Sich ärgern wenn Partner nicht typisch weiblich/männlich ist
Eine Bekannte von mir hat mir neulich erzählt, dass ihr Freund sich offenbar darüber ärgert, dass sie nicht typisch weiblich ist. Wenn Freunde oder Bekannte kommen, dann wird viel geredet und dann fällt eben auch auf, dass die meisten Frauen typisch weiblich sind. So erzählt ein guter Freund immer davon, dass seine Freundin Soaps und GNTM schaut und das er ihr Schmuck oder irgendwelche Kleidungsstücke und Handtaschen schenkt, die sie mag.
Ihr Freund versucht dann auch zu erzählen, dass meine Bekannte gerne Shoppen geht oder auch gerne Schmuck mag, aber das stimmt nicht und meine Bekannte widerspricht ihm daher auch direkt. Das ärgert ihren Freund dann aber, weil er nicht zugeben will, dass sie sich gar nicht für Kleidung und Mode interessiert und lieber Computerspiele spielt.
Ärgert es euch auch, wenn euer Partner nicht typisch männlich oder weiblich ist und ihr daher manchmal nicht mit anderen mitreden könnt, die über typische Eigenschaften ihrer Partner erzählen? Oder findet ihr das eher gut? Wie würdet ihr euch verhalten, wenn euer Partner es offenbar schlecht findet, dass ihr keine klischeehafte Frau seid?
Naja, wenn er solche Frauen mag, was findet er dann an ihr? Dann hätte er sich vielleicht eher nach anderen Frauen umsehen sollen. Sie hat ihm da ja sicherlich zu Anfang der Beziehung nichts vorgemacht und sich erst später als nicht klischeehafte Frau herausgestellt.
Ich denke, hier geht es aber eher darum, dass ihm alles peinlich wäre, was nicht ins Muster passt. Reden alle über Fußball, würde er auch über sich lügen, dass er Fußball mag. Reden alle über ihre coolen, Computerspiele liebenden Frauen, wäre ihm eine klischeehafte Frau peinlich. Er will einfach nicht anders sein.
Das ist ganz schön erbärmlich. Also wenn das häufiger auftritt und sich sein mangelndes Selbstwertgefühl auch an anderen Ecken so bemerkbar macht, fände ich ihn nicht mehr länger interessant und attraktiv.
Ich wäre extrem sauer, wenn mein Mann nun plötzlich enttäuscht wäre, dass ich keine typische Frau bin. Zum einen bin ich selber sehr glücklich damit und zum anderen passen wir da eben auch gut zusammen. Eine typische Frau würde an ihm verzweifeln. Demzufolge ist das aber auch sehr unwahrscheinlich, dass er plötzlich so denkt.
Ebenso bin ich glücklich damit, wie mein Mann ist. Er ist nun nicht typisch männlich. Er ist gar nichts typisch, sondern sehr speziell und manche mögen ihn deshalb nicht. Allen voran einige aus meiner Familie. Aber das ist mir egal. Ich kenne und schätze seine Qualitäten und bin stolz darauf, ihn an meiner Seite zu haben. Es ist nicht notwendig, dass er wie alle anderen Männer ist, so dass ich in Gesprächsrunden nicht auffalle.
Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, wieso er dann überhaupt mit Ihr zusammen ist? Er wusste doch letzten Endes früher oder später ohnehin, um welche Art weibliche Person es sich bei seiner Partnerin handelt. Sie ist so, wie sie ist und das ändert nichts daran, dass ihr Geschlecht weiblich ist. Ich kann daher seine Problematik nicht verstehen! Sowas ärgert mich zudem auch wirklich vehement, wenn ich Dir das ehrlich sagen darf. Geht wahrscheinlich aber vielen Frauen so!
Wenn sie nicht gerne shoppen geht, dann ist das so. Ich denke, dass es auch falsch ist zu glauben, dass Frauen sehr gerne shoppen gehen. Ich tue es auch nicht. Es langweilt mich zu sehr und ich will nur schnell weg sein. Deswegen finde ich alleine zu glauben und zu lügen, dass die Frau shoppen geht oder gerne, wenn dem nicht so ist, einfach nur Scheiße.
Ich kenne eine Beziehung, wo eine Frau lieber lockere Mode trägt. Sie ist aber auch verdammt groß und hat dadurch auch Probleme, eher weibliche Bekleidung zu finden. Sie muss durch ihre Größe, schon die Schuhgröße ist heftig an der 50er Marke, immer in der Männerabteilung ihre Jeanshosen kaufen. Ihrem Freund macht das überhaupt nichts aus, weil der Charakter für ihn wichtig ist.
Wer seine Freundin liebt, der liebt entweder alles oder gar nichts. Ich liebe doch einen Menschen nach dem Charakter und nicht nach typischen weiblichen Normen. Zumal, wer entscheidet eigentlich, was weiblich ist und was nicht? Finde das schon echt heftig und dem würde ich die Leviten früher oder später lesen, wenn er mit dem Gelüge nicht aufhört.
Ich sehe das so wie Bienenkönigin und sehe in dem Typen ein armes kleines Würstchen, wenn der schon so charakterschwach ist und immer alles "Mainstream" sein muss: die Freundin, wahrscheinlich auch der Musikgeschmack, die Einrichtung, das Auto etc. Das ist echt traurig, dass man nicht dazu stehen kann, was man selbst mag, auch wenn man damit gegen den Strom schwimmt.
Mein Freund ist da glücklicherweise nicht so. Er sieht in mir eine "Anti-Mainstream-Frau" und meinte, ich sei so untypisch weiblich. So habe ich beispielsweise nur die nötigsten Schuhe im Schrank. Ich habe keinen typisch weiblichen Tick und sammle keine Schuhe, Handtaschen, Parfums oder Kosmetik. Ich interessiere mich auch nicht für Mode oder Accessoires.
Mir ist nur wichtig, dass Sachen funktional und praktisch für den Alltag sind. Auf Schönheit überall lege ich keinen Wert. So bringt mir das beispielsweise nichts, wenn Schuhe oder ein Smartphone zwar hübsch aussehen, aber im Alltag total unnütz sind. Auch zocke ich ab und zu ganz gerne.
Ich denke, dass es heute nicht mehr unbedingt die typische Frau oder den typischen Mann gibt. Wenn man dann einen Partner möchte, der das Klischee bedient, finde ich das ziemlich albern und auch sehr kurz gedacht. Mein Mann ist da zum Glück nicht so festgelegt und findet es auch ganz gut, dass ich noch andere Themen habe als Schminke. Ich bin sicherlich keine Tussi und das weiß er zu schätzen.
Generell finde ich auch, dass man dann nicht lügen sollte und der Person dann Eigenschaften zusprechen sollte, die man nicht hat. Man muss sich dann eben einen Partner suchen, der besser dem Bild entspricht, von dem was man möchte. In so einem Fall passt es dann einfach nicht. Wobei ich es schade finde, wenn man so denkt.
Ich kann über dieses Thema kaum hinweg sehen, weil es mich so dermaßen von ärgert. Zumal ich mich frage, was der Freund bitte für ein Problem hat. Er weiß doch ganz klar, mit wem er zusammen ist und wusste es sicher nicht erst seit gestern. Auf einmal, weil er von anderen Jungs hört, wie den ihre Freundinnen sind stört es ihn, dass seine nicht so klassisch "weiblich" ist.
Zumal man immer noch sagen muss, was ist typisch weiblich und typisch männlich? Shoppen ist weiblich? Ui, gut das ich da nicht zugehöre und mein Ex oder wieder Freund da eher die Kategorie übertrumpft. Wenn es nach ihm geht, dann sitze ich sieben Stunden im Laden und warte bis er alles gefunden hat, was der einkaufen wollte. Ätzend!
Meine Freunde auch im Freundeskreis lieben mich für meine Art. So sagen sie es wirklich. Sie sagen immer, dass es geil wäre, vom Charakter endlich mal eine Frau zu haben, die unkonventionell ist, locker drauf, jeden Spruch locker kontern kann, nicht alles auf die Goldwaage legt, auch mal sexistisch sein kann. Eben einfach eine "Art" Kumpel in weiblicher Silhouette.
Mein Freund der findet das im Übrigen genau so gut. Ich bin im Einkaufsladen zum Shoppen nach nicht einmal 15 Minuten raus und habe ein schickes Outfit. Er darf gerne länger brauchen, aber ich eben nicht. Hab da keine Lust drauf, mich stressen die Verkäuferinnen, die vielen Leute usw. Bin da eine flinke Biene.
Ich finde das noch immer sehr anmaßend und am meisten regt das Lügen mich auf, auch wenn ich nicht die betroffene Frau bin. Ich würde mich jedoch auf die Dauer trennen, wenn der damit nicht aufhört, weil er seine Freundin so nehmen soll, wie sie ist.
Was ist denn das für ein Partner, der einfach Lügen über seine Freundin verbreitet, weil er sich dafür schämt, wie sie wirklich ist? So einen Mann finde ich wirklich eklig. Scheinbar hat er ein riesiges Problem mit seinem Selbstbewusstsein, wenn er sich einfach nicht traut, vor seinen Freunden zuzugeben, wie seine Freundin wirklich ist.
Wenn er Angst hat, von seinen Freunden ausgelacht zu werden und deshalb nicht zur Freundin stehen kann und stattdessen lieber Lügen verbreitet, finde ich das wirklich heftig und das würde ich mir als Freundin nicht so gefallen lassen. Mich würde das nicht nur enorm ärgern, sondern natürlich auch total verletzen, wenn mein Freund öffentlich nicht wirklich zu meinen Eigenschaften stehen könnte.
Scheinbar wünscht sich der Partner ja aber auch eine typisch weibliche Freundin, da er sonst doch voller stolz erzählen würde, dass sie eben nicht typisch weiblich ist. In dem Fall hat er doch ein gewaltiges Problem mit den Eigenschaften seiner Freundin, wenn er versucht, ihr andere Eigenschaften zu unterstellen. Ich frage mich ernsthaft, weshalb er denn noch mit ihr zusammen ist, wenn ihm so vieles an ihr nicht gefällt, dass er deshalb schon unter Freunden lügen muss.
Bevor man sich wirklich darüber ärgern muss, dass der Partner nicht genauso ist, wie man sich ihn wünschen würde, sollte man doch akzeptieren können, dass man nicht zueinander passt. Anstatt sich das ganze Leben ärgern zu müssen und zu lügen, sollte man doch lieber akzeptieren, dass man nicht zueinander passt und sich einen anderen Partner suchen. So kann das auf Dauer doch nicht funktionieren, wenn man selbst zu seinen Freunden nicht ehrlich sein kann, was den Partner betrifft.
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