Bei blinden Personen am Zebrastreifen besonders aufpassen?

vom 18.12.2015, 23:22 Uhr

Ich habe neulich eine gefährliche Situation am Zebrastreifen erlebt. Ich wollte rüber gehen und habe mich zu anderen Leuten gestellt, die darauf gewartet haben, dass es grün wurde. Dabei war auch eine blinde Person mit einem Blindenstock. Als keine Autos mehr kamen, rannten aber zwei Personen schon bei rot über die Straße.

Die blinde Person hörte das offenbar und wollte auch losgehen. Zwei andere Passanten konnten den blinden Mann aber noch rechtzeitig abhalten auf die Straße zu rennen. Ich denke, dass dies sicherlich kein Einzelfall ist. Immer wieder gehen Personen bei rot über die Straße und denken nicht darüber nach, dass Blinde oder auch Kinder sich daran orientieren könnten.

Wie seht ihr das? Achtet ihr auf blinde Menschen, wenn ihr die Straße überqueren wollt? Oder geht ihr einfach drüber und schert euch nicht darum, dass blinde Menschen euch folgen könnten?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



An was für einen Zebrastreifen bist du da denn gewesen? Zebrastreifen haben keine Ampelanlage - und Ampelanlagen haben keine Zebrastreifen!

Zudem hat man als Autofahrer IMMER darauf zu achten, dass an Übergängen (mit Ampel oder mit Zebrastreifen oder auch einfach nur mit Verkehrsinsel) Personen über die Straße laufen könnten. Im Übrigen auch an allen anderen Stellen der Straße. Da Fußgänger viel weniger geschützt sind als man z.b. als Autofahrer ist, sind sie nun mal gefährdeter.

Es spielt also gar keine Rolle ob ein Fußgänger blind ist oder nicht, auch mit beeinträchtigter Sehfähigkeit sollte man an Ampeln solange stehen bleiben, bis das Übergehsignal in form von schnellem Klackern zu hören ist. Daher ist ein kurzer Hinweis für die mitwartenden Passanten auch kein großer Akt und sollte selbstverständlich sein.

Ich kann es mir z.b. auch nicht verkneifen bei Rotläufern und stehenden Kindern an der Ampel laut zuzurufen, ob man farbenblind sei. Viele fühlen sich dann sehr ertappt, laufen teilweise rot im Gesicht an und wenn sie gerade erst 1-2 Schritte auf die Straße getreten sind, kommen sie fix zurück. :lol:

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» Mandylein » Beiträge: 1521 » Talkpoints: 10,39 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Man muss doch als Autofahrer immer darauf aufpassen, wenn einer über die Straße geht. Wobei man bei einem Zebrastreifen eigentlich wirklich keine Ampelanlage hat. Bei einer Ampelanlage ist meistens ein Geräusch eingebaut, sodass das kein Problem ist, aber bei einem Zebrastreifen sollte man schon darauf achten, weil der Blinde das da schlecht einschätzen kann. Das ist aber wirklich eine gefährliche Situation gewesen für den Blinden, wobei es normal ist, dass man auch mal so drüber geht, wenn man kein Auto kommen sieht oder es noch schaffen kann, wenn keine Ampel da ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich an einer Ampel nicht unbedingt darauf achte, wer da vielleicht noch auf die Grünphase wartet und herüber möchte. Da ich aber wirklich nur bei grün auch gehe, ist das nicht so schlimm und ich finde es immer wieder erschreckend, dass viele Menschen auch bei rot über die Straße gehen und damit vor allem Kindern ein schlechtes Vorbild sind. Aber natürlich kann es auch bei blinden Personen gefährlich werden, daran habe ich noch gar nicht recht gedacht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Seltsamerweise achte ich auf Kinder, Passanten mit Hunden und gehandicapte Menschen, ehe ich über die Straße gehe. Denn ich gehe auch über rot und möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass mir jemand blindlings folgt und sich verletzt. Ich bin womöglich dafür nicht verantwortlich, aber Hunde verstehen es nicht, ein blinder weiß es nicht und Kinder tun das, was Erwachsene vormachen. Deswegen achte ich da immer drauf!

Natürlich müssen Autofahrer ohnehin darauf achten, dass entsprechend keine Personen am Zebrastreifen stehen, um durchfahren zu können. Fälschlicherweise glaubt jedoch jeder, dass der Autofahrer halten muss sowie bei einem Stoppschild. Das ist nicht richtig. Bei einem Fußgängerüberweg muss der Fahrer (Ausnahme bildet hier der Schienenverkehr) nur dann halten, wenn er Fußgänger dort sieht, die überqueren wollen oder auf den Weg des überquerens sind. Dann hat er zu halten und den Fußgänger entsprechend den Vortritt zu lassen.

Viele Menschen rennen aber einfach los, obwohl sie für den Autofahrer vorher nicht sichtbar waren und glauben, dass jeder Autofahrer dort zu halten hat, ehe er weiterfahren darf. Dann wird man locker beim rennen und überqueren mal eben mitgenommen. Traurig aber wahr.

Doch ansonsten ist ohnehin im Straßenverkehr Vorsicht geboten, denn gerade blinde Menschen haben Schwierigkeiten sich mit der Umgebung zurecht zu finden, verlassen sich auf erkennbare Geräusche usw, die ihnen Sicherheit vermitteln. Ich passe als Fußgänger immer auf, aber auch als Autofahrerin!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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