Ex-Partnern wegen verschwendeter Lebenszeit böse sein
Bei mir ist es so, dass ich auf dem Weg zum richtigen Partner doch auch einige Frösche geküsst habe, wenn man das so sagen will. Das lag bei mir daran, dass ich erst spät kapiert habe, dass man Männer nicht ändern kann. Bis zu der Erkenntnis waren einige Beziehungen vergangen.
Es gab Beziehungen, da habe ich mich halt in jemanden verliebt, der meinem Typ entsprach und habe gedacht, dass die Unterschiede schon nicht so wichtig sind. Sind sie halt doch. Da bin ich aber dem anderen nicht böse, denn im Prinzip war es meine Schuld, dass ich mich an diejenigen rangemacht hatte, obwohl ich wusste, dass man charakterlich nicht so passt.
Aber es gibt auch Fälle, da ist mir halt jemand nachgelaufen und verspricht dann, er würde diese oder jene negative Eigenschaft ändern, was natürlich nicht passiert ist. Und dann darauf zu warten und zu hoffen, dass der sich ändert, war im Prinzip verschwendete Zeit. Daher hege ich auch ein wenig einen Groll gegen diejenigen, die mich mit solchen Versprechungen dazu gebracht hatten, mich auf eine Beziehung einzulassen.
Seid ihr euren Ex-Partnern böse, weil ihr mit Ihnen Zeit vergeudet habt? Denn man hätte in der gleichen Zeit ja auch nach dem Richtigen suchen können oder sich zumindest nicht so über den einen ärgern müssen. Oder seht ihr das nicht so?
Ich denke, man soll seinen Ex-Partnern auf keinen Fall böse sein. Schließlich kann man selbst entscheiden, ob man die Person so liebt wie man sie kennengelernt hat oder nicht. Wenn es wirklich von Anfang an so schlimm wäre, würde man ja keine Beziehung eingehen. Somit genießt man aller Wahrscheinlichkeit nach trotzdem zumindest einen Teil der Beziehung und ich denke, wenn man den überwiegenden Teil glücklich war, ist es keine verschwendete Lebenszeit.
Warum sollte ich meinen ehemaligen Partnern böse sein oder die Zeit mit ihnen als verschwendet ansehen? Sie waren doch damals für eine gewisse Zeit genau der richtige Mensch an meiner Seite. Wir hatten wundervolle Zeiten und unvergessliche Erlebnisse, die ich absolut nicht missen möchte.
Selbst meine wirklich schmerzhafte Beziehung, die mir bis heute einen Stalker eingebracht hat, möchte ich nicht ungeschehen machen. Schön wäre es, wenn er den Absprung gefunden hätte und es wirklich zu Ende wäre. Aber bei allem Stress waren es eben auch außergewöhnliche Jahre.
Ich bin niemandem wegen verschwendeter Lebenszeit böse, wobei ich keine Lebenszeit als verschwendet ansehe. Schließlich ist es doch so, dass jede Beziehung und jeder (potentielle) Partner einen doch gewissermaßen im Charakter geprägt und verändert hat. Wenn ich nicht diese ganzen "Frösche" geküsst hätte wie du es nennst, dann wäre ich niemals der Mensch geworden, zu dem mein Partner so wunderbar und perfekt passt.
@Olly: Du hast schon recht, denn jede Beziehung hat ihre Spuren hinterlassen und hat einen beeinflusst. Wenn nicht die ein oder andere Beziehung schief gegangen wäre, dann hätte ich vielleicht nicht gelernt, auf bestimmte Dinge zu achten, auf die es wirklich ankommt. Aber manche Beziehungen haben einen vielleicht auch negativ geprägt oder waren eben so, dass man hinterher eher denkt, dass dies einem besser erspart geblieben wäre.
Ich bin meinem Ex wegen der verschwendeten Lebenszeit nicht böse, ganz im Gegenteil für mich war es eben eine Erfahrung, die ich gemacht habe und durch ihn habe ich ja auch meinen Mann kennengelernt, weswegen ich ihm eigentlich sogar dankbar sein müsste. Ich denke, dass man auch niemanden böse sein kann, weil man es einfach versuchen muss miteinander.
Man weiß ja auch nicht welche Beziehung etwas wird und welche eben nicht und deswegen kann man dann im Nachgang auch keinen sauer sein, mit dem man mal zusammen war. Weswegen ich ein bisschen böse bin ist, weil er mich eben auch mies behandelt hat, aber das hatte eben einfach nicht gepasst von beiden Seiten aus.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, ob ich meine vergangenen Beziehungen nun als verschwendete Lebenszeit ansehen soll oder nicht. Im Nachhinein ärgere ich mich nämlich schon sehr darüber, dass ich ganze drei Jahre mit meinem Ex-Freund zusammen geblieben bin, obwohl die Beziehung im Nachhinein wirklich furchtbar war. Dieser hatte mir dabei auch immer wieder versprochen, sich zu ändern, wobei ich ihm auch immer geglaubt hatte. Dennoch hatte sich im Endeffekt doch nie etwas geändert.
Einerseits bin ich schon sauer, dass es so gelaufen ist, anderseits kann ich meinem Ex dafür ja aber keinen Vorwurf machen, auch wenn die Fehler ganz eindeutig bei ihm lagen. Trotzdem hatte ich ja jederzeit die Möglichkeit gehabt, die Beziehung zu beenden, habe sie aber nur nicht genutzt. Das ist dann ja meine eigene Schuld und wenn ich nicht die rosarote Brille auf gehabt hätte, dann hätte ich sicherlich auch sofort erkannt, dass es sich nur um leere Versprechen von ihm handelte.
Andererseits bin ich aber doch unendlich froh darüber, dass alles so gelaufen ist, wie es eben lief. Wenn eben alles anders gelaufen wäre, dann hätte ich vielleicht niemals meinen jetzigen Freund kennen gelernt und wäre niemals so glücklich. Ich denke daher, dass es schon alles so passt, wie es war, zumal ich jetzt so glücklich bin. Von daher mache ich mir da auch keine Gedanken über verschwendete Lebenszeit. Immerhin ist es ja auch wieder nicht so, dass es nur schlechte Momente in der Beziehung gab. Natürlich gab es auch tolle Zeiten und schöne Momente und dass jetzt alles mit meinem jetzigen Freund nur noch schöner ist, ist doch positiv.
Ich kann diese Sichtweise nachvollziehen, wenn man aus der eigenen Sicht eine wunderschöne Beziehung gelebt hat, der Partner aber monate- oder jahrelang fremd gegangen ist. Wenn man das nicht weiß und er einen so geschickt belügt, dass man es gar nicht wissen konnte, konnte man auch keine Entscheidung gegen ihn fällen.
Wenn einem jemand leere Versprechungen macht oder schlechte Eigenschaften hat, die man jahrelang versucht zu ändern, dann hätte man während der ganzen Zeit selber die Reißleine ziehen können. Mit offenen Augen hätte man immer sehen können, dass das in die falsche Richtung läuft. Daher wäre ich in solchen Situationen eher sauer auf mich, dass ich dem so viel Zeit gewidmet habe.
Es kommt wohl immer auf die jeweilige Beziehung an, anhand welcher man das im Einzelfall beurteilen sollte. Generell würde ich aber eher sagen, dass man in der Regel nicht dazu gezwungen wird, mit einer Person eine Beziehung einzugehen. Und auch dann, wenn man mit falschen Versprechungen geködert wird, ist dies immer noch zu einem gewissen Teil auch die eigene Schuld. Immerhin sollte man eine Beziehung nicht aufgrund irgendwelcher möglicher Versprechungen eingehen, sondern weil es so oder so passt. Zumindest meiner Meinung nach.
Natürlich kann es aber auch sein, dass man jahrelang von seinem Partner belogen und betrogen wurde, ohne dies mitzubekommen. Wenn man dies dann irgendwann erfährt und die Beziehung deswegen in die Brüche geht, ist eine gewisse Wut auf den entsprechenden Partner durchaus nachvollziehbar. Man kann dann auch das nicht ganz unberechtigte Gefühl haben, dass man einen Teil seiner Lebenszeit an diesen verschwendet hat.
Gleichzeitig muss ich dann aber auch sagen, dass es während dieser Zeit offensichtlich kein Problem war, weil man von irgendwelchen Lügen scheinbar nichts gewusst hat. Offensichtlich war die Beziehung also doch so weit in Ordnung, dass man sie auch nicht beenden wollte. Insofern sehe ich es dann auch eher wieder so, dass man doch eine scheinbar recht schöne und angenehme Zeit zusammen hatte und sehr fraglich ist, ob die Lebenszeit in dieser Zeit dann auch wirklich verschwendet gewesen war.
Letztendlich ist jede Person selbst dafür verantwortlich, was sie mit ihrer Lebenszeit anfängt und ob sie diese auch wirklich voll ausschöpft. Es gibt viel zu viele Menschen, die das nicht wirklich machen und viele geben dann eben auch dem Partner die Schuld, obwohl sie selbst auch eine großen Anteil daran haben, manchmal sogar einen größeren als der Partner, an den man seine Lebenszeit vermeintlich verschwendet hat.
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