Mutter stillt auch Kind ihrer Freundin
Gerade bin ich über diesen Bericht gestolpert. Darin wird von einer jungen Mutter erzählt, die ein Foto von sich postete, wie sie ihren Sohn und seinen Spielkameraden stillt. Das Foto hat wohl heftige Diskussionen ausgelöst.
Zum einen sind die Jungs wohl schon recht groß. Definitiv über die sechs Monate hinaus, die üblicherweise gestillt wird. Zum anderen sind eben nicht beide Jungs ihre Kinder. Die Mutter des zweiten Jungen ist eine Freundin, die mit im Haus wohnt. Während diese arbeiten geht, kümmert sich die andere um beide Kinder. Und so werden eben auch beide von ihr gestillt.
Ich kann den Aufschrei nicht ganz verstehen. Klar ist es ein ungewohnter Anblick, aber es ist einfach eine stillende Mutter. So weit ich weiß, ist es nicht gesundheitsgefährdend. Man kann Muttermilch sogar online bestellen. Da ist es doch viel besser, wenn das Kind gleich an der Quelle trinkt. Naja, das Kind ist groß genug für gewöhliche Nahrung, aber meist wird Muttermilch als natürlichste und gesündeste Nahrung für Kinder angesehen.
Alles andere, was gegen diese Methode spricht, sind doch nur Moralvorstellungen, oder?! Aber die Kinder sehen doch in den Brüsten noch keine Geschlechtsmerkmale. Sie werden dadurch nicht "versaut". Egal, ob die Brüste nun zu ihrer Mutter gehören oder nicht.
Oder haben Frauen vielleicht ein Problem damit, dass eine Mutter diese intime Aufgabe einer anderen Frau überlässt? Früher war das in höheren Kreisen absolut üblich, diese Aufgabe einer Amme zu überlassen. Man nahm an, dass die Frauen so schneller wieder schwanger werden würden. Die Ammen genossen hohes Ansehen in den Familien.
Was sagt ihr zu der Entscheidung der zwei Mütter? Hättet ihr in der Situation auch so entschieden? Oder könnt ihr die Kritik nachvollziehen?
Ich denke nicht, dass man das in dem Alter noch so machen muss. Man kann ja auch durchaus die eigene Milch abpumpen und sie den Kindern dann später in einem Fläschen geben. Wichtig ist es in dem Alter nicht mehr, dass das Kind dabei auch tatsächlich an der Brust ist. Zumal es schon ein befremdliches Bild ist, wenn die Freundin das eigene Kind mitstillt.
Ich würde das sicherlich nicht wollen, auch weil man ja in der Regel Freundinnen nicht fragt, was sie so für Krankheiten haben und auch nicht jeder beispielsweise über eine HIV Infektion informieren möchte, wenn es sonst keine Rolle spielt und nicht immer weiß man auch sofort davon. Solche Sachen sind ja durchaus so übertragbar, wie ein paar andere, wenn auch wenige Krankheiten.
Natürlich ist es auch nicht für jeden angenehm, wenn das Kind dann fremd gestillt wird, aber das muss ja jeder selber entscheiden. Es ist eben auch ein sehr intimer Moment, der die Bindung zum Kind stärkt und das würde ich nicht bei einer Fremden geschehen lassen wollen, wobei ich auch nicht vor habe ewig zu stillen. Die Kinder auf dem Bild finde ich beispielsweise schon zu groß zum Stillen und wenn es so gar nicht sein muss, verstehe ich auch nicht, warum dass dann die Freundin machen soll.
Ich habe diesen Beitrag im TV gesehen und war regelrecht schockiert. Zunächst einmal finde ich, dass man nicht einfach andere Kinder stillen sollte. Sie mag vielleicht die beste Freundin sein, aber ich finde das einfach nicht richtig! Hinzu kommt in diesem Fall das Alter. Es steht zwar nicht irgendwo geschrieben, wann das Stillalter vorbei ist, aber mal im Ernst, was soll das?
Ich werfe Müttern vor, dass sie ihre Kinder nur weiter an sich binden wollen und abhängig von der Muttermilch machen. Es gibt ein sechsjähriges Mädchen, was noch an der Brust nuckelt und das mitten in der Öffentlichkeit. Wehe sie kriegt die Brust nicht, dann dreht die vollkommen ab. Manchmal wirkt das so, als wenn Mütter mit dem größer werden ihrer einstigen Babys nicht zurecht kommen und das Stillen sie in die Baby-Zeit versetzt lassen. Ich kann das nicht nachvollziehen.
Ich habe mal einen Bericht gesehen, wo sich zwei Frauen auch so nahe gestanden haben, dass sie jeweils die Kinder der Freundin betreut und am Anfang auch mitgestillt haben. Da haben die Frauen dann gesagt, dass ihr enges Verhältnis zueinander und zu den Kindern den Vorteil hätte, dass im Falle des Verlusts der richtigen Mutter quasi eine Art "Ersatz" schon da wäre, weil die Kinder ja zu der Freundin der Mutter eine mütterliche enge emotionale Bindung hätten.
Ich finde diese Argumentation durchaus logisch und finde es sinnvoller, wenn das Kind im Falle des Todes der Eltern eben zu engen Bezugspersonen kommt und nicht zu wildfremden Menschen, die die Eltern zwar kannten, aber die das Kind noch nie gesehen haben und nicht wissen wie es tickt und was es braucht.
Dennoch finde ich eine zu enge Bindung schon merkwürdig und ungewohnt eben. Denn wenn sich zwei Frauen zu gut verstehen, könnte man ihnen glatt eine sexuelle lesbische Beziehung unterstellen und ob das einem (potentiellen) Ehemann gefällt, bleibt fraglich.
Mich erinnert das auch an eine Art Amme, wenn man ein anderes Kind als das eigene auch stillt. Dagegen ist ja auch nichts zu sagen, aber merkwürdig finde ich es auf alle Fälle. Gerade dann, wenn das Kind schon ein Alter hat, in dem das Stillen nicht mehr nötig ist, dann denke ich schon, dass man damit aufhören sollte und es zumindest nicht noch ins Internet stellen sollte, was man so macht. Für mich ist das Stillen eine Sache, die man nicht noch öffentlich anderen mitteilen muss.
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