Schwanger abends zu Freunden gehen eher langweilig?

Wir waren gestern bei einem Kumpel, den wir länger nicht gesehen haben. Dieser hatte dann auch seine Konsole verkauft, was wir nicht wussten und so haben wir nur Filme gesehen und mein Mann und er haben ein bisschen etwas getrunken und dann umher geblödelt. Für mich war das ehrlich gesagt eher weniger spannend. Die Filme waren meiner Meinung nach dem Alkoholpegel angepasst eher flach und so richtig witzig fand ich die beiden Angetrunkenen dann auch nicht.

Wahrscheinlich hatte ich einfach nur einen schlechten Tag und normalerweise wäre das in Ordnung gewesen, aber mich würde mal interessieren, wie ihr das so empfunden habt, wenn ihr abends eure Freunde besucht habt. Man trinkt ja da normalerweise doch mal etwas und als Schwangere macht man das eben nicht. Wie habt ihr das empfunden? War euch dann auch eher langweilig, wenn ihr daneben gesessen habt?

Was hat denn das konkret mit einer Schwangerschaft zu tun? Ich bin absolute Nicht-Trinkerin. Ich trinke nicht mal ein Glas Wein auf Hochzeiten oder zu Familienfeiern. Ich trinke wirklich absolut gar nichts, nicht mal, wenn ich mit den Mädels weggehe oder so.

Ich finde Partys offen gesagt total langweilig, wenn man nüchtern ist, aber trinken würde ich deswegen trotzdem nicht, weil ich den Geschmack und den Geruch von Alkohol total ekelhaft und abstoßend finde. Hinzu kommt, dass mir Betrunkene ab einem gewissen Pegel auch ziemliche Angst einjagen, gerade wenn man sich nicht sicher ist, wie stark die Selbstkontrolle noch sein wird. Das hat aber wie gesagt nichts mit einer Schwangerschaft zu tun, sondern eher damit, wie man generell zu Schwangerschaft steht.

Weil ich Gelegenheiten, wo getrunken wird, auch so langweilig finde, meide ich sie aus Prinzip. Denn so wirklich mitreden und mitlachen kann man mit Besoffenen nicht und wenn die Mist bauen und man Pech hat, muss man als Nüchterner den Kopf hinhalten und wird zur Verantwortung gezogen, warum man X und Y nicht vor Dummheit Z bewahrt hat.

Ich denke hier ist weniger von Partys die Rede, sondern von gemütlichen Abenden, bei denen dann halt mal das ein oder andere Bier getrunken wird (oder anderes Alkoholisches).

Mir erging es in der Schwangerschaft ähnlich, denn ich war im Sommer letzten Jahres im zweiten Trimester und konnte immer nur nebenan sitzen, während die Männer sich über immer das gleiche Thema unterhielten und ihr Bier dabei tranken. Später war das dann noch blöder, weil der Bauch schwer wurde und ich dementsprechend Rückenschmerzen hatte, sodass ich komischerweise nie länger als fünf Minuten still irgendwo sitzen oder stehen konnte.

Manchmal hatte ich das Gefühl gehabt, dass das gerne vergessen wurde, dass schwanger sein nicht nur "Dicker Bauch" heißt. Ich fühlte mich manchmal wie ein Anhängsel, weil ich nie so richtig mitmachen konnte. Umgekehrt konnten unsere Freunde mit mir kaum etwas anfangen, weil keiner von ihnen ein Kind erwartete oder Kinder hatte. Dementsprechend wollte ich dann immer früh nach Hause, weil ich da wenigstens die Füße hochlegen konnte.

Nach der Geburt wurde es auch erst besser, als man die Kleine dann auch mal irgendwohin mitnehmen konnte. Die Schwangerschaft über und auch die erste Zeit nach der Geburt haben diese Freundschaften also etwas gelitten.

Dafür hat es sich dann später eingespielt, dass man den Kontakt zu anderen jungen Eltern gesucht hat, die wissen wie das ist. Mit denen hat man ein Gesprächsthema. Auch wenn es zu Beginn zum Großteil um den Nachwuchs geht.

Ich habe keine Schwangerschaft als Einschränkung empfunden. Wobei ich auch nie einen Freundeskreis hatte, in dem Alkohol oder Spielen eine große Rolle gespielt hat. Alkohol war zwar da, aber sonderlich viel konsumierte niemand.

Daher war der Verzicht nie wirklich groß. Wenn man sich nicht explizit zum Spielen oder zum Fernsehen verabredet hat, dann saß man sowieso zusammen und redete. Dazu wurde immer für Essen gesorgt. Das ging schwanger genauso gut wie nicht schwanger.

Bei der ersten Schwangerschaft mussten noch keine Kinder untergebracht werden, also habe ich ein ganz normales Leben geführt. Wir haben wie immer zusammen gesessen, sind durch die Kneipen gezogen, in die Diskothek und auf Konzerte gegangen.

Es soll zahlreiche unschwangere Personen geben, die sich ebenfalls abends mit Bekannten und Freunden treffen und dennoch auf Alkohol verzichten. Mal ehrlich, trinkst Du wirklich jedes Mal etwas mit, bzw. hast Du mit getrunken, als Du noch nicht schwanger warst? Ich selbst trinke keinerlei Alkohol und brauche ihn auch nicht, um einen schönen Abend zu haben, für mich ist es völlig normal und dennoch kann ich mich über flache Witze und generell über Filme amüsieren, sofern es meinen Geschmack trifft.

Ich denke, für Dich war es eher unspannend, weil Du nun nicht ganz so locker drauf warst, aber ob es nur der fehlende Alkohol war, kann keiner von uns sagen...

Also ich selber habe ja keine Kinder, sodass ich nicht von mir als Person reden kann. Ich kann nur sagen, dass meine beste Freundin die Krise gekriegt hat, wenn ihr Freund ausgehen wollte und sei es nur zu Freunden, wo sie mit dabei sein sollte. Eben weil manchmal auch Alkohol ausgeschenkt wurde und sie natürlich nicht getrunken hat. Auch kein einziges Glas Alkohol, eben wegen den fetalen Alkoholsyndrom.

Doch auch unser Bekanntenkreis fand sie auf einmal total langweilig. Sie war eben nicht mehr die Partymaus, sondern ruhiger, weil sie schwanger war. Witzigkeit etc. blieb gleich, aber mal eben angeschickert auf dem Tisch tanzen, das ging ja nicht. Das hat schon etwas die Stimmung gehemmt, was ihrem Freund aufgefallen ist. Der hatte nämlich dann auch kein Bock mehr, mit ihr irgendwo hinzugehen.

Muss man natürlich mal vorher überlegen, dass wenn man Schwanger ist, auch nicht mehr all das so machen kann, wie vorher. Zumindest ganze neun Monate lang. Darüber hatte er wohl nicht nachgedacht.

Ich bin zwar nicht schwanger und habe noch keine Kinder, wobei ich mich frage,weshalb es denn langweilig sein soll, abends zu Freunden zu gehen, wenn man schwanger ist. Nur weil man keinen Alkohol trinken darf, soll es plötzlich langweilig sein, bei Freunden zu sitzen? Wenn man nur dann Spaß bei Freunden hat, wenn Alkohol dabei ist, dann finde ich das schon sehr traurig und auch bedenklich. Gerade dann, wenn es wirklich die eigenen Freunde sind und nicht irgendwelche Bekannten und wenn man auch noch seinen Partner dabei hat, dann sollte man sich doch auch ohne Alkohol richtig wohl fühlen.

Obwohl ich Alkohol trinken "darf", trinke ich mittlerweile eher selten etwas bei Freunden. ich trinke gerne Wein oder Sekt, wenn ich mit meinem Freund abends vor dem Fernseher sitze, aber bei Freunden gibt es nur selten etwas. Da trinken wir eher Kaffee oder irgendein anderes Getränk zusammen, schauen etwas im Fernsehen an oder unterhalten uns einfach. So lange, dass es langweilig werden könnte, bleibe ich meistens gar nicht.

Mein Freund trinkt bei seinen Freunden öfter ein Bier. Wenn ich da dabei bin, trinke ich dann dennoch nichts, da ich Bier nun auch nicht mag. Ich denke, dass mein Freund es aber auch sicherlich recht schnell merken würde, wenn mir langweilig wäre oder ich mich nicht wohl fühlen würde. Das war bisher immer so und da hat er dann auch direkt angemerkt, dass wir nur noch kurz bleiben, wenn ich nicht allein nach Hause gehen konnte. Das fand ich auch immer sehr gut und nett. Ich würde auch nicht gerne bei Freunden sitzen, wenn ich sehen würde, dass mein Freund sich einfach nicht wohl fühlt.