Skripte mit Lückentexten für Studenten noch zeitgemäß?

Eine Bekannte von mir studiert Volkswirtschaftslehre im fünften Semester und hat neulich in einer Vorlesung ein Skript mit Lücken ausgeteilt bekommen. Die Lücken sind auch noch mit einem Balken gekennzeichnet. Man muss der Vorlesung folgen und die Lücken dann entsprechend ausfüllen.

Ich finde das ehrlich gesagt sehr kindisch. Im Grunde ist das nur eine Methode die Studenten zum Kommen zu bewegen, obwohl diese die Vorlesung möglicherweise als Überflüssig ansehen, da sie ein Skript bekommen haben.

Hattet ihr an der Uni auch schon Skripte mit Lückentexten? Findet ihr das noch in Ordnung oder ist das eher eine Sache für die Grundschule und nicht für Studenten? Was bringen euch solche Lückentexte, motivieren sie euch gezielt dazu, zu der Vorlesung zu kommen?

Zeitgemäß ist das nicht, aber von Studenten der BWL und VWL halte ich eh nicht besonders viel, weil mir das Studium da oftmals zu leicht vorkommt. Die Freundin meines Cousins hat 5 Jahre BWL studiert und das was die alles lernen und machen musste war echt ein Witz. Also da wundert mich gar nichts mehr.

Wir hatten tatsächlich auch schon mal eine Vorlesung mit Lückentexten. Der Dozent las immer nur die Folien ab, weshalb nach und nach immer weniger Studenten zur Vorlesung kamen. Um dem ein wenig entgegenzuwirken, fing er irgendwann damit an, Lücken in die Folien zu packen.

Diese Methode war gar nicht so uneffektiv. Ich kam unregelmäßig und viele meiner Kommilitonen auch. Das lief dann darauf hinaus, dass mir ein paar Lücken fehlten und mir auch keiner weiterhelfen konnte. Am Ende vermasselte ich mir dadurch die 1 vorm Komma.

Kindisch finde ich es aber nicht, es ist ja eher ein Verzweiflungsakt, um die Studenten zum Kommen zu bewegen. Es ist ja auch mies, wenn man vor einem Hörsaal steht, der den Anmeldungen für den Kurs zufolge voll sein müsste und am Ende 20 statt 200 Leuten kommen.

Andererseits gibt es auch Studenten, bei denen sich Kurse zeitlich schneiden oder die zu dieser Uhrzeit arbeiten müssen und nichts dafür können. Das macht es natürlich auch nicht so fair.

Ich hatte noch niemals einen Lückentext während der Vorlesung ausfüllen müssen, wobei ich mir das aber irgendwie auch gar nicht vorstellen kann, dass das meine Dozenten so machen würden. Irgendwie ist es ja schon ein wenig kindisch, wobei ich die Idee aber auch wieder nicht so schlecht finde, wenn ich ehrlich bin. So ist man ja dazu gezwungen, zuzuhören und darf quasi gar nicht mit den Gedanken abschweifen oder nebenbei etwas anderes machen, da man so die Lücken vielleicht nicht ausfüllen kann.

Natürlich muss man dann auch regelmäßig zu den Vorlesungen erscheinen, da man die Lücken sonst ja auch nicht ausgefüllt bekommt. Somit garantiert man also nicht nur, dass die Studenten regelmäßig zu den Vorlesungen kommen, sondern auch noch, dass sie aufmerksam sind und aufpassen. Ich finde die Idee wirklich gut un halte diese Methode auch für wirklich effektiv.

Andererseits ist es aber auch so, dass es den Dozenten ja auch egal sein kann, ob die Studenten nun zu den Vorlesungen kommen und ob sie dann aufpassen oder nicht. Bei uns ist es zumindest immer so, so dass uns auch nie ein Lückentext ausgeteilt wurde. Den Dozenten war schnuppe, ob wir aufgepasst haben, solange niemand gestört hatte. Diese haben uns quasi nie dazu gezwungen, aufzupassen, sondern es war unsere Sache. Wer aufpassen wollte, der hat es eben getan, und wer keine Lust hatte, der ist nicht gekommen oder hat während der Vorlesung etwas anderes gemacht.