Welche Strafe für ermogeltes Schulfrei angemessen?
In Niedersachsen gab es wegen dem schlechten Wetter schneefrei, wie ich in einem anderen Thread schon schrieb. Eine Person hat sich jedoch durch eine gefälschte Email auch schulfrei ermogelt. Dabei wurde im Namen des Schuldirektors an alle Schüler eine Email geschickt mit der Information, dass witterungsbedingt keine Schule stattfinden würde, sodass etwa zwei Drittel der 700 Gymnasiasten nicht zur Schule erschienen ist.
Ihnen kam die Nachricht einfach plausibel vor, weil das in mehreren Schulen Niedersachsens schneefrei gab. Klick. Es stellte sich aber schnell heraus, dass die Email nicht wirklich vom Direktor stammte, Die Polizei wurde informiert und den Urhebern droht ein Schulverweis.
In dem Forum, das ich gelesen habe, wurde dann diskutiert ob diese Strafe nicht ein wenig zu hart wäre. Es wurde dann stattdessen vorgeschlagen, diese Schüler - sofern es welche waren - eher zu fördern und vielleicht sogar ein Stipendium in Informatik zu verleihen, dass sie studieren gehen können. Als Strafe einiger User reichte es vollkommen aus, dem Hausmeister einige Wochen bei der Arbeit zu helfen. Ein Schulverweis erschien vielen zu extrem.
Wie seht ihr das? Welche Strafe haltet ihr für ein ermogeltes schulfrei angemessen? Würdet ihr da als Direktor auch direkt mit Schulverweis drohen?
Ich würde das nicht so eng sehen. Klar, die betreffenden Schüler haben da etwas falsch gemacht, aber wer kann das denn nicht verstehen? Gerade, wenn einige Schulen frei hatten und man selber dann hin muss, dann nervt das doch für die Schüler sehr. Zumal ich auch finde, dass man das eigentliche Talent schon fördern kann, denn jeder kann das sicherlich nicht.
Die Förderung kann man ja auch an eine Strafe koppeln. Beispielsweise bekommen sie Hilfe um ein Stipendium zu bekommen, müssen dafür aber dem Hausmeister helfen und ansonsten kann man ja auch eine harte Strafe geben, wenn keine Einsicht vorhanden ist, aber ich denke, dass man dann den Schülern nur schadet und irgendwo kann man es ja auch nachvollziehen, wenn man mal ehrlich ist.
Der Direktor sollte sich mal an seine eigene Schulzeit erinnern und sich ganz ehrlich eingestehen, ob er nicht selbst bei diesem erzwungenen „Schulfrei“ dabei gewesen wäre, wenn er die Idee gehabt hätte, so clever in irgendeiner Weise zu handeln. Würde er einen Schulverweis durchsetzen, wäre es für mich eine sadistische Strafe, und man kann diese nicht im Zusammenhang mit dem Vergehen sehen. Dieses erzwungene „Schulfrei“ sollte man mit einem innerlichen Lächeln quittieren.
Wenn er nun mit einem Schulverweis droht, muss er schon ziemlich verbissen sein. Natürlich müssen die Verursacher bestraft werden, aber angemessen. Was heutzutage als angemessen gilt, da habe ich keine Ahnung. Aber könnte es vielleicht gehen, wenn der oder die Schüler, die das angezettelt haben, in einer längeren Ausführung schreiben, was sie dazu bewogen hat, warum das falsch war, wie sie es genau gemacht haben und warum sie nun wissen, dass es falsch war, so zu handeln. Ferner sollte eine öffentliche Entschuldigung angebracht sein, dass sie anderern Schülern (die gerne zur Schule gehen) unfreiwillig keinen Unterricht hatten.
Eine Förderung mit einem Stipendium für ein Informatikstudium finde ich nun sicher nicht angebracht, sondern ich denke schon, dass eine Strafe für dieses Verhalten sein muss. Ob es direkt ein Schulverweise sein muss, darüber kann man sicher streiten, aber ich denke, dass es nicht ganz so eine harte Strafe sein sollte. Allerdings ist es schon ein ziemliches Ding, was sich die Verursacher dieser E-Mail da geleistet haben und sie müssen schon merken, dass das eine Strafe zur Folge hat.
Dieser Schüler hat ganz offensichtlich Gedanken in eine Richtung, die nicht auch noch belohnt gehört. Meiner Meinung nach hat er eher Glück, dass ein Schulverweis die schlimmste Strafe ist, die ihm da droht. Man stelle sich an der Stelle mal vor, es wäre aufgrund dieser gefälschten Email zu irgendwelchen schwerwiegenden Konsequenzen für einen der Schüler gekommen. Dann würde das niemand mehr einfach als harmlosen Spaß eines Jugendlichen empfinden. Abgesehen davon sollte man sich mal überlegen, dass das Verhalten des Schülers schon den Straftatbestand des Identitätsdiebstahls erfüllen kann.
Das alles bedeutet nicht, dass es sich dabei gleich um den Start einer kriminellen Karriere handelt. Aber man sollte es auch als das sehen, was es letztendlich vermutlich ist: Eine Straftat und zwar eben die des Identitätsdiebstahls. Dass das nicht ohne Konsequenzen bleiben darf, sollte ebenso klar sein. Es würde meiner Meinung nach das absolut falsche Zeichen setzen, wenn der Schüler komplett straffrei bleiben und dafür sogar ein Stipendium bekommen würde. Es gibt genügend ehrliche Schüler, die auf ein Stipendium angewiesen sein können und nicht so einen Blödsinn gebaut haben.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2385mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?