Zu exotischen Haustieren weniger Bezug haben, als zu anderen

vom 27.11.2015, 01:07 Uhr

Eine Bekannte von mir hat zwei Chamäleons, einen Hund und auch zwei Kaninchen. Sie liebt ihre Haustiere sehr. Es fällt aber dennoch auf, dass sie zu dem Hund und zu den Kaninchen eine sehr viel engere Beziehung hat, als zu den beiden Chamäleons. Und das obwohl sie sich diese sehr gewünscht hat.

Das hat man besonders gesehen, als eines der Chamäleons krank geworden ist. Zuvor war auch eines der Kaninchen krank gewesen und meine Bekannte hat viel geweint und sich sehr intensiv um das Kaninchen gekümmert. Bei dem Chamäleon war die Angelegenheit noch sehr viel kritischer, aber meine Bekannte hat keine Träne vergossen und wollte das Tier sogar zur Pflege beim Tierarzt lassen.

Ist es bei euch auch so, dass ihr zu exotischen Haustieren keine so enge Bindung habt, wie zu anderen Haustieren? Liegt das auch einfach daran, dass man mit exotischen Haustieren weniger unternehmen kann und diese nicht knuddeln oder großartig streicheln kann?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich vermute, dass das am Oxytocin liegt, dem Bindungshormon. Beim Menschen wird dieses Hormon ja durch Körperkontakt freigesetzt, um die (emotionale) Bindung zu verstärken. Deswegen ist die Bindung von Eltern zu ihren Kindern, aber auch von Beziehungspartnern untereinander auch besonders groß, weil da eben viel gekuschelt und getröstet wird.

Ich vermute, dass dieses Hormon auch ausgeschüttet wird, wenn man mit seinem Haustier kuschelt und schmust, daher überrascht es mich nicht, dass die Bindung zu "pelzigen" Haustieren intensiver ist als zu anderen, exotischen Tieren.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Eine gute Freundin von mir war Reptilienbesitzerin und hatte drei tolle Hunde Zuhause gehabt, sie musste diese Tiere aber wegen ihrem Studium zurücklassen, wobei ihr der Abschied von ihren Hunden auch schwerer fiel. Auch ich konnte mit ihren Hunden mehr anfangen als mit den Reptilien, auch wenn das ein wenig herzlos klingt, aber ich kann mit Reptilien nicht so viel anfangen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



An exotischen Tieren habe ich nur Vielzitzenmäuse. Zu denen habe ich natürlich keinen so engen Kontakt wie zu meinen Hunden. Aber auch zum Hamster habe ich keinen engen Kontakt. Ist ja auch logisch.

Liegt das auch einfach daran, dass man mit exotischen Haustieren weniger unternehmen kann und diese nicht knuddeln oder großartig streicheln kann?

Nein. Dein Beispiel hat für mich absolut nichts mit exotisch oder nicht zu tun, sondern damit, dass man zu einem Reptil mit dem man im Grunde nichts anfangen kann, eben nicht so einen engen Bezug hat wie zu Kaninchen oder Hunden, mit denen man sehr viel unternimmt. Hätte deine Freundin einen Affen als Haustier, hätte sie zu dem vermutlich eine viel stärkere Bindung als zu den Kaninchen.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die Bindung zu einem kuscheligen Haustier viel größer ist, als zu einem exotischen Haustier. Ich könnte es eben nur so erklären, dass man mit exotischen Haustieren eben nicht so kuscheln kann, man sie eben nicht einfach streicheln und befürsorgen kann, wie ein anderes Haustier. Wie zum Beispiel bei Chamäleons, diese kann man nicht in der Wohnung freilaufen lassen, auf dem Arm nehmen und streicheln und kuscheln und mit ihnen kann man sich eben auch nicht so beschäftigen, wie mit einem anderen Haustier.

Ich denke, dass die Bindung zu einem Haustier eben wächst und größer wird, wenn man mit dem Haustier eben viel machen kann. Kann man aber das Tier eben nur in seinem Terrarium oder Käfig oder desgleichen beobachten, das Terrarium oder den Käfig regelmäßig säubern und das Tier eben regelmäßig füttern und bewässern. Dann kann die Bindung dadurch eben nicht so eng werden, so stelle ich es mir zumindest vor.

Mit einem Kaninchen kann man dann eben ganz andere Sachen machen. Natürlich muss man Kaninchen eben auch füttern und Wasser geben und natürlich muss man auch den Käfig regelmäßig reinigen. Aber mit einem Kaninchen kann man eben auch spielen und kuscheln, man kann es richtig streicheln, es kann in der Wohnung umherlaufen und einem im Endeffekt bespaßen. Es gibt sogar Leinen für Kaninchen, damit man mit den Haustieren spazieren gehen könnte. Und ich denke, dadurch, dass man eben viel mehr mit dem Kaninchen machen, als mit einem Chamäleon, ist die Bindung eben viel größer.

Ich persönlich habe aktuell kein exotisches Haustier, aber wir hatten mal Bartagame. Mein Freund fand sie damals so toll und hat dann diese Tiere von seinem Bruder bekommen, weil er eben einfach keine Zeit mehr für die Tiere hat. Im Endeffekt waren die Tiere schon ganz schön, aber ich hatte eben keinen Bezug zu den Tieren. Sie wurden gefüttert, dann konnte man ihnen dabei zugucken, das Terrarium konnte man gestalten, das hat schon einige Zeit in Anspruch genommen.

Aber im Endeffekt konnte man mit den Tieren nichts Großartiges anfangen. Ich persönlich fand diese Tiere eben langweilig. Ganz im Gegenteil zu meinem dsungarischen Zwerghamster, den ich zu der Zeit besaß. Mit dem konnte man kuscheln, und spielen und desgleichen. Zu meinem Hamster war der Bezug eben viel größer.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich denke auch, dass es normal ist, dass man zu exotischen Haustieren eine weniger tiefe Bindung hat, als zu anderen Haustieren. Ich denke aber, dass man allgemein eine tiefere Bindung zu den Haustieren hat, mit denen man kuscheln und schmusen kann und quasi immer um sich herum hat. Immerhin kenne ich einige Leute, die Fische haben, wobei sie quasi überhaupt keine Bindung zu den Fischen haben. Die Fische haben noch nicht einmal Namen. Dabei denke ich, dass es wirklich schwer ist, eine Bindung zu Fischen aufzubauen, da man ja überhaupt keinen Körperkontakt mit ihnen haben kann.

Ich denke, dass Körperkontakt am wichtigsten ist. Die Bindung zwischen Mensch und Hund ist ja so ziemlich die stärkste zwischen Mensch und Tier. Ein Hund ist jedoch quasi die ganze Zeit in der Nähe des Besitzers, der Besitzer kann den Hund streicheln, mit ihm spielen und bekommt auch die Emotionen des Hundes mit. Bei Katzen und anderen Kleintieren ist das auch so, wenn auch sicherlich nicht so stark, wie beim Hund.

Ich glaube, dass es einem Reptil auch quasi egal ist, wer es umsorgt, solange es überhaupt umsorgt wird. Es macht keine Unterschiede zwischen den Menschen. Das ist ja beim Hund wieder ganz anders. Dieser versucht ja sogar, seinen Besitzer vor anderen Menschen zu verteidigen. Da ist es ja nicht weiter verwunderlich, dass die Bindung da sehr viel stärker ist. Die gegenseitige Kommunikation ist da ja auch sehr viel stärker.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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