Mutter kocht und Kinder essen nicht, was tun?

vom 06.01.2016, 06:55 Uhr

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, weil ich über das Verhalten der Kinder meiner Freundin grenzenlos erschrocken bin, aber auch über meine Freundin. Sie kocht täglich frisch und das obwohl sie Wechselschichten schieben muss und auch des Öfteren einfach nur kaputt ist. Gar nicht so einfach mit Kindern, das sehe ich immer wieder.

Sie fragt immer, was die Kinder im jugendlichen Alter essen wollen und meist kommt keine Antwort. Dann kocht sie einfach irgendetwas, backt oder brät etwas. Natürlich all das, was die Kinder im Normalfall immer wollten, sich gewünscht haben und gegessen haben. Die erste Zeit kamen dann immer so Antworten wie "Ih, dass esse ich nicht mehr" und mehr. Also immer so nach dem Motto, heute schmeckt es mir nicht, aber die andere Woche will ich es haben.

Seit geraumer Zeit wird es einfach nicht mehr gegessen und stehen gelassen. Meine Freundin schmeißt teilweise hochwertiges Essen im Wert von bis zu 30 Euro weg! Sei es die Grauppensuppe, der Steak Teller usw. Lieber hätten die Kiddies dann einen Döner usw. Wenn Mama aber gar nicht kocht und Fertigfrass hinstellt, dann drehen sie vollkommen durch!

Jetzt mal meine Frage an Euch. Wie würde ihr denn mit einem derartig verschwenderischen Verhalten umgehen? Was soll die Mama machen, damit sie nicht das Essen wegschmeißen muss, aber auch frisch kocht und am Ende kein Theater daheim hat? Da muss es doch etwas geben, was sie machen kann?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wie alt sind denn die Kinder? Also als ich im Teenageralter war, aber noch nicht kochen konnte, war es so, dass mein Vater mir die Aufgabe erteilt hatte, mir zu überlegen was man kochen könnte bis er von der Arbeit kam. Ich musste dann immer die Vorräte überprüfen und dann eben schauen, was man daraus machen könnte und wenn er da war, wurde gekocht.

Als ich dann älter wurde, so 14 oder 15, musste ich selbst kochen, dass das Essen fertig ist, wenn die Eltern von der Arbeit nach Hause kamen. Also angestellt habe ich mich nie, wenn es ums Essen ging, auch wenn mir nicht alles gefallen hat, was meine Eltern mir vorgesetzt haben. Pellkartoffeln beispielsweise habe ich immer gehasst, habe es aber trotzdem gegessen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Die beiden Sprösslinge sind 16 und 18 Jahre. Also eigentlich ein Alter, wo ich denken sollte, dass sie kochen können. Sie können auch Kochen ala Maggifix, aber das schmeckt ja nur von Mama, wenn es z.B Rouladen sind und wenn sie das machen, schmeckt es angeblich nicht.

Ich muss sagen, dass das Essen meiner Freundin wirklich sehr lecker ist und ich bin pingelig, weil ich ungern wo anders esse, um niemanden vor dem Kopf stoßen zu müssen, wenn es mal nicht schmeckt. Es gibt da normalereweise auch keine Maggifixe, aber Rouladen und Bratengerichte, da werden die genutzt, weil sie keine Alternative bisher findet ohne Alkohol zu braten, da sie den nicht mag.

Ich bin da immer total schockiert. Das geile ist ja, wenn das Essen dann weggeworfen ist kommt so nach zwei bis drei Tagen der Spruch, bohr Mama heute könnte ich aber deine Steaks essen und meine Freundin sagt dann, ach und vor zwei Tagen durfte ich die wegschmeißen?

Die hat einmal Silvestester Steaks im Wert von 50,- Euro gekauft, weil die Kiddies oder Jugendlichen Kinder es gerne essen wollten. Mit speck umantelten Böhnchen und einem leckeren Salat. Am Ende war fast alles für den Müll, wenn ich nicht gesagt hätte, dass ich es mitnehme, ehe sie es wegwirft.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Gerade im Teenageralter ist es für viele recht schwer mit dem Kochen, weil sich einfach der Geschmack total ändert und man durch die Hormone auch durchaus Dinge anders wahrnimmt. Bei mir war es beispielsweise so, dass ich oft den Geruch von Verbrannten in der Nase hatte oder mir bestimmte Gewürze den Geschmack versaut haben.

16 und 18 finde ich dann aber schon ein bisschen zu alt dafür keine Meinung zum Thema Essen zu haben. Natürlich begeistert man sich in dem Alter für Fastfood wie Döner und so weiter, das ist einfach die Zeit dafür, aber man kann dann auch durchaus selber kochen. Als Mutter würde ich verlangen, dass man das zusammen kocht oder die Kinder selber kochen, wenn das nicht schmeckt, was man selber kocht.

Man kann ja auch darüber reden und muss ja auch gar nicht für eine Woche vor planen, sondern fragt einfach jeden Tag, auf was die Kinder Bock haben, wobei es auch nicht immer ein Gericht sein muss, sondern auch der Vorschlag kommen kann, was man als Zutat mag. Wenn man in dem Alter noch für die Kinder kocht, muss man vor allem Geduld und Nerven haben. Wobei ich auch finde, dass sie in dem Alter ruhig auch mal selber etwas machen können oder man zusammen kochen kann. So klein sind die ja nicht mehr und andere Kinder wohnen da vielleicht auch schon alleine.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Also für das Alter finde ich so ein Verhalten inakzeptabel. Wenn ich mich in dem Alter so aufgeführt hätte, hätte mein Vater sicherlich mit der Faust auf den Tisch gehauen und ein autoritäres Machtwort gesprochen. Danach hätte ich es nicht mehr gewagt, in dieser Hinsicht "rumzuzicken". Kann es sein, dass deine Freundin einfach zu "weich" ist und keine Autoritätsperson für die Kinder ist?

Versteh mich nicht falsch, ich finde es gut, wenn man mit Kindern in diesem Alter auch freundschaftlich kommunizieren kann und mit ihnen über alles spricht und sie zu nichts zwingen möchte. Aber manchmal ist es besser, Grenzen aufzuzeigen und Konsequenzen folgen zu lassen, wenn diese Grenzen überschritten werden.

Schließlich wird hier regelmäßig viel Geld in Form von Essen weggeworfen, das würde ich mir nicht lange gefallen lassen. Oder ist sie praktisch Millionärin, sodass Steaks im Wert von 50€ für eine einzige Mahlzeit für sie Peanuts sind?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn das Peanuts wären, dann wäre sie wohl froh. Die Verdient in etwa etwas über 1,5 kg pro Monat. Also nicht die Welt. Dazu kommt dann noch Kindergeld, weil der Vater ja auch kein Unterhalt usw. zahlt. Aber das sind ja andere Storys.

Sie ist schon sehr weich und hat durch ihre harte Arbeit wenig Zeit für die Kinder. Sie haben sich sozusagen selber erzogen und entsprechend auch anerzogen. Es gab immer strikte Regeln, die sie auch eingehalten haben, weil wenn Mama durchdreht, dann richtig. Doch solange sie "nur" droht, dass sie ihr Essen bald selber verdienen können, juckt es die Kiddies nicht im geringsten.

Auf der anderen Seite will sie mit derartiger Aufmerksamkeit offensichtlich den Kinder die fehlende Zeit geben, damit man mal gemeinsam isst, es den Kindern schmeckt und sie etwas Gutes davon haben, das Mama viel arbeitet. So sehe ich das mittlerweile, aber verstehen kann ich sie trotzdem nicht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Kätzchen14 hat geschrieben:Sie ist schon sehr weich und hat durch ihre harte Arbeit wenig Zeit für die Kinder. Sie haben sich sozusagen selber erzogen und entsprechend auch anerzogen.

Auf mich wirkt es eher, als hätte sie wegen der fehlenden Zeit ein total schlechtes Gewissen und wäre deswegen zu "weich". Damit tut sie aber den Kindern nichts Gutes.

Ich finde gerade wenn die Mutter inkonsequent ist in dieser Hinsicht, kann man schlecht Tipps geben, von wegen die Kinder beispielsweise in den Kochprozess integrieren oder sie auch mal komplett alleine machen zu lassen. Die Kinder haben einfach keinen Respekt vor ihr und das wird sich erst ändern, wenn sie konsequent durchgreift.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist sicher nicht einfach, hier etwas zu raten, weil man die genauen Umstände einfach nicht kennt. Aber so geht es natürlich nicht, wie es hier beschrieben wurde. Gerade darum, weil die Kinder ja schon so alt sind und locker selber etwas kochen könnten, dann würde ich in so einem Moment, wenn das gute Essen verschmäht wird, einfach sagen, dass sie sich dann doch etwas selber kochen sollten.

Vielleicht lernen die Kinder daraus, dass sie doch zumindest mal äußern können, was sie essen möchten, wenn die Mutter schon so gut ist, das dann auch zuzubereiten. Ich finde das Verhalten der Kinder hier auch reichlich zickig, aber die Mutter vielleicht auch zu weich, dass sie das mit sich machen lässt. Vielleicht hilft ja auch ein Einschnitt beim Taschengeld, wenn gutes und nicht eben preiswertes Essen entsorgt werden muss.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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