Angst vor der kommenden Trauerfeier
Ich kann gar nicht schlafen und ich habe schon sehr starke Kopfschmerzen vom Weinen: Mein Vater ist vor wenigen Tagen gestorben und die Trauerfeier ist in wenigen Tagen, ich habe Angst vor der Beisetzung und vor allem, was an diesem Tag passieren könnte. Wenn ich das Grab von meinem Vater sehe, dann wird mir bestimmt ganz schlecht vor Kummer.
Die Begegnung mit den anderen Trauergästen macht mir auch eine sehr große Sorge, denn jeder wird mir sein Beileid ausdrücken und ich weiß genau, dass ich die ganze Zeit weinen werde. Das kenne ich auch von der Beerdigung von meinem Großvater. Außerdem möchte ich nicht unhöflich wirken, wenn ich Kaffee und Kuchen nach der Trauerfeier möglicherweise ablehne.
Der Gedanke an diese Trauerfeier löst in mir einen puren Stress aus, ich habe Magenkrämpfe und Schmerzen. Am liebsten würde ich alleine zum Grab meines Vaters gehen und mich für immer Zuhause verschanzen. Ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen kann. Wer weiß Rat?
Ich kenne das durchaus auch, wenn auch nicht ganz so schlimm. An deiner Stelle würde ich dennoch hingehen, weil es glaube ich sehr wichtig für deine Trauerarbeit ist. Dass du da aber Probleme mit hast und auch eine extreme Angst hast ist klar. Immerhin ist es der Tag, an dem du dann leider auch ganz loslassen musst.
Vielleicht kannst du dir einen Freund mitnehmen, der dir eine Stütze ist. Ansonsten ist es normal, dass du extrem viel weinen wirst, auch zusammenbrechen wirst vor dem Grab und eventuell danach auch nichts essen und trinken kannst, das wird dir auch keiner Übel nehmen. Du solltest dir deswegen keine Gedanken machen. Es wird irgendwann alles wieder gut, auch wenn es sich momentan nicht so anfühlt. Wichtig ist das du deiner Mama eine kleine Stütze bist und du dich auch bei den Trauergästen fallen lässt, wenn es sein muss. Es ist sicherlich auch nicht schlimm, wenn dir jemand anderes eine Stütze ist, das ist nun mal so. Jeder ist traurig und die Familie kann damit nun mal am schlechtesten umgehen.
Ich habe bei Trauerfeiern auch schon einige fremde Leute im Arm gehabt, die sonst zusammengebrochen wären. Beispielsweise waren es Freunde vom Verstorbenen, die man ja sonst nicht so kennt. Man ist sich da einfach in der Trauer ein bisschen näher. Deswegen würde ich mir keine Gedanken machen.
Ich kann deine Angst schon verstehen. Denn so eine Trauerfeier und Beerdigung ist ja schon irgendwie endgültig, sodass man gezwungen ist loszulassen. So kann man wenigstens versuchen sich einzureden, dass der Verstorbene nur verreist ist und irgendwann wieder kommt und dass er gar nicht gestorben ist. Aber auf der Trauerfeier kann man sich schlecht selbst belügen. Da weiß man dann, wenn man den Verstorbenen sieht, dass es vorbei ist und dass die Person nie wieder kommen wird, was einen schon ziemlich fertig machen kann.
Ich würde aber dennoch dahin gehen. Als mein Großonkel vor einigen Jahren gestorben ist, hat mir die Teilnahme an seiner Beerdigung sehr geholfen. Als ich den Toten in dem offenen Sarg sah, fiel es mir viel leichter loszulassen und seinen Tod zu akzeptieren. Ich begriff, dass er schon lange weg war, denn dem Leichnam fehlte genau das, was meinen Großonkel ausgezeichnet hatte. Der Körper ist nur eine leere Hülle, die Seele - sofern es sie gibt - ist weg. Das half mir wie gesagt sehr.
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