Darunter leiden, keinen Partner an seiner Seite zu haben?

Ich habe noch nie darunter gelitten, Single zu sein, als ich keinen Partner an meiner Seite hatte. Ich kam ganz gut allein zurecht und auch wenn ich mir einen Partner gewünscht hatte, war es nun nicht so, dass ich deshalb keine Freude mehr am Leben hatte. Immerhin gab es ja auch noch genügend andere Sachen, mit denen ich mich beschäftigen und denen ich mich widmen konnte.

Allerdings habe ich es schon oft mitbekommen, dass manche Leute richtig darunter leiden, wenn sie keinen Partner an ihrer Seite haben, vor allem dann, wenn sie schon mehrere Jahre allein sind oder noch nie einen Partner hatten. Sie fühlen sich allein und ungeliebt und vor allem dann, wenn sie allein wohnen und ihre Freunde alle schon verheiratet sind und Kinder haben, wird dieses Gefühl noch verstärkt.

Mit der Zeit sinkt bei vielen auch das Selbstbewusstsein und sie verlieren die Hoffnung, überhaupt noch einen Partner zu finden. Hab ihr schon einmal richtig darunter gelitten, Single zu sein und keinen Partner zu haben? Kennt ihr solche Leute?

Ich finde es echt traurig, wenn manche Menschen sich nur über den Partner als "Prestigeobjekt" definieren und sich dann automatisch minderwertiger fühlen, nur weil sie Single sind. Ich gebe zu, dass mir ohne Partner auch etwas fehlt, aber deswegen werde ich doch nicht deprimiert oder fühle mich minderwertiger. Solchen Menschen empfehle ich eine Therapie, normal ist das meiner Ansicht nach nicht.

Ich selbst habe auch noch nicht darunter leiden müssen, gerade keinen Partner zu haben oder eben Single zu sein. Das liegt wiederum auch nicht daran, dass ich etwa noch nie über einen längeren Zeitraum hinweg ohne eine Beziehung war. Sondern viel mehr liegt es daran, dass ich mit mir selbst auch genug anfangen kann und mir nicht langweilig wird. Das Fehlen einer Beziehung gibt mir nämlich nicht das Gefühl, als dass mir allgemein im Leben etwas fehlen würde oder ich nicht vollkommen wäre oder etwas in diese Richtung.

Natürlich ist es schön, wenn man einen festen Partner hat und in einer Beziehung ist. Das macht viele Dinge eben einfacher und leichter, andere aber auch schwieriger und komplizierter. Man kann sich aber auch durchaus als Single wohlfühlen, zumindest meiner Erfahrung nach und wie ich es für mich selbst festgestellt habe.

Es kommt definitiv zum größten Teil auf die eigene Persönlichkeit an, ob man sich als Single wohlfühlt oder die ganze Zeit daran denkt, dass es doch viel besser wäre, sich jetzt in einer festen Partnerschaft zu befinden. Diese Menschen können oftmals mit sich selbst nicht viel anfangen und sind mit ihrer eigenen Persönlichkeit nicht wirklich zufrieden, sodass sie sich Bestätigung aus einer Beziehung holen müssen oder sich erst dann vollständig fühlen, wenn sie eben nicht mehr alleine sind.

Wobei ich jetzt auch gar nicht sagen würde, dass man als Single alleine ist. Natürlich hat man die Intimität einer Beziehung nicht, aber der Mensch kann auch gut mal für einen gewissen Zeitraum ohne eine solche Intimität auskommen. Meiner Meinung nach stellt es eher ein Problem, oftmals auch psychischer Natur, dar, wenn man dazu eben nicht in der Lage ist. Umso schwieriger ist das alles natürlich dann, wenn beispielsweise der komplette Freundeskreis nur aus glücklichen Pärchen besteht.

Ich denke, dass ein Partner nur eine gute Ergänzung des eigenen Lebens sein sollte, aber kein Lebensmittelpunkt. Es kann irgendwo nicht sein, dass manche Menschen ihr ganzes Leben nur nach einem Partner ausrichten. Natürlich freue ich mich auch in meiner Beziehung glücklich zu sein, aber die Wahrscheinlichkeit den einen Menschen für einen zu finden ist doch sehr gering und wenn man Single ist, muss man eben damit leben und darf sich nicht verkriechen.