Personalisierte Werbung per Gesichtseinstufung ok?
In Großbritannien wird aktuell an einigen Tankstellen ein neuer Ansatz des Marketings ausprobiert. So soll beim Eintreten in eine Tankstelle das Gesicht gescannt werden und die einkaufende Person in eine Altersgruppe also beispielsweise 20 bis 25 Jahre und in ein Geschlecht eingeordnet werden. Je nach Mimik und Gestik soll des Weiteren die aktuelle Laune des Kunden eingestuft. Darauf basierend soll dann auf Bildschirmen an der Kasse personalisierte Werbung eingeblendet werden.
In meinen Augen ist das mehr als grenzwertig. Sollten allerdings diese Daten nicht gespeichert und auch nicht weiter verwendet werden, könnte ich mir diese Funktion im Gegenzug gegen einen Rabatt von beispielsweise ein Cent pro getanktem Liter durchaus vorstellen. Sollte allerdings die Software weiter geschrieben werden und in Zukunft beispielsweise auch erkennen, von welcher Marke meine Kleidung ist und mich so auch in eine Verdienstklasse einordnen, ginge mir das deutlich zu weit. Beispielsweise könnte man dann auch die Marke meiner Uhr analysieren und in Kombination mit meinem Designer Klamotten mir letztendlich Werbung für eine Rolex anbieten.
Was meint ihr hätte das Konzept in Deutschland auch Erfolg? Würden sich die Leute generell dagegen wehren? Oder glaubt ihr, dass gegen einen Rabatt in Deutschland dieses System auch funktionieren würde?
sommerman hat geschrieben:In meinen Augen ist das mehr als grenzwertig. Sollten allerdings diese Daten nicht gespeichert und auch nicht weiter verwendet werden, könnte ich mir diese Funktion im Gegenzug gegen einen Rabatt von beispielsweise ein Cent pro getanktem Liter durchaus vorstellen.
Auf diese Weise werden Verbraucher schon lange abgezockt. Ein Cent pro Liter dort, 3% auf den Einkauf dort oder Bonuspunkte hier und schon ist man bereit, Daten herzugeben. Dass die nicht gespeichert werden, ist doch Illusion. Selbst, wenn die das am Anfang behaupten würden. Das kann man ganz schnell ändern, sobald sich die Leute an den einen Cent gewöhnt haben.
Nein, wenn man Angst davor hat, dass die Technik in Zukunft zur Datenspeicherung oder zur Erweiterung genutzt werden könnte, sollte man sie ganz ablehnen. Denn das wäre eine ganz normale Entwicklung. Die Kunden haben sich daran gewöhnt, die Firmen wittern den Profit und schon wird es gemacht. Man verzichtet doch nicht darauf, weil es ethisch fragwürdig ist. Sollte es sehr fragwürdig sein, dauert es nur ein bisschen länger, aber es kommt garantiert.
Ich denke aber mal, dass es dann auch ganz schnell irgendwelche Hilfsmittelchen gibt, um das Ganze auszuhebeln. Beispielsweise eine App für´s Smartphone, die durch einen Blitz die Gesichtserkennung unmöglich macht. Dann muss man sich beim Eintreten in Geschäfte immer das Handy vor die Nase halten. Oder sogar Masken - immerhin wird es das dann in jedem zweiten Geschäft geben. Ich würde zumindest versuchen, mit Grimassen dagegen anzukämpfen. Vielleicht reicht es aber auch, auf allen Vieren durch die Tür zu kriechen.
Meiner Meinung nach ist die Entwicklung ziemlich bedenklich. Denn die Daten werden früher oder später genutzt werden. Alles, was machbar ist, wird auch irgendwann gemacht werden.
So etwas finde ich nicht gut und ich würde es ablehnen, wenn man hier als Verbraucher ein Mitspracherecht bei der Einführung solcher Dinge hätte. Man hat ja überhaupt keinen Einfluss darauf, was für Daten da für die Auswertung erhoben werden und welche Daten dann vielleicht doch gespeichert werden und dann wieder verwendet werden, wenn man wieder dort tankt. Das möchte ich dann doch lieber nicht.
Ich frage mich manchmal, warum Menschen gegenüber personalisierter Werbung so ablehnend sind. Werbung sieht man so und so - es kann Werbung sein, die dich null interessiert oder Werbung, die zumindest Dinge anbietet, die dich doch interessieren könnten.
Beispielsweise habe ich einige solcher Bonuskarten - für ATU, Deutschlandcard, PayBack und manche Tankstellen. Ja, die speichern dann, was ich gekauft habe. Da weiß also dann der PC, dass ich gerne bei Aral tanke und öfters Gemüse im Netto kaufe. Und? Was ist daran so schlimm?
Was passiert dann damit? Dass mir ATU beispielsweise Gutscheine schickt oder ich PayBack-Gutscheine erhalte. Deswegen fahre ich ja nicht öfters tanken oder unnötig zu ATU, aber wenn ich hinfahre, dann kann ich den Gutschein nutzen und sparen. ATU hat höchstens den Vorteil davon, dass ich dann eben zu ATU komme und nicht zu einer anderen Werkstatt, denn die Coupons gelten nur dort. Aber ehrlich, was schadet mir das?
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