Berufliche Optionen von Fachinformatikern doch überschätzt?

vom 02.01.2016, 17:18 Uhr

Ein Bekannter von mir hat vor etwa einem Jahr seine Ausbildung als Fachinformatiker abgeschlossen. Während der Ausbildung hat er in einem PC-Technik-Laden mitgearbeitet und das macht er heute auch noch. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie ihn nach der Ausbildung fest einstellen, aber es läuft eher so, dass er manchmal dort vor Ort ist, was programmiert, manchmal auch von zu Hause aus, aber insgesamt verdient er damit so wenig, dass er mit ALG II aufstockt.

Zudem verdient er sich auf selbstständiger Basis mit Auftragsarbeiten und mit dem Einrichten von PC-Technik für Privatanwender was dazu. Es ist aber insgesamt nicht wirklich so viel. Ich dachte ja immer, Informatik wäre so ein gesuchter Beruf und so gefragt. Wie kann es denn da sein, dass ein Informatiker gar keinen richtigen Job findet und aufstocken muss? Ist der Beruf gar nicht so gefragt, wie einem immer eingeredet wird?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 02.01.2016, 19:44, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Dann macht dein Bekannter bestimmt was falsch. Ich habe diesen Beruf selbst gelernt, habe eine Festanstellung, verdiene noch nicht so dicke, aber es reicht vollkommen aus um alle meine Kosten zu decken und noch Einiges anzusparen. Also befindet sich mein Gehalt durchaus in normalen Gefilden, nicht zu wenig und auch keine Unmengen.

Ich schaue auch wöchentlich in die Stellenausschreibungen und wenn mich was interessiert, dann bewerbe ich mich auch. Ich hatte schon einige Vorstellungsgespräche, aber die Angebote haben mir dann doch nicht so gepasst. Bewirbt dein Bekannter sich denn richtig? Oder bewirbt er sich nur auf Stellen, die dem von ihm Gelernten präzise entsprechen?

Wenn er mal eine Qualifikation nicht hat, soll er sich trotzdem bewerben, viele Firmen bieten dann auch Weiterbildungen an. Man muss sich nur trauen und nicht nur in der eigenen Komfortzone sitzenbleiben. Ich denke, dass man auch mit dem Beruf des Fachinformatikers einen guten Job finden kann, wenn man es wirklich möchte. Gefragt ist man auf jeden Fall, aber man muss sich halt auch gut verkaufen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke, du sprichst schon einen Punkt an, der eine Rolle spielen könnte, nämlich dass er sich nicht so gut verkauft, aber manchen Menschen liegt das halt nicht, so anzugeben und sich zu präsentieren. Man möchte doch aber meinen, dass es bei Berufen, die angeblich wirklich gesucht werden, nicht so die Rolle spielt, ob jemand sich "verkauft".

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es kommt eigentlich immer darauf an, wie man sich verkauft. Ich weiß ja nicht, wie er im Vorstellungsgespräch auftritt, aber ich gebe gerne zu, dass ich extrem unsicher bin. Auch weil ich mich vielleicht einfach beworben habe und nicht alle Qualis erfülle, aber ein Versuch ist es wert.

Außerdem kommt es auch darauf an, womit man arbeitet. Wenn man eher Windows administriert und von Linux keine Ahnung hat, bewirbt man sich eher in die Windows-Sparte. Nur weil etwas gesucht wird, heißt es noch lange nicht, dass die Arbeitgeber jeden nehmen, nur weil er die Qualifikationen erfüllt. Wenn der Bewerber unsympathisch wirkt, auch wenn er alle gewünschten Qualifikationen besitzt, dann ist es oftmals eh gegessen. Wichtig ist immer wie man sich verkauft und wie man rüberkommt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich weiß nicht, wie er in Vorstellungsgesprächen auftritt. Dass er etwas unsicher rüberkommt, kann ich mir schon vorstellen. Aber ich weiß, dass er relativ viel kann und dass es nicht an Windows oder Linus scheitert. Man muss aber auch die Wahl haben und es ist nicht überall so, dass man zwischen zig möglichen Arbeitgebern wählen kann.

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