Sportarten nur deshalb anfangen, um Kontakte zu knüpfen?

Wenn jemand in eine andere Stadt zieht und da kaum Leute kennt, rät man ihm oft dazu, sich in irgendwelchen Vereinen anzumelden oder irgendwelche Sportarten auszuüben, um neue Leute kennen zu lernen. Auch dann, wenn jemand nur wenige soziale Kontakte hat, aber schon länger in einer Stadt wohnt, kann das natürlich hilfreich sein. In Vereinen kommt man ja zwangsläufig mit anderen Menschen in Kontakt und kann so auch leichter Freunde finden.

Habt ihr persönlich aber schon einmal mit irgendeiner Sportart nur deshalb angefangen, um neue Leute kennen zu lernen? Hattet ihr überhaupt Interesse an der Sportart an sich? Habt ihr euch wieder abgemeldet, nachdem ihr Freunde gefunden habt oder übt ihr diese Sportart vielleicht sogar noch immer aus?

Ich finde auch, dass ein Sportverein die erste Anlaufstelle ist, wenn man neue Kontakte sucht. Am besten ist es -glaube ich-, wenn man nicht in eine schon vorhandene Gruppe geht, wie Fußball oder Volleyballgruppe, sondern in einen Kurs, wie Zumba, Gymnastik, Tennis usw. Natürlich ist es was anderes, wenn man sehr begeistert für einen bestimmten Gruppensport ist, aber wenn man gerade erst anfängt und sich nur anmeldet wegen der Kontakte, könnte es schwer sein, in eine schon eingeschworende Gemeinschaft rein zu kommen.

Man kann ja auch anders Leute kennenlernen, beispielsweise beim Studium, an der Arbeit und so weiter. Man muss ja nicht unbedingt in Vereine gehen. Selber habe ich nicht extra einen Sportverein aufgesucht, wobei es bei uns viele Gruppen gibt, aber ich habe da schlichtweg keine Lust drauf. An sich ist es natürlich nicht schlecht, wenn man sich etwas sucht, was einen interessiert und was man in der Gruppe ausführen kann.

Ich kenne durchaus Leute, die über Sportarten versuchen neue Kontakte zu knüpfen. Für mich wäre das aber definitiv nichts. Ich mache nicht gerne Sport und würde mir lieber über andere Freizeitbeschäftigungen neue Freunde suchen. Meistens gehe ich das aber auch ganz anders ran. Ich lerne die Leute lieber in der Uni kennen und entscheide dann mit neuen Freunden gemeinsam, was unternommen werden kann.

Nicht alle Gruppen sind nämlich aufgeschlossen. Eine Bekannte von mir hat sich nach dem Umzug einem Sportverein für Leichtathletik angeschlossen und wurde dort nicht besonders gut aufgenommen. Man sah sie eher als Konkurrentin und sie fand keine neuen Freunde. Sowas kann auch schief gehen.

Ich persönlich habe noch nie über das Anfangen einer Sportart versucht, mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen. Das ist zwar durchaus passiert und teilweise sind daraus auch Freundschaften entstanden, jedoch war dies nicht der Grund, weshalb ich diese Sportart überhaupt erst ergriffen habe. Das ist meiner Meinung nach auch der falsche Weg, da man eine Sportart danach auswählen sollte, ob sie einem auch auf langfristige Sicht hin Spaß macht.

Neue Kontakte, Bekanntschaft und sogar Freundschaften ergeben sich in den meisten Sportarten ja dann ganz natürlich. Jedenfalls dann, wenn es sich bei der entsprechenden Sportart nicht gerade um eine handelt, bei deren Ausübung man alleine ist und eigentlich kaum mit anderen Menschen in Kontakt kommt.

Gleichzeitig muss ich auch ganz ehrlich sagen, dass nicht jeder Sportverein, beziehungsweise die zugrunde liegende Sportart, auch dazu geeignet ist, um Freunde zu finden und neue Kontakte zu knüpfen, wenn man vorrangig dieses Ziel hat. Denn gerade bei Mannschaftssportarten ist es in vielen Fällen so, dass die Mannschaft schon von Kindheitstagen an zusammen ist. Dementsprechend schwer hat man es als Außenstehender, dort noch Anschluss zu finden.

Große Unterschiede ergeben sich dabei auch, ob man in einer ländlichen Gegend oder in der Stadt wohnt. In einer ländlichen Gegend ist es meiner Erfahrung nach schwieriger, als Neuling in einem Sportverein akzeptiert zu werden. In der Stadt ist es verhältnismäßig einfacher, da dort eine ganz andere, also höhere, Fluktuationsrate herrscht.