Trauzeugin, weil man sich nicht entscheiden kann

vom 30.12.2015, 14:01 Uhr

Ich wurde heute zur Trauzeugin des besten Freundes meines Mannes auserkoren. Natürlich ist das auch von mir ein sehr guter Freund und wichtiger Teil unseres Lebens. Immerhin war er ja auch der Trauzeuge meines Mannes.

Nun konnte sich dieser Freund eben nicht zwischen meinem Mann und noch einem Freund von sich entscheiden und seine Wahl fiel dann deswegen auf mich. So ganz kann ich diese Denkweise nicht nachvollziehen, denn keiner der beiden Männer wäre sauer gewesen, wenn er den anderen genommen hätte.

Ich weiß ja, dass er es nett gemeint hat, aber wie würdet ihr euch nun fühlen? Ich selber bin trotzdem stolz, dass er mich dann genommen hat, weil immerhin beweist das ja auch, dass er mich mag und mir vertraut. Ging es euch auch mal so? Habt ihr auch mal so eine Entscheidung treffen müssen und wie ging sie bei euch aus?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Als meine große Schwester heiratete, fiel ihre Trauzeugin einen Tag vor der Hochzeit aus. Tja, es gibt mich und noch eine kleinere Schwester. Wir waren beide anwesend, aber sie hatte eben auch Angst, dass diejenige, die sie nicht wählen würde, sauer gewesen wäre. Wir haben ihr versichert, dass es nicht so wäre.

Aber sie hat sich vor der Entscheidung gedrückt und hat die Frau vom Bruder ihres Bräutigams genommen. Und ganz ehrlich, die Wahl hat dann keiner so richtig verstanden. Die sehen sich nur auf irgendwelchen Familienfeiern und kannten sich damals erst seit zwei Jahren oder so. Ich hatte ihr noch die Frau von unserem Bruder vorgeschlagen, was ich als sehr schöne Geste empfunden hätte.

Letztlich war es mir egal. Es hätte mir jetzt auch nicht sehr viel bedeutet, in der Not ausgewählt worden zu sein. Hätte sie mich von Anfang an genommen, wäre es auch komisch gewesen, weil wir gar kein so enges Verhältnis haben und es nur bedeutet hätte, dass sie keine Freundinnen hat. Aber das wäre auch darauf angekommen, wie sie es mir verkauft hätte. Wenn es ihr wirklich viel bedeutet hätte, mich als Trauzeugin zu haben, hätte ich mich auch gefreut.

Aber die Notlösung zu sein, ist nicht schön. Auch nicht schlimm. Immerhin ist es ja blöd, wenn einer der Brautleute einen Trauzeugen hat und der andere nicht. Da kann ich gerne einspringen. Aber dann hat es eben auch keine tiefere Bedeutung.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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