Job kündigen ohne neue Arbeit zu haben?
Ich sehe gerade eine Serie, die ich vorher noch nicht kannte. Die Protagonistin sitzt am Esstisch mit ihrer Familie, wobei im Laufe des Gesprächs klar wird, dass sie einen neuen Job sucht und den alten gekündigt hat. Was sie für einen Job sucht, weiß sie selbst noch nicht so richtig.
Als Reaktion darauf bekommt sie von ihrer Familie gesagt, dass es doch "unnormal" sei erst zu kündigen und dann einen Job zu suchen. Ihrer Meinung nach müsste man bereits einen Alternativjob haben bevor man überhaupt kündigen kann, damit man quasi nahtlos in den neuen Beruf übergehen kann.
Besonders fies fand ich, dass dann ein männlicher Verwandter ihr wegen ihrem Verhalten eine Therapie empfohlen hat, was ich schon heftig finde. Ich meine, sie ist erwachsen, sie kann doch machen was sie will und wenn sie damit auf die Nase fallen sollte, lernt sie eben draus für die Zukunft.
Wie ist das bei euch? Findet ihr es "normal", wenn man erst seinen Job kündigt und dann eine neue Arbeit sucht? Würdet ihr das auch so machen? Oder käme es für euch nie in Frage euren Job zu kündigen ohne eine neue Arbeit als Alternative zu haben?
Das ist eine schwierige Frage. Es kommt sicher immer auf die Umstände drauf an. Wenn ich den Job kündige und nichts in der Hinterhand habe, dann stehe ich womöglich ohne Geld da. Die Arbeitsagentur sperrt im Falle einer selbständigen Kündigung das Arbeitslosengeld. Es sei denn, es liegen bestimmte Gründe vor. Zudem muss man sich überlegen, was man in den Lebenslauf schreibt.
Wenn ich allerdings einen Partner habe, der gut verdient und mich unterstützt, dann sehe ich da keine Probleme. Genauso wenn ich selber Rücklagen habe, mit der ich die Zeit überbrücken könnte. Ich persönlich könnte und würde jedoch nicht einfach kündigen. Ich wäre dann komplett mittellos.
Ich hatte so einen Fall schon im Bekanntenkreis, dass eine entfernte Bekannte den Job gekündigt hat, weil sie der Ansicht war, dass sie dann leichter einen Job finden kann, wenn sie sofort anfangen kann und nicht erst noch einen Job kündigen muss. Gegenargumenten gegenüber war sie auch nicht gerade aufgeschlossen, aber ich habe mir dann auch gedacht, dass sie erwachsen ist und selber wissen muss, was sie tut.
Es hat nicht so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt hat, aber so lernt man eben auch etwas. Ich würde es nicht so machen, dass ich einen Job kündige, ohne zu wissen, was danach kommt. Sicher kann man Glück haben und dann direkt einen guten Job bekommen, aber das muss doch nicht sein. So bin ich auch der Meinung, dass man einen Job erst dann kündigen sollte, wenn man eine neue Arbeit hat.
Ich denke, dass es auf die Umstände ankommt, ob man das machen kann oder nicht. Ich meine, wenn man dann einen Partner hat, der einen finanziell ein bisschen auffängt, dann kann man das machen oder auch wenn man vorher schon Geld zurückgelegt hat, aber sonst ist es ja eine Frage, was man sich leisten kann.
Immerhin bekommt man dann kein Arbeitslosengeld und muss eben sehen, ob man sich das eigentlich leisten kann. Als Alleinstehende kann man das sicherlich nicht so machen. Wobei ich durchaus auch finde, dass es Gründe geben kann, die so eine Kündigung auch rechtfertigen.
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