Mit wie vielen Personen über Todesfall in Familie sprechen?

Mein Vater ist vor einigen Tagen verstorben, vielleicht haben einige von euch dieses Thema von mir schon gesehen. Nun geht mir seit Tagen nichts anderes mehr durch den Kopf und ich rede mit meinem Partner, Freunden, Bekannten und auch mit meiner Familie über meinen Verlust.

Ich habe mit meiner Mutter und mit meiner großen Schwester schon Gespräche über meinen Vater geführt, außerdem habe ich das auch bei zwei Bekannten erwähnt. Natürlich wissen auch mein bester Freund und andere gute Freunde von dieser Sache. Bestimmt habe ich schon mit über zehn Menschen über dieses traurige Thema gesprochen.

Nun schreibe ich mir im Internet die Finger wund, langsam geht es mir ein wenig besser, obwohl ich noch sehr erschöpft bin und wahrscheinlich unter Schock stehe. Mit wie vielen Leuten schreibt oder sprecht ihr über einen Todesfall in der Familie?

Ich denke, dass du es vollkommen richtig machst, indem du darüber redest und schreibst. Das befreit doch unglaublich und hilft dir sicherlich erst mal über die erste Phase hinweg. Ich spreche dann eher mit meinem Partner und meinem besten Freund darüber, nicht mit so vielen Leuten. Wobei mir das auch reicht. Die beiden hören gerne zu, kennen meine Denkweise und helfen mir sehr. Wobei es wirklich sehr befreiend ist darüber zu reden, aber sich auch einfach mal anlehnen zu können.

Ich finde nicht, dass es da ein "Gesetz" gibt, an das man sich halten muss. Du wirst schon selbst wissen, was richtig und was falsch ist und was dir gut tut. Wenn es dir hilft, darüber zu sprechen, würde ich darüber sprechen, egal mit wem aus der Familie oder dem Freundeskreis. Es hilft dir ja offensichtlich, du schreibst, dir geht es besser. So fühlt man sich wenigstens nicht so allein mit seinem Schmerz und kann das besser verarbeiten finde ich.

Wenn dir das Reden und Schreiben gut tut, dann mache das. Es geht sicherlich jeder anders mit so einer Situation um und jedem helfen andere Dinge. Als meine Oma vor mehreren Jahren gestorben ist, habe ich eigentlich mit niemandem darüber geredet, höchstens mal kurz mit meinen Eltern, aber das war kein wirklicher Austausch.

Mich macht das dann nur trauriger, darüber zu reden; mir geht es besser, wenn ich dann einfach alleine für mich sein kann. Ich habe dann beispielsweise auf jeder Fahrt zur Arbeit hin und zurück geweint, aber dann wurde es besser. In die Wohnung meiner Oma, die bei uns im Haus ist, gehe ich aber bis heute nicht, weil mir dann wieder die Tränen kommen.

Aber insgesamt denke ich, dass es ok so ist. Ich muss den Raum ja nicht betreten. Jeder sollte so handeln, wie er es für gut hält, denn man hat ja ein intuitives Gespür dafür, was einem gut tut.