Wie sehr habt ihr mit Schlafmangel gekämpft nach der Geburt?
Ich bekomme voraussichtlich im nächsten Monat mein Baby. Nun macht man sich vorher ja schon einige Gedanken, wie es so werden wird und was man alles vielleicht vorher schon beachten kann. Nun hört man ja immer wieder, dass man verdammt wenig Schlaf bekommen wird.
An sich ist das natürlich eine Sache, die man weiß und gerade wenn man stillt, stellt man sich auch darauf ein keine Nacht durchschlafen zu können. Mich würde aber mal interessieren, wie schlimm es bei euch wirklich war. Wie wenig konntet ihr schlafen? Was habt ihr gemacht, als ihr nur so wenig Schlaf bekommen habt?
Das kommt doch auch auf das Kind an und was die Hebamme sagt. Bei meiner dreijährigen Nichte beispielsweise war das damals so, dass sie theoretisch schon durchgeschlafen hätte, aber die Hebamme hatte angeordnet, dass das Kind alle paar Stunden zum Stillen geweckt werden soll.
Es ist eben auch davon abhängig, ob das Baby auch regelmäßig so viel zunimmt wie es soll. Wenn es sein Gewicht hält oder sogar leicht abnimmt - was in dem Alter schon gefährlich werden kann - dann muss es eben häufiger gefüttert werden und dass da der Schlaf zu kurz kommt, sollte logisch sein.
Ich musste zwar alle 2-3 Stunden aufstehen, aber so richtig darunter gelitten habe ich eigentlich nicht und war tagsüber meistens trotzdem recht fit. Damals war ich noch mit dem Vater von meinem Sohn zusammen und er hat den Kleinen immer recht bereitwillig übernommen, wenn er nach dem Stillen mal längere Zeit nicht mehr einschlafen wollte. Zu zweit geht das also ganz gut.
Ich hatte mit einigen anderen Müttern damals auch immer so die Diskussion, ob die Stillhormone irgendwie dazu beitragen, dass man den Schlafmangel besser verkraftet. Es haben nämliche mehrere von uns, auch ich, die Beobachtungen gemacht, dass es viel schlimmer geworden ist, nachdem man abgestillt hatte und die Kinder immer noch nicht durchgeschlafen haben.
Ich habe zwei Kinder. Beide sind schlechte Schläfer (gewesen). Kind eins ist heute fünf Jahre alt. Mit dem Durchschlafen hat er erst angefangen, als er bereits drei Jahre alt gewesen ist. Unser zwei Jahre alter Sohn schläft erst seit September halbwegs durch. Da war er schon 2,5 Jahre alt.
Die ersten Monate waren bei beiden Kindern sehr anstrengend und hart. Beide Kinder kamen nachts teilweise alle 1-2 Stunden. Meine Mutter hat mir oft gesagt, dass ich endlich aufhören solle zu stillen, aber das wollte ich nicht. Sie meinte immer, dass meine Kinder besser schlafen würden, wenn sie die Flasche bekommen würden. Als meine Kinder sich mit etwas über einem Jahr selbst abstillten und nachts die Flasche bekamen, machte das übrigens keinen Unterschied.
Bei meinem ersten Kind legte ich mich immer noch mit auf die Couch, wenn er schlief. Geschlafen habe ich aber meist nicht. Ich war damals ein Mensch, der der Meinung war, 30 Minuten Schlaf würden auch nichts mehr bringen, da ich ja eh schon hundemüde war und dann eventuell noch müder wäre.
Bei meinem zweiten Kind war es anders. Wenn ich mal die Möglichkeit hatte, mich mit hinzulegen, dann tat ich es auch. Egal, ob es nur 15 oder 30 Minuten waren. Es kam aber selten dazu, weil mein Großer wach war, wenn der Kleine schlief. Er beendete den Mittagsschlaf schon mit knapp 1,5 Jahren.
Anfangs war ich nachts beim Stillen noch durchgehend wach. Ich hatte immer Angst, mein Kind würde aus meinen Armen auf den Boden fallen oder unter die Bettdecke rutschen. Allerdings konnte ich mich irgendwann nicht mehr wach halten und schlief dabei ein. Als ich bemerkte, dass das nicht schlimm war und nichts passierte, schlief ich beim Stillen einfach weiter. Wenn meine Kinder fertig waren, wurde ich wach, legte das Kind weg und schlief dann auch weiter.
Gekämpft habe ich sehr oft und, eben durch die Kinder, auch jahrelang gegen den Schlafmangel. Erst jetzt nach fünf Jahren kann ich wenigsten vier von sieben Nächten durchschlafen. Ab und an steht nämlich immer mal ein Kind am Bett, weil es etwas trinken möchte oder sich an uns kuscheln will.
Ich bin bis heute aber erstaunt darüber, mit wie wenig Schlaf ein Mensch doch über einen längeren Zeitraum auskommen kann.
Ich habe sehr unter dem Schlafmangel gelitten, vor allem da ich mit meinem Sohn die ersten Wochen komplett alleine war und das stillen nicht geklappt hat, weswegen ich abgepumpt habe. Mein Rhythmus sah dann immer so aus, Kind alle 2 Stunden Hunger, Milch pumpen hat 30 Minuten gedauert (auch alle 2h) und das füttern dann nochmals 30 Minuten. In den restlichen 60 Minuten "Pause" dazwischen habe ich alles andere erledigt wie schlafen, essen, duschen. Bereits nach einer Woche war ich so erledigt, dass ich das essen und duschen auf einmal täglich reduziert habe und die restliche Zeit nur zum schlafen verwendet habe.
Was ich gemacht habe? Ich bin ziemlich früh umgestiegen und habe meinem Sohn als Abendfläschchen Pulvermilch gegeben da Stillkinder mehr Mahlzeiten fordern als Flaschenkinder. Und siehe da, er hat direkt 3 Stunden durchgehalten was für mich bedeutet hat jede Nacht einmal weniger aufstehen. Tagsüber bekam er Muttermilch, nur eben das Abendfläschchen war Pulvermilch damit ich ein wenig mehr schlaf bekommen habe. Eine echte Ersparnis wäre nur der komplette Umstieg auf Pulvermilch gewesen bei mir, was für mich aber keine Option dargestellt hat da ich meinem Kind unbedingt Muttermilch zukommen lassen wollte, wenn auch nicht im vollen Umfang. Für mich war es die ideale Lösung.
Auch jetzt da sich mein Sohn selbst abgestillt hat, aber noch nicht durch schläft, es ist absolut nicht schlimmer geworden. Ich finde nicht das es etwas mit den Stillhormonen etc. zu tun hat, sondern einfach damit wie man sich selbst fühlt und gehen lässt. Jemand der mehr jammert wie schlimm alles ist, steckt den Schlafmangel schlechter weg als jemand der das positiv sieht.
Mit einem Partner ist es bedeutend einfacher, so kann man sich die Nachtschichten aufteilen. Das eine mal steht einer auf, beim nächsten mal der andere - das klappt gut wenn nicht an der Brust gestillt wird. Möchtest du das machen, dann bleibt dir nichts anderes übrig als auch die Nächte jedes mal aufstehen zu müssen. Alternativ könnte man für die Nacht auch Milch abpumpen um nicht immer selbst aus dem Bett zu müssen, gerade wenn die Tage schon anstrengend waren.
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