Ab welchen Kindesalter ist ein Babysitter in Ordnung?

vom 09.01.2016, 12:29 Uhr

Ich bin mit meinem Mann auf Wohnungssuche. Es gibt da so eine regionale Internetseite bei uns, bei denen man auch Stellenangebote einsehen kann und eben auch Wohnungsanzeigen. Da habe ich dann neulich eine Anzeige gesehen, dass ein Babysitter gesucht wird für ein Kind, was nur wenige Monate alt ist.

Ich würde das nicht machen. Im Sommer werden die Großeltern unseres Kleinen für ein paar Stunden auf ihn aufpassen, weil wir dann Freunde besuchen werden, aber da sind wir auch nur 5 Minuten entfernt von ihm und wissen ja auch, dass da der Kleine in guten Händen ist. Das ist denke ich auch etwas anderes als wenn das dann ein Wildfremder macht.

Ab wann findet ihr es in Ordnung einen Babysitter zu nehmen? Würdet ihr das bei einem kleinen Baby schon machen, wenn ihr mal irgendwo hingehen müsst oder würdet ihr das nicht machen, weil ihr euch ja nicht sicher sein könnt, das die Person auch gut zu dem Kind ist?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Also ein Babysitter in dem Alter finde ich auch total übertrieben, gerade wenn es kein Blutsverwandter ist. Ich meine, dann kann von mir aus der Onkel oder die Tante des Kindes aufpassen, vielleicht eine ältere Cousine oder die Großeltern, aber Fremde würde ich niemals an mein Kind lassen. Mir wäre die Gefahr zu groß, dass das Kind eine zu große Bindung zu dem Fremden aufbaut. Ich finde, Bezugspersonen sollten nur blutsverwandt sein, aber vielleicht bin ich da auch zu altmodisch.

Ich habe auch schon Anzeigen gelesen, da hatte eine Frau Zwillinge bekommen und hat eine Haushaltshilfe gesucht. Sie hat aber betont, dass die fremde Person nur im Haushalt helfen soll und überhaupt gar nichts mit den Babys zu tun hätte. Das wollte sie ganz alleine machen, was ich auch richtig finde.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich glaube, Du fragst hier im Grunde nicht nach einem Babysitter im Allgemeinen, sondern jemanden den man vorher nicht kennt, und den man über eine Anzeige, eine Agentur oder das Internet rekrutiert. Da spielt natürlich das Vertrauen und die Vertrautheit eine große Rolle, und die lässt sich schlecht institutionalisiert - über eine Agentur im Internet - herstellen.

Grundsätzlich finde ich eine Fremdbetreuung (nicht durch die leiblichen Eltern) in jedem Alter in Ordnung, solange der Betreuer geeignet ist, die Betreuung gut ist und das Kind nicht darunter leidet und möglichst davon profitiert. Das bestätigt im übrigen auch die Bindungsforschung. Bis etwa acht Monate ist es dem Kind sowieso wurscht wer es betreut, erst ab da kann es überhaupt Personen richtig unterscheiden und in vertraut und fremd einteilen. Wichtig ist ihm nur, wie es betreut wird.

Problematisch finde ich es, wenn man auf den Kindern rumgluckt weil man Angst hat, sie könnten jemanden lieber mögen. Das ist irgendwie ziemlich absurd und destruktiv. Nach der Logik muss man dann auch Angst haben, wenn das Kind in die Schule kommt und die Frau Lehrerin und die Schulkameraden kennen lernt - alles Personen, die es ja dann den Eltern vorziehen könnte! Man sollte sich lieber darüber freuen, wenn die Kleinen positive und stabile Bindungen aufbauen können.

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» Onktebong » Beiträge: 24 » Talkpoints: 7,76 »



Wenn wirklich ein Babysitter gesucht wurde, finde ich das auch problematisch. Darunter verstehe ich nämlich irgendeinen Teenager aus der Nachbarschaft oder eine Studentin, die sich was dazu verdienen will. Dazu muss das Kind dann wesentlich älter sein. Es hängt natürlich auch vom Kind ab, von der Tageszeit, der Länge der Betreuung etc. Vielleicht so Minimum 5 Jahre.

Aber es gibt ja auch bezahlte Betreuung, bei der die betreuende Person sehr viel besser qualifiziert ist. Eine Tagesmutter beispielsweise. Das ist keine Schwarzarbeit wie ein Babysitter. Die haben eine Lizenz, die sie verlieren könnten und sind eventuell sogar im Bundesverband organisiert oder man engagiert sie über eine Agentur. Und die Betreuung in der Krippe ist ja auch Fremdbetreuung, aber eben was ganz anderes als eine unqualifizierte Studentin.

Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht. Wenige Monate ist wirklich arg früh, um das Kind irgendjemandem für mehrere Stunden anzuvertrauen. Bevor sie zu fremdeln anfangen, ist es von dem Standpunkt her nicht so schwierig. Aber die eigene Mutter ist auf jeden Fall was anderes und man will doch für sein Kind da sein.

Ich denke aber, dass das keine Mutter wirklich gerne macht. Wahrscheinlich ist es finanziell notwendig, dass die Mutter wieder arbeiten geht. Vielleicht arbeitet sie aber auch zu Hause und braucht nur jemanden, damit sie nicht alle zwei Minuten abgelenkt wird.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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