeln, damit es ihm unangenehm wird. Was soll das unangenehme überhaupt bringen? Dann weint das Kind halt mehr oder kommt häufiger und sagt das die Hose nass ist, einen direkten Bezug zum trocken werden habe ich nicht verstanden, denn es muss zeitgleich ja die Benutzung der Toilette beigebracht werden.

Aussehen der Stoffwindeln ist mir vollkommen egal und wenn man erst einmal erkannt hat, dass sie in manchen Situationen ganz praktisch sind, wird es dir auch egal sein Ramones. Ich habe welche Zuhause und benutze diese, wenn mein Sohn einen wunden Hintern hat. Denn dann scheuern die Pampers und es wird nur schlimmer, da auch durch die Pampers weniger Luft an den Hintern kommt. Frische Luft sind für einen wunden Hintern wichtiger als diverse Cremes und Salben. So wickel ich ihn dann immer in Stoffwindeln mit einer Einlage, und nach spätestens nach einem Tag ist alles wieder in Ordnung. Natürlich hat man damit dann mehr Wäsche in der Zeit, ist mir aber lieber als ein Kind das vor Schmerzen nur am Weinen und Schreien ist.