Heißt Studium wirklich gleich Karriere machen wollen?
Ich studiere und bin nun bald mit dem Studium fertig. Ich höre immer wieder jetzt kannst du ja bald Karriere machen von anderen und auch von vielen Studenten aus verschiedenen Fachrichtungen weiß ich, dass sie unbedingt Karriere machen wollen.
Ich persönlich möchte später einfach eine Arbeit die mir gefällt und bei der ich genug verdiene um nicht jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen und auch ohne Bedenken in Urlaub fahren und ähnliches kann. Aber Karriere habe ich eigentlich nicht vor später einmal zu machen. Nun stoße ich mit dieser Einstellung bei vielen auf Unverständnis und werde oft gefragt warum ich überhaupt studiere.
Im Endeffekt muss ich auch sagen studiere ich nicht wirklich gerne. Ich habe auch kein Problem damit, später eine Arbeit zu machen, für welche man nicht hätte studieren müssen. Wenn sich mein Studium im Endeffekt nicht gelohnt hat, finde ich dies auch nicht weiter schlimm.
Nun würde mich interessieren wie ihr das seht. Findet ihr ein Student sollte auch Karriere machen wollen soweit es möglich ist oder findet ihr auch, dass dies auch als Student nicht unbedingt als wichtig erachtet werden muss.
Ob ich finde das jeder Student auch Karriere machen sollte, sei mal dahin gestellt, denn rein von der praktischen Seite kann nicht jeder Studierte Karriere machen. Soviele Karriere-Positionen gibt es in der Wirtschaft einfach nicht, als das das funktionieren würde.
Ich habe auch studiert und mir war ebenfalls schon immer klar, dass ich nicht zwingend irgendwann x-Mitarbeiter unter mir haben muß oder ein Unternehmen leiten muß oder etwas in die Richtung, aber das heißt noch lange nicht, das ich am unteren Ende der Gehaltskette als einfache Sachbearbeiterin stehen bleiben muss. (Das soll nicht abwertend sein, jeder hat seine eigene Definition davon, mit was er beruflich glücklich ist.)
Meine jetzige Stelle hätte ich ohne mein Studium nicht bekommen. Auch mein Gehalt wäre ohne Studium nur sehr schwer oder in ferner Zukunft für mich erreichbar gewesen. Ich trage durchaus Verantwortung in meinem Job, aber eben für das was ich mache, das darf durchaus noch ein wenig mehr werden, mein Titel darf auch ruhig noch 1-2 Stufen nach oben gehen und damit natürlich auch das Gehalt steigen. Aber ich habe kein bestimmtes Ziel und ich schufte mich auch nicht zu Tode, denn Freizeit ist für mich ebenfalls sehr wichtig.
Als klassische Karriere bezeichne ich das definitiv nicht und ich kenne einige die ebenfalls studiert haben und keine typische Karriere machen möchten, sondern eher den Punkt erreichen möchten, nicht jeden Cent umdrehen zu müssen, sich durchaus mal etwas gönnen zu können und deswegen studiert haben.
Karriere machen ist ja irgendwie ein dehnbarer Begriff. Was bei dem einen dauerhafte Arbeit und Verzicht auf Familie heißen, kann bei dem anderen auch einfach nur einen sicheren und gut bezahlten Job heißen. Ich denke nicht, dass man heute unbedingt studiert um den Firmensitz anzustreben. Das ist sicherlich nicht der Fall. Für viele ist das einfach auch Überbrückung, weil sie nichts finden oder nicht wissen, was sie machen wollen.
Heutzutage studieren ja viele Menschen und so kann man nicht automatisch davon ausgehen, dass man Karriere machen wird, auch einfach weil mehr Studenten auf dem Markt sind. Früher war es eben so, dass man studiert hat und dann war man in der Gesellschaft etwas und hat auch immer genug Geld gehabt. Heute ist das ja nicht mehr so. Deswegen haben aber auch einige ein verzerrtes Bild eines Studenten.
Ich denke, dass man es sich nicht unbedingt aussuchen kann, ob man nach dem Studium nun Karriere macht oder nicht. Ich denke, dass da nicht nur gute Noten und ein guter Abschluss notwendig sind, sondern auch eine große Portion Glück und am besten auch noch Beziehungen. Ob man Karriere macht oder nicht, kann man ja aber meistens nicht selbst entscheiden. Man muss eben schauen, wo man angenommen wird und welche Stellen man so bekommt. Von daher kann natürlich nicht jeder Karriere machen, der es möchte.
"Karriere machen" ist für mich aber auch ein sehr dehnbarer Begriff. Viele bezeichnen es ja schon als Karriere machen, wenn jemand studiert, viele Bezeichnen das Promovieren damit und viele erst eine extrem gut bezahlte Arbeit. Und natürlich möchte man als Student natürlich mit wenig Aufwand Karriere machen und viel Geld verdienen, wobei es letztendlich nicht in der eigenen Hand liegt, was man so bekommt. Nicht einmal ein Doktortitel ist ja eine Garantie für einen guten Job.
Ich denke aber nicht, dass jeder Student nun unbedingt die große Karriere hinlegen will. Viele studieren ja auch, weil sie nicht wissen, was sie sonst machen sollen oder weil sie vielleicht keinen passenden Ausbildungsplatz finden. Viele Studenten haben ja auch keine Lust, noch den Master dran zu hängen, da sie einfach so schnell wie möglich Geld nach dem Studium verdienen wollen. Ihnen ist die Karriere vielleicht auch nicht so wichtig. Allerdings kann man das ja auch absolut nicht pauschalisieren.
Kann man überhaupt verallgemeinernd sagen, was es bedeutet, Karriere zu machen? Da dürfte es viele verschiedene Definitionen geben, die nicht unbedingt miteinander übereinstimmen müssen. Insofern kann man die Frage kaum pauschal beantworten. Für mich hat die Entscheidung noch ein Studium anzufangen aber nichts damit zu tun gehabt, dass ich unbedingt Karriere machen wollte. Zumal dies auch möglich gewesen wäre, wenn ich kein Studium angefangen hätte, da beispielsweise der Weg in die Selbständigkeit ohnehin schon geebnet gewesen wäre.
Das Studium habe ich angefangen, weil ich nicht für den Rest meines Lebens eine harte körperliche Arbeit ausüben wollte sondern, bei Bedarf, auch die Möglichkeit zu haben, eher im theoretischen Bereich der Branche zu arbeiten. Dies ist ohne ein Studium kaum möglich, weswegen ich dieses gemacht habe. Eine Bilderbuchkarriere oder etwas dergleichen wollte ich damit jedoch nicht einschlagen und habe ich auch nicht gemacht. Einen Gehaltsvorteil hat mir der Studium im Übrigen auch nicht gebracht.
Es gibt ja genügend Menschen die ein Studium anfangen, weil sie sich dafür interessieren und ihre Kenntnisse des Fachs eben so entsprechend vertiefen können. Zudem möchte sie in einem Beruf arbeiten, der nur über ein abgeschlossenen Studium zugänglich ist. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht gleich, dass diese Leute nachher auch am obersten Ende der Karriereleiter dieser Branche stehen wollen. Zudem kann man auch auf ein höheres Gehalt bedacht sein ohne gleich eine möglichst tolle Karriere machen zu wollen.
Deshalb muss man da, zumindest meiner Meinung nach, durchaus unterscheiden. Es gibt sehr viele verschiedene Gründe für ein Studium und es ist mehr als legitim, wenn diese nichts mit dem absoluten Wunsch oder Streben nach einer Karriere zu tun haben. Deswegen ist ein Studium nicht mehr oder weniger wert. Darüber hinaus gibt es immerhin auch genügend Fälle, in denen ein abgeschlossenes Studium bei Hinaufklettern der Karriereleiter absolut gar nichts gebracht hat.
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