Berufsverbot für untergewichtige Models sinnvoll?

vom 27.12.2015, 22:20 Uhr

In Frankreich wird ja schon seit einiger Zeit darüber gestritten, wie man mit sehr dünnen oder magersüchtigen Models auf den Laufstegen verfahren soll. Nun brauchen Models ab dem kommenden Jahr in Frankreich aber eine ärztliche Bescheinigung die besagt, dass sie gesund genug (also nicht zu schlank) sind, um den Beruf auszuüben.

Zur Messung und Beurteilung dessen wird der Body-Mass-Index (BMI) genommen. Liegt dieser bei Frauen unter 19, wird von Untergewicht gesprochen. In Frankreich muss dann bei den Models, die laut diesem BMI als untergewichtig gelten, auf Modeschauen und auch in Zeitschriftenfotos genau darauf hingewiesen werden. Ansonsten droht Berufsverbot und eine Strafe von bis zu 75.000€.

Das geht nun natürlich vielen, die in der Branche arbeiten, deutlich zu weit. Andere freuen sich darüber, dass die Figuren von untergewichtigen oder gar magersüchtigen Models nun nicht mehr verherrlicht werden.

Was haltet ihr von einem solchen möglichen Berufsverbot für untergewichtige Models und der Pflicht, dass Agenturen und Zeitschriften in entsprechenden Fällen auf das Untergewicht des Models hinweisen müssen? Findet ihr das übertrieben, da jeder für seinen Körper selbst verantwortlich ist oder genau richtig, damit sich junge Mädchen daran kein Beispiel nehmen?

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wäre das nicht sogar sinnlos im Zeitalter der Globalisierung? Versteh mich nicht falsch, ich denke schon, dass viele Teenager und Frauen durch solche Magermodels verunsichert werden und vielleicht sogar sich unter Druck gesetzt fühlen, genauso ausgehungert auszusehen, weil das als Schönheitsideal gilt. Auch finde ich es gut, wenn man gesetzlich dagegen vorgehen will, solche Magermodels auch zu beschäftigen.

Jedoch glaube ich nicht, dass diese Maßnahme so effektiv sein wird. Denn wenn ein Magermodel in Frankreich keinen Job findet, kann sie doch genauso gut nach Amerika oder in ein anderes Land auswandern, wo die Sanktionen nicht vorhanden sind und da eben durchstarten. Ich finde solche Maßnahmen nur dann sinnvoll, wenn sie flächendeckend eingesetzt werden oder man das Model eben bürokratisch zwingen würde, nur in Frankreich arbeiten zu dürfen, was jedoch nicht umsetzbar sein wird.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Warum sollte es in Zeiten der Globalisierung unsinnig sein? In Frankreich finden tonangebende Modenschauen statt. Wenn die Designer dort keine extrem mageren Models buchen dürfen, hat das Einfluss. Außerdem steht Frankreich nicht allein.

In England sind ganze Kampagnen verboten worden, in Israel sind zu dünne Models und zu starke Bildbearbeitung verboten. Entscheiden kann es nur jedes Land für sich. Aber wenn Kampagnen oder das Model einer Marke nicht mehr weltweit funktionieren, dann muss man entweder verschiedene Kampagnen auflegen oder den Standard ändern.

Das kann durchaus etwas verändern, besonders wenn immer mehr Länder mitziehen. In den USA ist eine Gewinnerin beim Topmodel bei 1,88 Meter 45 Kilogramm leicht. Das entspricht einem BMI von unter 13. Nichts gegen gesunde, sehr schlanke Frauen, aber so etwas dürfte nicht sein.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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